deGUT, Initiale, Lange Nacht der Startups – es gibt viele Gründermessen in Deutschland, und bestimmt hat jede ihre Existenzberechtigung. Die Frage ist, was du dort sollst und ob sich ein Besuch für dich lohnt. Lass uns das gemeinsam herausfinden.
Es gibt vielleicht drei Grundarten von B2B-Messebesuchern: die Pflichtbesucher, die Fachinteressierten, und die Macher. Der Pflichtbesucher hat sein Ticket von der Firma bekommen und zieht gelangweilt seinen Zwangsbesuch durch. Der Fachinteressierte will keine Trends und Neuentwicklungen auf seinem Gebiet verpassen. Der Macher, das bist du. Du gehst auf eine Messe, um so viel Potential wie möglich für dich herauszuziehen und nimmst jeden Vorteil mit.
Dafür planst du dein Vorgehen und weißt vor deinem Besuch, was du eigentlich dort willst.
Du gehst nicht zur Messe, um Gratis-Werbegeschenke abzugreifen. Du gehst als Startupper und hast konkrete Ziele vor Augen. Hier eine Auswahl, welche das sein können.
Welche Angebote gibt es für Gründer? Wer sind die großen Player & Unterstützer in der Startup-Szene und was ist ihr aktuelles Portfolio? Wenn sich Startups präsentieren, welche agieren auf deinem Gebiet und wie treten sie hier auf? Was haben sie vor? Kannst du hier womöglich Konkurrenten aus deiner Nische kennenlernen und erfahren, wie sie ticken?
Egal, ob es dein Projekt erst im Kopf gibt oder du schon etwas vorzeigen kannst (z.B. ein MVP, ein minimum viable product: es besitzt nicht alle Features, zeigt aber den Grundgedanken). Auf einer Gründermesse kannst du auf die Menschen zugehen, dein Projekt erläutern oder vorzeigen und ihre Gedanken dazu hören. Wenn es einen gelungenen Ort gibt, um über neue Ideen zu sprechen, dann auf einer Gründermesse.
Das meint weniger Konsumenten als vielmehr B2B-Kunden. Willst du deine spezialisierte Dienstleistung einem großen Player anbieten oder suchst einen Vertriebspartner, kannst du hier ins Gespräch kommen. Mit einem exzellenten Auftritt und Engagement wirst du eine prägende Erinnerung hinterlassen. Beim Nachfassen z.B. per Mail verfügst du dann schon über persönliche Kontaktdaten, hast einen Aufhänger und damit einen Fuß in der Tür.
Den Begriff fassen wir einmal weiter, in dem Sinne, dass Kooperation zur Umsetzung deines Projektes führt. Beispielsweise suchst du einen Produzenten für deine Produktidee oder einen neuen (nachhaltigen?) Weg, um deine Idee in die Tat umzusetzen. Auf einer Gründermesse kannst du mit erfahrenen Instanzen sprechen, die bereits Produzenten und Startups zusammengebracht haben. Wenn sich Startups präsentieren, dann kann eine neue Lösung dabei sein, die einen althergebrachten Prozess derart neu denkt, dass er genau für deine Sache passt.
Das ist eher ein gefühliges, weiches Ziel. Womöglich weißt du “noch gar nicht, ob du überhaupt gründen willst. Schließlich hat das Angestelltenleben auch seine Vorteile. Doch wenn in dir eine Idee lauert und du schon länger damit liebäugelst, dann tauch ein in die Welt von Entrepreneurship, Existenzgründung und Unternehmertum.
Tipp: Priorisiere deine Ziele. Auf der Messe läuft manches anders, als erwartet. Es hilft, wenn klar ist, was das Wichtigste für dich ist.
Um die angestrebten Ziele zu erreichen, bekomm ein Gefühl für die Messeausrichtung. Selbst wenn überall Gründermesse draufsteht, sind oft Schwerpunkte gesetzt. Mal geht es um den Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit, Social Business, Öko, Tech etc.
Beispiele
Die genannten Messen haben alle Workshops und Seminare im Programm – zusätzlich zum regulären Angebot an Messeständen. Außerdem sind auf allen Messen immer Gleichgesinnte unterwegs, mit denen du ins Gespräch kommen kannst. Übrigens ist das auch eine Möglichkeit, jemanden für dein Gründungsteam zu finden.
Tipp: Abseits von Messen kannst du dich auch umsehen, hier gibt es z.B. die interaktive Veranstaltungsreihe Labor X – dort stellen Gründer ihre Geschäftsidee auf der Bühne vor und erhalten dann direktes Feedback aus dem Publikum. Das passt vielleicht besonders, wenn du dein Konzept auf den Prüfstand stellen und netzwerken willst.
Hier sind noch weitere Gründermessen, die sich lohnen können:
Der Vorbereitungsaufwand steht und fällt mit den Zielen, die du dir für die Messe gesteckt hast. Hier sind ein paar Dinge, die wichtig werden können:
Eine Messe, die du mit leeren Händen verlässt, gibt es jetzt nicht mehr. Mit gezielter Vorbereitung und deinem persönlichen Schlachtplan wird es dir gelingen, dein eigenes unternehmerisches Projekt voranzubringen.
Bei aller Planung gilt jedoch der Fingerzeig: Lauf nicht mit Scheuklappen über die Messe, nur mit dem Blick auf deine To-Do-Liste. Hab ein Auge für Chancen, die du so nicht auf dem Schirm hast.