Ob Liebesromane, Thriller oder Kinderbücher – mit guten Geschichten Geld verdienen, das geht. Du liebst Bücher und träumst von einem eigenen Verlag? Oder du schreibst sogar selbst und möchtest deine eigenen Geschichten publizieren? Hier erfährst du, wie du mit deinem eigenen Verlag erfolgreich wirst, auf welche Voraussetzungen du bei der Gründung achten musst und wie du den perfekten Businessplan erstellst.
Die Gewerbeanmeldung ist für die Gründung deines eigenen Verlags Pflicht. Darüber hinaus gibt es wenig gesetzliche Vorgaben. Du benötigst weder eine spezielle Ausbildung noch einen Abschluss, um dich als Verleger*in selbstständig zu machen. Empfehlenswert sind jedoch erste Erfahrungen im Verlagswesen oder Buchhandel. Auch unternehmerische Vorkenntnisse sind von Vorteil.
Die Gewerbeanmeldung bei deinem zuständigen Gewerbeamt kostet je nach Bundesland und Stadt zwischen 20 und 60 Euro. Anschließend musst du noch einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen und online an das Finanzamt übermitteln (über das ELSTER-Portal).
Auch die Industrie- und Handelskammer wird über deine Verlagsgründung informiert und du wirst automatisch Mitglied. Bei der Gründung einer UG oder GmbH ist außerdem ein Eintrag in das Handelsregister erforderlich. Genügend Kapital für deine Verlagsgründung ist ebenfalls wichtig, bei einigen Rechtsformen wird dies zwingend vorausgesetzt. Aber dazu später mehr.
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Wenn du einen Verlag gründest, ist die wichtigste Frage, ob du lediglich deine eigenen Werke verlegst oder auch die von anderen Autoren. Letzteres ist mit deutlich mehr Aufwand und Verantwortung verbunden. So musst du spezielle Verlags- oder Autorenverträge aufsetzen. Diese behandeln die Vergütung, Laufzeit und Nutzungsart sowie die Pflichten und Rechte beider Parteien. Laut Verlagsgesetz setzt ein klassischer Verlagsvertrag voraus, dass der Verleger zumindest in erheblichem Umfang auf eigene Rechnung handelt (§ 1 VerlG). Hierzu solltest du jedoch auf jeden Fall einen Fachanwalt oder eine Fachanwältin für Urheber- und Lizenzrecht zu Rate ziehen, der/die dich dabei unterstützt, die Verträge aufzusetzen.
Für die Veröffentlichung deiner oder auch fremder Werke gibt es verschiedene Arten, zwischen denen du auswählen kannst:
Kurz gesagt: Beim Self-Publishing kannst du nur deine eigenen Werke verlegen, hast dafür jedoch ein geringeres finanzielles Risiko und bist gleichzeitig sehr flexibel. Gründest du einen klassischen Verlag, kannst du auch fremde Werke veröffentlichen und an diesen mitverdienen. Dann sind jedoch auch dein Risiko und deine Verantwortung deutlich höher. Zudem solltest du dir überlegen, was deinen Verlag einzigartig macht und dich von anderen abhebt. Finde eine Nische und spezialisiere dich auf ein spezielles Segment (z. B. Kinderbücher). Diese Überlegungen fließen in die Erstellung deines Geschäftsmodells ein.
Bei der Verlagsgründung ist der Businessplan ein wichtiger und notwendiger Schritt, um dir über deine Idee, deren Umsetzbarkeit, Risiken und Chancen klar zu werden. Der Finanzplan im Businessplan enthält die zu erwartenden Einnahmen aber auch die Kosten und wie die Finanzierung aussehen kann. Die Finanzen sind ein essenzieller Bestandteil des Businessplans. Zu ihnen gehören die Kosten, die sich in folgende zwei Arten kategorisieren lassen:
Neben den Kosten spielt auch die Finanzierung eine wichtige Rolle in deinem Businessplan. Die Basiskosten solltest du aus eigener Tasche zahlen können. Für die Produktion deines ersten Buches fallen jedoch Kosten an, lange bevor du überhaupt Umsätze und Gewinne generierst. In der Regel dauert es Monate oder sogar Jahre, bis ein Buch die Produktionskosten wieder einspielt und du Gewinne erzielst. Deine beauftragten Dienstleister*innen wollen aber unabhängig von dem Erfolg deines Buches direkt bezahlt werden. Darum ist es wichtig, dass du in deinem Businessplan genau kalkulierst, in welcher Phase du wie viel Geld benötigst und woher dieses stammt: Benötigst du Fremdkapital (z. B. einen Kredit)? Dein fertiger Businessplan ist nun die notwendige Voraussetzung für einen Antrag auf Förderung oder Finanzierung.
