Marketing ist ein ungefähr genauso klar definierter Begriff wie „Dingsda“. Um dir als angehendem Unternehmensgründer bei der Auswahl erfolgversprechender Maßnahmen zu helfen, haben wir für dich 6 Arten des Marketings untersucht.
Es ist das Erste, woran die meisten beim Wort Marketing denken. Anzeigetafeln, Flyer und Fernsehwerbung finden sich alle unter diesem Oberbegriff wieder. Von vielen Neugründern belächelt, sind diese Maßnahmen, im richtigen Rahmen eingesetzt, immer noch sehr effektiv. Kunden der älteren Generation sind zum Beispiel nur schwer mit rein modernem Marketing zu erreichen. Dadurch wird das Plakat in der Straßenbahn viel wertvoller als eine groß angelegte Social-Media-Kampagne.
Nicht nur das Alter der Zielgruppe sorgt für das Bestehen von klassischen Marketingkonzepten. Im Gegensatz zu den meisten modernen Marketingstrategien, die ständige Pflege und Kontrolle brauchen, ist klassisches Marketing eher eine monetäre Investition. Nach Entwurf und Aufstellen wirkt eine Anzeigetafel eigenständig bis sie abgenommen wird.
Klassisches Marketing ist also vor allem für traditionelle Unternehmensbereiche geeignet, die eher wenig Zeit haben, sich kontinuierlich mit Marketing zu beschäftigen.
Die am häufigsten übergangene Art des Marketings. Internes Marketing meint sämtliche Maßnahmen die dafür sorgen, dass die Belegschaft eines Unternehmens sich mit dem Betrieb und der Arbeit selbst identifiziert. In großen Unternehmen ist dieser Marketingbereich meist gut ausgebaut. Dort sorgen leistungsbasierte Bonuszahlungen, Informationsmedien und Mitarbeiterevents dafür, dass ein „Wir“-Gefühl entsteht. Dadurch sollen die Mitarbeiter an das Unternehmen gebunden werden und bessere Arbeit leisten.
Die wenigsten Startups haben die Mittel, um solch aufwendige Maßnahmen durchzuführen. Viele kleine Aktionen können allerdings dafür sorgen, dass sich die Mitarbeiter vor allem in der Anlaufphase mehr im Startup engagieren. Müsli und Getränke sind ja inzwischen schon der Standard, aber auch eine offene Informationspolitik und regelmäßige Status-Meetings vermitteln den Mitarbeitern, dass sie wertgeschätzt werden und Teil eines großen Ganzen sind.
Internes Marketing sollte nicht unterschätzt werden, da mit wenig Aufwand ein Plus an Effizienz gewonnen werden kann. Es ist für alle Gründungsarten geeignet.
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Während man bei den anderen Arten des Marketings versucht, den Konsumenten anzulocken, begibt man sich beim Direktmarketing auf die Pirsch. Der Prototyp des Direktmarketers ist der Klinkenputzer. Früher war es gang und gäbe, mit einem Vorführprodukt von Tür zu Tür zu ziehen, um die Kunden direkt von den Vorteilen zu überzeugen. Dank des technologischen Fortschritts müssen wir heute nicht mal mehr vom Schreibtisch aufstehen, um das Gleiche zu erreichen. Telefonvertrieb machte es den Verkäufern einfach, in relativ kurzer Zeit und ohne großen Aufwand Kunden zu erreichen. Doch auch das Telefonmarketing hat seinen Zenit überschritten. Die meisten Marketer verlassen sich heutzutage eher auf E-Mail-Marketing. Hierfür sammelt man einfach die E-Mailadressen möglicher Interessenten und verschickt dann optimiertes Werbematerial. E-Mail-Marketing hat den großen Vorteil, dass man noch mehr Kunden mit deutlich weniger Aufwand erreicht. Für die ältere Zielgruppe funktioniert das momentan natürlich sehr begrenzt, allerdings wird sich die Nutzung moderner Kommunikation naturgemäß auch dort in den kommenden Jahren verbessern.
Vertriebsmarketing kann frustrierend sein. Vor allem wenn es sich um Kaltakquise handelt. Mit dem E-Mail-Marketing gibt es allerdings eine sehr effiziente Alternative. Startups mit Onlinebezug haben hier den Vorteil, dass es ihnen leichter fällt, die benötigten E-Mailadressen einzusammeln. Generell kann aber jedes Startup davon profitieren.
Man könnte behaupten: SEM ist Marketing 2.0. Da die meisten Konsumenten ihre Informationen, Dienstleistungen und Produkte im Internet suchen, ist es für die meisten Gründer unumgänglich, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Ziel des SEM ist die gute Platzierung der eigenen Website bzw. des eigenen Inhalts in den wichtigsten Suchmaschinen. Seine Strategie auf dieses Ziel auszurichten nennt man dann SEO (Suchmaschinenoptimierung). Durch ein Quasimonopol ist Google der Taktgeber. Ziel von Google ist es, seinen Nutzern die am besten passenden Suchergebnisse zu liefern. In der Vergangenheit standen Google und Suchmaschinenoptimierer auf Kriegsfuß, da letztere durch Tricks versuchten, die Suchergebnisse zu beeinflussen. Daher hat SEO heute bei manchem den faden Beigeschmack von Trickserei und Manipulation. Die Beziehung zwischen den beiden Parteien hat sich inzwischen allerdings deutlich verbessert, da Google nun wertvollen Inhalt automatisch erkennen kann und Autoren für ihre gute Arbeit belohnt werden.
