Business Angels, oftmals auch mit BA abgekürzt, sind laut Definition erfahrene Unternehmer, die Gründer mit finanziellen Mitteln, Praxiserfahrungen und Kontakten unterstützen. Im Gegenzug halten sie Anteile an den jungen Unternehmen.
Business Angel heißt übersetzt so viel wie „Unternehmensengel“.
In Deutschland investieren ca. 10.000 Business Angels zwischen 200 und 300 Mio. € pro Jahr in Startups. Laut einer ZEW-Untersuchung aus 2014 investieren sie durchschnittlich 55.000 € pro Engagement. Die Spanne reicht dabei von ca. 20.000 € bis zu über 1 Mio. €, typischerweise liegt das eingesetzte Kapital aber bei 50.000 bis 100.000 €.
Oft tun sich mehrere BA’s zusammen, um das Risiko des Einzelnen an der Finanzierung zu senken, das Knowhow zu erhöhen und das Netzwerk zu vergrößern. Sie erwerben durchaus auch mal die Mehrheit des Unternehmens. Ganz ohne die Beteiligung des Gründers geht‘s aber nicht.
Business Angels werden mit ihren Beteiligungen meistens in einer sehr frühen Phase der Gründung aktiv. In dieser sogenannten Seed- oder Startup-Phase partizipieren sie frühzeitig am Wachstum und können außerdem rechtzeitig mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen auf die Entwicklung des Unternehmens einwirken.
Da ein großer Teil der Investitionen komplett verloren geht, wenn das Startup scheitert, setzen professionelle Business Angels auf Unternehmen, mit denen die erworbenen Unternehmensanteile in kurzer Zeit erheblich an Wert gewinnen und sie nach ein paar Jahren mit Gewinn verkauft werden können. Die Investitionsdauer liegt typischerweise bei 4 bis 7 Jahren.
Woher weißt du, ob deine Geschäftsidee dieses Potenzial hat? Eine Gründung mit einem gängigen Geschäftsmodell ist auf jeden Fall schon mal eher nichts für Business Angels. Meist werden möglichst disruptive, also Märkte verändernde Geschäftsmodelle gefordert, die bevorzugt digital und deshalb entsprechend skalierbar sind. Das ist aber nicht zwingend. Um das Interesse von Business Angels zu wecken, sollte dein Vorhaben zumindest innovativ sein und neuartige Lösungswege bieten.
Einen ersten Eindruck deines Geschäftsmodells erhalten Business Angels über einen knackigen One-Pager oder ein Pitch Deck. Ein One-Pager ist eine Seite, die die wichtigsten Informationen deines Geschäftsmodells enthält wie Markt, Produkte, Alleinstellungsmerkmal, Management etc. Beim Pitch Deck handelt es sich um eine 10-15-seitige Präsentation – mit denselben Informationen.
Wenn diese das Interesse des BA geweckt haben, zieht er den Businessplan heran. Der liefert nämlich alle relevanten Informationen für einen Investor. Außerdem stellt er eine Art Arbeitsprobe des Gründerteams dar. Am Businessplan können Business Angels ablesen, wie strukturiert die Gründer denken und ob sie ihr Thema gut durchdrungen haben.
Lies hier das Interview mit Business Angel Paul Arne Oltmann von seedfeed.