Gründercoaching Deutschland ist ein Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Förderung von Existenzgründungen, mit dem die Kosten einer professionellen Gründerberatung bezuschusst werden. Als Existenzgründer kannst du je nach Unternehmensstandort bis zu 3.000 Euro als Zuschuss für das Beratungshonorar bekommen. Einen Teil der Beratungskosten trägst du selbst.
Seit Mai 2015 können erstmals auch Teilzeitgründungen vom KfW Gründercoaching Deutschland profitieren. Das Programm läuft voraussichtlich noch bis zum Ende des Jahres 2015.
Die Erfahrung zeigt, dass sich die Erfolgsaussichten von Existenzgründungen durch ein professionelles Gründungscoaching deutlich erhöhen. Deshalb beteiligt sich der Staat über die KfW an den Beratungskosten.
Der Gründercoach hilft dir, die richtigen Weichen für dein Unternehmen zu stellen. Aber Achtung: Er soll dich nur beraten und dir nichts abnehmen! Zu häufig wird der Förderzweck vom Gründercoaching Deutschland missverstanden, oder sogar missbraucht: Stichwort „Subventionsbetrug“. Der liegt beispielsweise vor, wenn der Gründer den Businessplan für seinen Gründercoaching-Antrag vom Berater schreiben lässt und dessen Rechnung dann nach Bewilligung mit dem Fördergeld begleicht. Solche Aktionen hebeln das eigentliche Ziel des Gründercoachings komplett aus, nämlich die qualifizierte, zielführende Beratung, Begleitung und Stärkung des Gründers in der Anfangsphase.
Also: Lass dich unbedingt umfassend beraten. Das Coaching eignet sich hervorragend zur inhaltlichen Arbeit an deinem Geschäftsmodell. Es soll dein Business besser machen, und auch deinen Businessplan. Aber schreiben solltest du ihn selbst. Nur so kannst du dein Gründungsvorhaben bis ins letzte Detail durchdringen und jeden einzelnen Schritt verinnerlichen.
Zurück zum Programm „Gründercoaching Deutschland“: Die Beratung kannst du bis zu zwei Jahre nach deiner Gründung in Anspruch nehmen. Je nach Gründungsvorhaben und -situation kann dein Coach dir bei ganz unterschiedlichen Themen helfen: bei der Entwicklung deines Geschäftsmodells, bei der Erstellung einer Marktanalyse, bei der Optimierung deines Personalwesens oder bei der Ausarbeitung geeigneter Vertriebswege. Alles, was die wirtschaftliche, organisatorische oder finanzielle Seite deiner Gründung betrifft, kann Inhalt der Beratung sein. Und auch wenn du mit deinem Businessplan nicht weiterkommst, kannst du dafür natürlich das Gründercoaching Deutschland nutzen.
Die Höhe des Zuschusses beim Gründercoaching Deutschland hängt davon ab, wo du deine Existenzgründung vornimmst: In den alten Bundesländern, in Berlin und in der Region Leipzig werden bis 50% der Beratungskosten von der KfW übernommen, in den neuen Bundesländern (bis auf die beiden oben genannten Ausnahmen) beträgt der Zuschuss bis zu 75%. Maximal werden Beratungskosten in Höhe von 4.000 Euro gefördert. Dein Eigenanteil beträgt also bis zu 2.000 Euro in den alten Bundesländern, einschließlich Berlin und der Region Leipzig und bis zu 1.000 Euro in den neuen Bundesländern. Wichtig ist, dass nur das Beratungshonorar gefördert wird. Fahrtkosten und andere Nebenkosten, die der Berater dir in Rechnung stellt, musst du zu 100% selbst zahlen.
Die KfW arbeitet in ganz Deutschland mit sogenannten Regionalpartnern zusammen. Das können die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern oder lokale Wirtschaftsförderungsverbände sein. Informiere dich bei dir vor Ort, wer als Regionalpartner vom Gründercoaching Deutschland für dich zuständig ist. Der Regionalpartner hilft dir bei der Antragstellung und leitet deinen Antrag zusammen mit seiner Empfehlung an die KfW weiter. Die KfW entscheidet dann, ob du die Förderung bekommst oder nicht. Einen Rechtsanspruch darauf gibt es nicht. Erst, wenn du die Förderzusage in der Hand hältst, kannst du einen Vertrag mit dem Coach deiner Wahl abschließen.