Es gibt unzählige kleine Faktoren, die die Position der eigenen Website in den Suchergebnissen beeinflussen. Mit Hilfe vieler gut durchdachter Tools und Anleitungen ist es auch für Laien möglich, ihre Internetpräsenz fit zu machen. So kann man mit wenig Aufwand mehr Besucher auf die Website locken.
Von grundlegender Bedeutung ist SEM/SEO für Startups, die in Beziehung zum Internet stehen. Unternehmen, für die die Position in den Suchergebnissen unerheblich ist (z.B. die Bäckerei um die Ecke), sollten ihre Energie lieber in andere Marketingmaßnahmen investieren.
Hörempfehlung: Digitale Prozesse ermöglichen es, Marketing und Kundenbindung zu verbinden – und zwar auch in Geschäftsfeldern, die zunächst sehr analog wirken, wie beispielsweise einem Friseursalon oder einem Küchenhersteller. Wie genau, das bespricht Marco mit Alexander Pickert, Head of Online Marketing beim Hamburger Company Builder Hanse Ventures, im KriseChance Podcast. Außerdem gehen sie der Frage auf den Grund, wie eine Digitalisierung von Geschäftsmodellen aussehen kann.
Jetzt wird es einen Moment eher spirituell. Wie fast alle Dinge im Geschäftsleben befindet sich auch das Marketing im ständigen Wandel. Wo früher der Marketingprozess allein dafür sorgen sollte, dass der Kunde ins Geschäft kommt und das Produkt kauft, hängen inzwischen weit mehr Dinge an diesem Bereich dran. Der Unternehmer möchte, dass der Kunde das Produkt kauft, all seinen Bekannten davon erzählt und sich immer wieder am angebotenen Portfolio bedient. Um diese Art der Loyalität zu schaffen reicht es nicht, den Konsumenten zum Kauf zu motivieren. Es muss stattdessen eine Beziehung zwischen dem Kunden und dem Anbieter aufgebaut werden.
Der Weg, den die meisten modernen Marketingabteilungen hier wählen, ist Branding. Statt des Produktes wird die Marke in den Vordergrund gestellt. Dieser Marke werden dann die positiven Eigenschaften der Produkte zugeordnet. Bewirbt man nun ein Produkt unter der Marke geht der Kunde automatisch davon aus, dass das Produkt über die herausragenden Eigenschaften der Marke verfügt. Der Erfolg eines namenhaften großen Smartphone-Herstellers fußt zum Beispiel fast komplett auf diesem Prinzip.
Die mit deiner eigenen Marke einhergehende Beziehung kannst du in der Anlaufphase vor allem durch Social Media und einen eigenen Blog entwickeln. Das Beziehungsmarketing ist für fast alle Unternehmen geeignet, da man es auch offline umsetzen kann.
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Nachdem nun sowohl kunden- als auch mitarbeiterorientiertes Marketing behandelt wurde, fehlt nur noch das Marketing von Anbietern anderen Anbietern gegenüber. Auch wenn Unternehmen aus dem gleichen Sektor in der Regel in Konkurrenz zueinander stehen sind es doch meist Kooperationen, die einem einen entscheidenden Vorteil auf dem Markt verschaffen. Ob Know-how, Produktionskapazitäten oder Internetpräsenz, die Zusammenarbeit von Startups ist ein wichtiger Stützpfeiler einer funktionierenden Unternehmensumgebung.
Anders als bei Kunden und Mitarbeitern ist das B2B-Marketing eine eher passive Kunst. Ziel ist es nicht immer, andere Unternehmen für die Kooperation zu akquirieren. Solche Kooperationen hängen von Zeit und Situation ab. Hat man gerade keine eigenen Ambitionen, Kooperationen zu suchen, sollte man sich trotzdem dafür offen zeigen. Einfach zugängliche Kontaktmöglichkeiten und ein gutes Unternehmensprofil machen es einem möglichen Kooperationspartner leichter, den ersten Schritt zu tun.
Ob nun aktiv oder passiv, Kooperationen kommen in allen Bereichen vor und haben das Potential, viel im eigenen Startup zu bewegen.
All diese verschiedenen Arten des Marketings sehen auf den ersten Blick vielleicht etwas überwältigend aus. Für dich als Gründer ist allerdings nur wichtig, dass du dich in der Gründungphase damit beschäftigst, welche dieser Arten für dich relevant sind. Nur dann kannst du Prioritäten setzen und deine Ressourcen optimal einsetzen.