Lass deinen Businessplan von Expert*innen prüfen und verbessern. Damit erhöhst du deine Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung.
Jetzt geht es darum, dich im Markt richtig aufzustellen und deine Bücher erfolgreich zu vertreiben. Verschaffe dir zunächst einen Überblick über den Markt: Welche Verlage gibt es und was unterscheidet dich von ihnen? Welche Trends zeichnen sich ab? Was bieten große Buchhandlungen an? Schaue dir Bestsellerlisten an und besuche Buchmessen, um herauszufinden, wie der Markt tickt und welche Themen deine Zielgruppe beschäftigen. Hier helfen dir eine Marktanalyse und eine Zielgruppenanalyse weiter. Auf Buchmessen kannst du auch wertvolle Kontakte mit Autor*innen, die noch nach einem Verleger in Deutschland suchen, oder zu anderen Verleger*innen knüpfen.
Wenn du den Markt kennst und du deine Zielgruppe definierst hast, kannst du die passende Marketingstrategie entwickeln und deine Marketingmaßnahmen auf diese Zielgruppe zuschneiden. Behalte dabei immer im Kopf, wo sich deine Zielgruppe aufhält und über welche Kanäle du sie am besten erreichst. Auf diese solltest du dich konzentrieren. So nutzt du dein Marketingbudget am effektivsten. Für das Marketing kannst du deine eigene Website, soziale Medien, Kongresse oder Messen, Einträge in Foren und klassische Werbung in entsprechenden Kanälen schalten. Auch heutzutage sind Rezensionen in Magazinen, Foren und Feuilletons immer noch sehr wichtig. Daher lohnt es sich, zu recherchieren, welchen Journalist*innen du dein Buch zukommen lassen kannst.
Tipp: Finde eine Nische im Markt und positioniere dich dort mit einem klaren Profil. Bleibe diesem Profil treu und schaffe ein konsistentes Auftreten an allen Berührungspunkten, die deine Zielgruppe mit deinem Verlag hat.
Bei deinem Vertrieb kannst du entweder auf den Eigenvertrieb setzen oder dir erfahrene Partner*innen suchen, die deine Bücher in die Buchhandlungen bringen. Vertriebswege für den Eigenvertrieb sind unter anderem der Online-Versandhandel, der regionale Buchhandel, der Verkauf über Books-on-Demand-Anbieter oder als E-Book. Ab einer bestimmten Verlagsgröße sind auch Nationalvertriebe, wie KNV oder Libri wichtige Partner*innen, die deine Bücher an größere Ketten verkaufen.
Die Auslieferung deiner Bücher kannst du bis zu einem gewissen Maß selbst übernehmen. Wenn dein Auftragsvolumen jedoch in den mittleren dreistelligen Bereich steigt, ist es sicher ratsam, mit Logistikpartner*innen zusammenzuarbeiten. . Um Vertriebspartner*innen zu finden, kann eine Mitgliedschaft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. hilfreich sein. Dort hast du Zugang zu einer Vielzahl von Ansprechpartner*innen, sowie kostenloser Rechts- und Fachberatung.
Neben der Texterstellung durch die Autor*innen fallen in einem Verlag noch viele weitere Aufgaben an. Du solltest dir klar werden, ob du diese selbst übernehmen möchtest oder ob du dir die Expertise einkaufst. Gerade zu Beginn oder für einen kleinen Verlag eignet sich die Zusammenarbeit mit Freelancern, da diese häufig flexibler und auch günstiger sind als Festangestellte. Sobald sich dein Verlag etabliert hat und du die Auslastung genauer einschätzen kannst, ist natürlich auch eine Festanstellung möglich.
Aufgaben und Kompetenzen, die im Verlagswesen benötigt werden, sind unter anderem: das Lektorat, der Satz, das Erstellen von Illustrationen und das Übersetzen in andere Sprachen.
