Ein Prototyp ist eine Rohversion des angestrebten Produkts oder der angestrebten Dienstleistung. Er dient dazu, konkrete Lösungsmöglichkeiten auszuprobieren und zu kommunizieren.
Der Begriff Prototyp wird häufig synonym zu den Begriffen Proof of Concept und Minimum Viable Product (MVP) benutzt.
Es handelt sich dabei aber um drei unterschiedliche Methoden, mit denen innovative Geschäftsmodelle möglichst nah am Markt erprobt und entwickelt werden können. Sie sind sehr angesagt, seit moderne, „schlanke“ Gründungsansätze wie Lean-Start-up Furore machen: Statt monatelang an einem perfekten Produkt zu brüten, wird eine Idee früh getestet, teilweise verworfen und weiterentwickelt. Das Feedback der Nutzer spielt eine große Rolle.
Wie unsere Illustration zeigt, kommen die drei Methoden im Gründungsprozess typischerweise zu unterschiedlichen Zeitpunkten zum Einsatz:
Einen Prototyp zu erstellen ist der erste praktische Schritt deiner Produktentwicklung. Mit seiner Hilfe kannst du dich an die endgültige Version deines Produkts herantasten und verschiedene Wege mit wenig Aufwand ausprobieren (bzw. von deinen potenziellen Kunden ausprobieren lassen). Du kannst „begreifbar“ machen, wie deine Lösung aussehen kann.
Ein Prototyp muss nicht funktionieren, aber er muss zeigen, wie das fertige Produkt später laufen wird. Im Vordergrund steht die Kommunizierbarkeit deiner Idee.
Prototyp Beispiel:
Die Gründer von Dropbox haben als Prototyp ein kurzes Video ins Netz gestellt, das die Funktionen von Dropbox erklärt und zeigt, wie die Nutzer davon profitieren können. Es wurde vielfach geteilt und führte binnen weniger Tage zu einem massiven Anstieg der Anmeldungen.
Prototypen im hier verstandenen Sinne sind Hilfsmittel, mit denen du die Anwendbarkeit deiner Idee testen und dein Produkt immer weiter verbessern kannst. Unter Umständen sparst du damit sehr viel Geld, weil du nicht monatelang an einem Produkt arbeitest, das letztlich keiner will. Du kannst feststellen, welche Funktionen deines Produkts deinen Kunden wichtig sind und welche du getrost verwerfen kannst. Außerdem sind Prototypen hilfreich bei der Kommunikation mit deinen Geldgebern und Geschäftspartnern.
In der Regel erstellt man nicht nur einen Prototypen, sondern mehrere. Zu jeder Version wird das Feedback der potenziellen Kunden eingeholt, bevor sie verfeinert wird.
Unterschied zu Proof of Concept und Minimum Viable Product
Der Prototyp zielt darauf ab, eine konkrete Problemlösung zu veranschaulichen. Anders als beim Proof of Concept geht es nicht mehr nur darum, ob eine Geschäftsidee funktionieren kann, sondern wie. Aspekte wie Handhabbarkeit und Design rücken in den Vordergrund.
Häufig werden die Begriffe Prototyp und Minimum Viable Product synonym verwendet. Um sie voneinander abzugrenzen kann man sagen, dass ein Prototyp eine Vorstufe zum Minimum Viable Product darstellt. Im Unterschied zu diesem muss er noch nicht zwingend funktionieren und er wird in der Regel auch noch nicht auf den Markt gebracht.