Der Kapitalbedarf ist die Summe der Mittel, die deine Unternehmung zur Verwirklichung ihrer Zielsetzung benötigt. Auf gut deutsch: Wie viel Geld benötigst du, bis dein Unternehmen läuft? Deinen Kapitalbedarf ermittelst du, indem du die Investitions-, Gründungs- und Anlaufkosten zusammen rechnest. Ziehst du vom Kapitalbedarf deine eigenen Mittel (dein Eigenkapital) ab, erhältst du deinen Fremdfinanzierungsbedarf.
Die Kapitalbedarfsplanung ist eng mit sämtlichen anderen Teilen deines Geschäftsplans verflochten, da er mit den Folgekosten auch in der Kalkulation von Rentabilität, Liquidität usw. berücksichtigt werden muss.
Der Kapitalbedarf deiner Unternehmung sollte so genau wie möglich berechnet werden. Kalkulierst du den Kapitalbedarf zu knapp, könntest du Schwierigkeiten mit der Überbrückung finanzieller Engpässe bekommen. Eine Nachfinanzierung ist meist problematisch, bei manchen öffentlichen Förderern sogar ausgeschlossen. Kalkulierst du den Kapitalbedarf wiederum zu großzügig, hast du zwar mehr Bewegungsfreiheit, insgesamt wird es aber teurer (wenn du deinen Kapitalbedarf mit Krediten finanzierst). Im Zweifel gilt: Zahlungsfähigkeit vor Rendite. Oder anders ausgedrückt: Lieber zu viel Kredit beantragen und ihn zurückgeben, als nachfinanzieren zu müssen.
Das Spiegelbild des Kapitalbedarfs ist die passende Finanzierung bzw. der passende Finanzierungsmix. Das Stichwort lautet Fristenkongruenz. Lies hierzu in unserem Lexikon auch die Definition von Finanzierung und lass dich von deinem Finanzierungspartner beraten.