Es gibt für eine Verlagsgründung keine vorgeschriebene Rechtsform. Du kannst zwischen mehreren Formen wählen, die sich hauptsächlich in Haftungsfragen und dem benötigten Startkapital unterscheiden. Verlegst du nur deine eigenen Bücher und hast deinen Verlag allein gegründet, empfiehlt sich die Anmeldung eines Einzelunternehmens.
Im Folgenden findest du einen Überblick über weitere gängige Rechtsformen im Verlagswesen.
GbR: Für eine Verlagsgründung mit mehreren Personen ist die Gesellschaft bürgerlichen Rechts die einfachste und unkomplizierteste Rechtsform. Hierbei haften alle Gesellschafter*innen sowohl mit ihrem Geschäfts- als auch mit ihrem Privatvermögen.
GmbH: Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung freut sich in Deutschland über ein positives Image und gilt als vertrauenswürdig. Hier haften die Gesellschafter*innen lediglich mit dem Geschäftsvermögen. Ein Startkapital von 25.000 Euro und eine Eintragung ins Handelsregister sind Pflicht.
UG: Die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft funktioniert ähnlich wie die GmbH, kann jedoch mit einem Startkapital von nur einem Euro gegründet werden. Erwirtschaftete Gewinne müssen hier anteilig reinvestiert werden, bis die Marke von 25.000 Euro erreicht ist. Eine direkte Ausschüttung der Gewinne an die Geschäftsführung ist somit nicht möglich.
Bei der Zielgruppen- und Marktanalyse ist es empfehlenswert, auch die Chancen und Risiken deiner Verlagsgründung gezielt zu analysieren. Bedenke aktuelle Marktentwicklungen und Trends, die sich abzeichnen. Beispielsweise steigen die Absatzzahlen von E-Books und der Verkauf über Onlinehändler*innen seit Jahren an, im Gegensatz zum klassischen Buchhandel. Hier geht die Anzahl der verkauften Bücher ebenso zurück, wie die Anzahl der neu verlegten Werke. Dies lässt sich jedoch nicht für jedes Genre und jeden Vertriebsweg pauschalisieren.
Eine wichtige Erkenntnis, an der Verlage regelmäßig scheitern, ist der Fakt, dass du Bücher für deine Zielgruppe verlegst und nicht für dich selbst. Durch die Auswahl von Büchern, die dem persönlichen Geschmack des Verlegers entsprechen, rücken die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe häufig in den Hintergrund. Dies solltest du vermeiden. Werde dir klar, welche Themen deine Zielgruppe bewegen und was sie interessiert. Hierzu kannst du dank des digitalen Wandels auf diverse Tracking- und Analysetools zurückgreifen, um herauszufinden, wonach Internetnutzer suchen. In einem weiteren Schritt kannst du diese Suchanfragen gezielt dazu nutzen, um deine Zielgruppe auf deine Website oder zu deinen Büchern zu leiten.
Produziere zu Beginn erst einmal Prototypen, etwa E-Books oder kleinere Auflagen, um herauszufinden, wie der Markt auf dein Buch reagiert und ob es angenommen wird. Ist die Reaktion positiv und es besteht Nachfrage, kannst du immer noch größere Mengen produzieren lassen. Auch hierbei sind verlässliche (Vertriebs-)Partner*innen eine wichtige Grundlage im Verlagswesen. Wähle Partner*innen, die sich bereits bei deiner Zielgruppe etabliert haben und sich somit nicht komplett neu in den Markt einarbeiten müssen.
Bei der Führung eines Verlags gibt es diverse Richtlinien und Besonderheiten, die du kennen und beachten solltest. Eine Auswahl der relevantesten findest du hier:
VG Wort: Die Verwertungsgesellschaft Wort ist ein rechtsfähiger Verein aus Verlagen und Autor*innen. Dessen Ziel ist die Erwirkung von finanziellen Ausgleichen für Autoren bei Kopien von urheberrechtlich geschützten Werken. Der Verein kümmert sich somit um die Tantiemen und Zweitverwertungsrechte unter anderem von Büchern. Generierte Einnahmen werden treuhänderisch verwaltet und an die Mitglieder ausgezahlt.
