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Finanzen

Finanzierung

Definition

Als Finanzierung bezeichnet man die Bereitstellung von Kapital. Im Falle einer Gründungsfinanzierung handelt es sich um Kapital, das es dir erlaubt, dein im Businessplan beschriebenes Vorhaben in die Tat umzusetzen. Wahrscheinlich wirst du, um deinen gesamten Kapitalbedarf abdecken zu können, auf mehrere Finanzierungsquellen zurückgreifen müssen. Grundsätzlich ist hierbei zwischen Eigen- und Fremdkapital zu unterscheiden.

Ganz klassisches Eigenkapital (Abkürzung: EK) ist das Kapital, das du selbst bzw. das Gründerteam aus eigenen Mitteln in das Unternehmen einbringt. Abhängig von der konkreten Ausgestaltung gehören auch die Mittel dazu, die dir von Dritten im Gegenzug für eine Beteiligung an deinem Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Später, wenn dein Unternehmen läuft und du deine Gewinne im Unternehmen belässt, erhöhen diese ebenfalls dein EK. Umgekehrt zehren Verluste dein Eigenkapital auf. Kurz gesagt: Kennzeichnend für Eigenkapital ist, dass dieses dem Unternehmen langfristig zur Verfügung steht, nicht unmittelbar mit einem Rückzahlungsanspruch verbunden ist und immer als erstes bei Problemen haftet.
Im Gegensatz dazu steht das Fremdkapital, wie der klassische Bankkredit. Dir ist natürlich klar, dass hiermit ein ziemlich starrer Rückzahlungsplan verbunden ist. Wenn es zu Problemen kommt, wird immer dein Eigenkapital zuerst haften müssen.

Warum der richtige Finanzierungsmix entscheidend für deinen Erfolg ist, zeigen die nachfolgenden Aspekte.

Bedeutung für Gründung und Businessplan

Je höher die Eigenkapitalquote ist, desto lieber geben Banken und andere Kapitalgeber Kredite. Denn: Je höher die Eigenkapitalquote ist, desto sicherer ist die Gründung. Es fallen keine regelmäßigen Zinszahlungen an und Anfangsverluste können damit kompensiert werden. Wer eigenes Kapital einbringt, zeigt auch, dass er selbst ernsthaft an den Erfolg seiner Gründung glaubt. Deshalb fordern Kapitalgeber meist einen Eigenkapitalanteil von mindestens 20% an der gesamten Finanzierungssumme.

Eigenkapital von außen zur Erhöhung der Eigenkapitalquote, z.B. in Form von Beteiligungen, ist meist schwer zu bekommen. Diese Finanzierungsform ist in der Regel nur für Gründungen mit hohen Wachstumsaussichten realistisch. Da das Risiko eines Totalverlusts für die Kapitalgeber hier besonders hoch ist, verlangen sie bereits für kleinere Finanzierungssummen größere Anteile an deinem Unternehmen. Solltest du also erfolgreich sein, musst du diesen Erfolg dann auch teilen.

Eine Kompensation für fehlendes Eigenkapital liefern die Bürgschaftsbanken. Hierbei handelt es sich meist um öffentlich geförderte Leistungen, die dafür Sorge tragen sollen, dass die Bankfinanzierung von guten Ideen nicht an mangelndem eigenen Kapital scheitert. Gegen eine Gebühr haften Bürgschaftsbanken gegenüber der Bank für dich.

In der Realität wirst du bei einem Zusammenbruch deines Unternehmens meist nicht nur mit deinem Eigenkapital haften. Einzelunternehmer und Gesellschafter einer Personengesellschaft haften im Regelfall mit ihrem gesamten Vermögen, d.h. auch mit ihrem privaten. Selbst wenn du die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft wählst – wie z.B. die GmbH – wird die Bank dich vertraglich verpflichten, für Unternehmensschulden mit deinem Privatvermögen zu haften (sog. selbstschuldnerische Bürgschaft). Das gilt auch, wenn du die Leistungen einer Bürgschaftsbank in Anspruch nimmst. Sie fordert im Fall des Ausfalls das Geld, das sie der Bank gegeben haben, von dir zurück. Dies wird oft missverstanden.

Und jetzt noch ein besonders wichtiger Punkt zum Thema Fremdkapital, den du bei einer Finanzierung über Bankkredite kennen solltest. Die gesamte Bankfinanzierung setzt sich in der Regel aus unterschiedlichen Kreditprodukten zusammen. Dieser Finanzierungsmix muss zur Zusammensetzung deines Kapitalbedarfs passen. Das Stichwort lautet fristenkongruente Finanzierung:

  • Langlaufende, zinsgünstige und zweckgebundene Investitionskredite sollten deinen Kapitalbedarf für Investitionen decken.
  • Mittelfristige, bereits mit höheren Zinsen versehene, dafür aber flexibel einsetzbare Betriebsmittelkredite nutzt du, um deine Gründungskosten sowie deinen Bedarf an Kapital für die Anlaufphase zu decken.
  • Den teuren, aber maximal flexiblen Kontokorrentkredit nutzt du nur, um kurzfristige Liquiditätsspitzen abzudecken.

Gute Gründungs- und Bankberater wissen das natürlich und werden zusätzlich auch dafür sorgen, dass du möglichst vorteilhafte, staatlich geförderte Gründungskredite als Fremdkapital in deinen Finanzierungsmix einbindest.

SmartBusinessPlan-Tipps

  • Bringst du eigene Gegenstände als Kapital ins Unternehmen ein, solltest du sie in der Finanzierungstabelle als Sacheinlage (in SmartBusinessPlan unter „Investition“) angeben. Das erhöht deine Eigenkapitalquote. Aber Achtung: Banken sehen solche Sacheinlagen kritisch. Zum einen ist ihre Werthaltigkeit oft unklar und zum anderen lassen sie sich natürlich nicht flexibel einsetzen, um Anfangsverluste abzudecken. Ohne begleitende eigene Barmittel werden Sacheinlagen alleine nicht ausreichen.
  • Die schönste Finanzierungsform ist der sog. nicht rückzahlbare Zuschuss. Die meisten Handels- und Handwerkskammern bieten für Gründer Fördermittelberatungen an. Informiere dich hier zum Thema Finanzierung & Co.! Bei Gründung aus der Arbeitslosigkeit kommt für dich ggf. der Gründungszuschuss oder das Einstiegsgeld in Frage. Für technologieorientierte Gründungen existieren oft besondere Förderprogramme.
  • Beantragte, aber noch nicht bewilligte Zuschüsse solltest du in deinem Businessplan in einem Textteil erwähnen, aber noch nicht in die Finanzierungstabellen aufnehmen. Erläutere lieber, wieso hier noch eine Finanzierungslücke besteht. Gerade die Arbeitsagentur und andere öffentliche Förderer sehen es nicht so gerne, wenn der eigene Zuschuss schon einkalkuliert wurde, bevor der Antrag positiv beschieden ist.

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bhp