Eine Abschreibung wird vorgenommen, um den Wertverlust des Betriebsvermögens abzubilden. Sie mindert den Gewinn des Unternehmens. Die Idee dahinter ist, dass sich fast jede Anschaffung mit den Jahren abnutzt und früher oder später ersetzt werden muss. Mit Hilfe der Abschreibungen soll ein realistisches Bild der Vermögens- und Ertragssituation des Unternehmens entstehen.
Was genau hat es mit der Abschreibung auf sich? Die meisten Gründungen sind mit Investitionen verbunden: Während der Freiberufler ggf. mit einigen Tausend Euro seinen Arbeitsplatz ausstatten kann, muss ein angehender Gastronom bereits deutlich mehr Geld für die Einrichtung von Gastraum und Küche ausgeben. Kommen teure Baumaßnahmen oder Anschaffungen wie Maschinen hinzu, werden schnell sechsstellige Investitionssummen erreicht. Kennzeichnend für solche Investitionen ist, dass hierbei Vermögenswerte entstehen, die dem Unternehmen längerfristig – also über das laufende Geschäftsjahr hinaus – zur Verfügung stehen. In aller Regel gilt aber auch, dass die meisten Vermögenswerte im Zeitablauf an Wert verlieren: Der Freiberufler muss seinen Laptop bereits nach wenigen Jahren wegen Abnutzung ersetzen, die Einrichtung des Gastronomen bleibt schon deutlich länger aktuell, und ein Gebäude verliert auch ohne größere Erneuerungsmaßnahmen nur sehr langsam an Wert. Die Abbildung solcher Wertverluste nennt man Abschreibung.
Statt des Themas Abschreibung stehen für Gründer zunächst die mit den Investitionen verbundenen Geldabflüsse – Stichwort Liquidität – und der damit verbundene Kapital- und Finanzierungsbedarf im Mittelpunkt des Interesses. Das ist auch vollkommen legitim, denn wem schon zu Beginn das Geld ausgeht, der braucht sich keine Gedanken über zukünftige Vermögenswerte und Abschreibungen machen. Trotzdem wird zu Recht verlangt, dass dein Businessplan diese geplanten Abschreibungen aufzeigt.
Zu deiner Motivation hier einige Gründe, warum es sich lohnt, sich im Businessplan mit dem Thema Abschreibung auseinander zu setzen:
Wie genau eine Abschreibung zu kalkulieren ist, richtet sich nach der Betrachtungsweise. Der Controller oder Risikokapitalgeber hat einen ganz anderen Blickwinkel auf eine Abschreibung als der Buchalter oder die Finanzbehörden, die sich an den Vorschriften des Handels- und Steuerrechts orientieren.