VG Bild-Kunst: Die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst funktioniert ähnlich wie die VG Wort, nur für alles Visuelle wie Illustrationen oder Grafiken in einem Buch.
VG Musikedition: Die Verwertungsgesellschaft Musikedition schützt die Urheberrechte ihrer Mitglieder*innen gegenüber Dritten. Mitglieder sind schöpferische Menschen in der Musikbranche im weiteren Sinne, wie Verleger*innen, Komponist*innen oder Textdichter*innen. Sie nimmt Urheberrechte und Vergütungsansprüche wahr, „die aus praktischen oder gesetzlichen Gründen nur kollektiv, also von einer Verwertungsgesellschaft, wahrgenommen werden können“ (VG Musikedition). Bei einem Verlag kann dieser Verein beispielsweise beim Verlegen von Noten nützlich sein.
GEMA: Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte kümmert sich um die Rechte bei Musikstücken.
Neben dem Markt für E-Books boomt auch die Hörbuch-Branche. Die Corona-Pandemie hat für einen enormen Anstieg der Hörer*innen gesorgt und wirkt weiterhin als Treiber. Überhaupt gibt es in der gesamten Branche einen positiven Trend. Somit liegt es nahe, selbst einen Hörbuchverlag zu gründen oder einen bestehenden Verlag in diese Richtung zu erweitern und von dem Boom zu profitieren. Grundsätzlich gelten für die Gründung eines Hörbuchverlags ähnliche Überlegungen und Bedingungen, wie für einen herkömmlichen Buchverlag. Wir empfehlen dir, dich über Gesetze bezüglich Audio-Aufnahmen und zusätzliche Urheberrechtsthemen zu informieren. Überdies solltest du die besonderen Anforderungen an die Audioproduktion berücksichtigen: Einige Texte müssen angepasst werden und können nicht eins zu eins für die Audio-Aufnahme übernommen werden. Zudem benötigst du für die Aufnahme und die Postproduktion ein Tonstudio und natürlich professionelle Sprecher*innen. Anstatt dies alles selbst aufzubauen, hast du auch hier die Möglichkeit, mit einem auf die Hörbuchproduktion spezialisiertem Studio zusammenzuarbeiten oder eines zu mieten. Wenn du selbst noch keine Stimmen für die Vertonungen im Ohr hast, hilft dir auch hier das Tonstudio oder eine Stimmagentur weiter, die passenden Schauspieler*innen als Sprecher*innen zu finden.
Um dein Hörbuch auf Streaming-Plattformen und bei anderen Hörbuch-Anbietern zu listen, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem Digital-Vertrieb als Partner. Aber auch die CD ist noch ein geeignetes Medium, das jedoch im Vertrieb und besonders in der Produktion noch einmal Kosten verursacht.
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Wie bei jeder Unternehmensgründung ist eine gründliche und detaillierte Planung der Schlüssel zum Erfolg. In Form eines Businessplans kannst du diese übersichtlich und strukturiert erstellen. Dieser gilt gleichzeitig als eine notwendige Voraussetzung zur Fremdfinanzierung durch Banken und Investoren oder für das Beantragen von Fördermitteln.
Bei deiner Verlagsgründung musst du dich entscheiden, ob du Ressourcen und Kompetenzen selbst aufbaust oder auf externe Partner*innen und Freelancer zurückgreifst. Je nach Rechtsform benötigst du unterschiedlich viel Startkapital. Die wichtigste Entscheidung, die du am Anfang deiner Verlagsgründung treffen solltest, ist, ob du lediglich deine eigenen Bücher oder auch die fremder Autoren verlegen möchtest. Während und nach deiner Gründung musst du dich an bestimmte Richtlinien halten. Hier kann sich eine Beratung mit einem Fachanwalt auszahlen.
Mit dem Wissen über eine Verlagsgründung kannst du nun direkt mit der Planung beginnen und mit einem durchdachten Plan und guten Büchern steht deiner erfolgreichen Gründung nichts mehr im Weg.
Um dein Hörbuch auf Streaming-Plattformen und bei anderen Hörbuch-Anbietern zu listen, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem Digital-Vertrieb als Partner. Aber auch die CD ist noch ein geeignetes Medium, das jedoch im Vertrieb und besonders in der Produktion noch einmal Kosten verursacht.