Der Begriff Kundennutzen bezieht sich auf den Bedarf des Kunden, der durch ein bestimmtes Produkt oder eine Leistung gedeckt wird. Er entscheidet also darüber, was der Kunde kauft. Der Begriff Nutzen klingt sehr rational. Aber auch Bedürfnisse wie Spaß, Luxus oder ein bestimmtes Image können einen Kundennutzen begründen. In den meisten Fällen setzt sich der Kundennutzen aus einem Grund- und mehreren Zusatznutzen zusammen.
Nur wenn dein Angebot für den Kunden von Nutzen ist, wirst du Erfolg haben. Deshalb sollte der Kundennutzen im Mittelpunkt deiner Überlegungen stehen! Den Kundennutzen herauszuarbeiten, kann hart und aufwendig sein und sollte im besten Fall schon vor der eigentlichen Arbeit am Businessplan erfolgt sein.[1]
In deinem Businessplan kannst du dann überzeugend das Ergebnis darlegen. Nämlich wie sich das Problem bzw. das Bedürfnis deiner potenziellen Kunden gestaltet, und wie du es besser als bisher oder besser als andere lösen wirst. „Besser“ kann sich dabei auf verschiedene Aspekte, wie Qualität, Zeit, Kosten, Service beziehen.
Zwei wesentliche Punkte sind zu beachten: Der Nutzen beziehungsweise der besondere Zusatznutzen deines Angebots muss für deine Zielgruppe erkennbar sein. Und er muss so bedeutsam sein, dass sie ihre Kaufentscheidung davon abhängig macht.
Du identifizierst den Kundennutzen, indem du die folgenden drei Fragen beantwortest:
Zur Beantwortung von Frage 1 ist es hilfreich zu überlegen, was für Leute dein Restaurant besuchen, deine Kleidung kaufen oder deine Beratungsdienste in Anspruch nehmen werden. Wo leben sie? Sind es eher junge oder ältere Menschen, Männer oder Frauen, Familien mit Kindern oder Singles? Wie hoch ist das Einkommen, über das sie verfügen? Welche Interessen, Werte oder Vorlieben teilen sie?
Bei Geschäftskunden kannst du erläutern, ob es sich eher um große oder kleine Firmen handelt, ob sie kreativen oder konservativen Branchen angehören und wo sie ihren Firmensitz haben.
Erst wenn du ein möglichst genaues Bild von deiner Zielgruppe hast, kannst du ihre Bedürfnisse (Frage 2) bestimmen und erläutern, wie du sie am besten erfüllst (Frage 3).
Dabei helfen die folgenden Aspekte. Am besten du fragst dafür deine potenziellen Kunden selbst! Starte einfach eine kleine Straßenbefragung oder rufe bei einigen Firmen an. Erkläre deinen Gesprächspartnern, dass du Existenzgründer bist und ihren Rat brauchst. Die meisten Menschen helfen gern:
Nach dieser Übung weißt du, was den Kundennutzen deines Angebots von dem deiner Wettbewerber unterscheidet. Und du kannst dein Alleinstellungsmerkmal klar benennen.
Wenn du deine potenziellen Kunden dann noch fragst, was sie dafür bezahlen würden, hilft dir das bei der Preisfindung. Und du kannst entscheiden, ob es sich lohnt, ein Unternehmen zu gründen.
[1]Um den Kundennutzen herauszuarbeiten, hilft dir vielleicht der Ansatz „Entrepreneurial Design“ von Prof. Dr. Günter Faltin – nachzulesen in seinem Buch „Wir sind das Kapital“ oder auf seiner Website Entrepreneurship.de.