Träumst du auch davon, dem Büroalltag zu entfliehen und ferne Länder zu entdecken? Das allmorgendliche Pendlerchaos hinter dir zu lassen und dafür jeden Tag in einer anderen Stadt aufzuwachen? Neue Menschen und Kulturen kennenzulernen, statt in jeder Kaffeepause die gleichen Gespräche führen zu müssen?
Immer mehr Menschen verwirklichen sich diesen Traum. Sie nennen sich digitale Nomad*innen – Selbständige und Freiberufler*innen, die ihr Business komplett digitalisiert haben und ihr mobiles Büro einfach überall dort aufschlagen, wo es ihnen gefällt.
Einer von ihnen ist Daniel Schöller. Er stieg vor drei Jahren aus dem Hamsterrad aus, schmiss seinen sicheren und gutbezahlten Job als Versicherungskaufmann hin und machte sich als Online-Unternehmer mit mehreren Modelabels und einer Social Media Agentur selbständig. Heute genießt er es, nicht mehr jeden Morgen im Anzug ins Büro fahren zu müssen, sondern ortsunabhängig und selbstbestimmt arbeiten zu können.
Wichtigste Voraussetzung für derartige Lebensentwürfe ist der technologische Fortschritt. Die Digitalisierung ermöglicht uns grenzenlose Kommunikation von nahezu jedem Ort auf der Welt. Selbst auf den entlegensten Inseln finden Selbständige wie Daniel Schöller einen WLAN-Hotspot – und viel mehr brauchen sie nicht, um ihre Geschäfte tätigen zu können.
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Seit einiger Zeit verleiht der Online-Riese Amazon dem Trend zu internetbasierten Geschäftsmodellen neuen Schub. Mit seinem Service FBA – Fulfillment By Amazon (Versand durch Amazon) bietet er eine Art Rundum-sorglos-Paket für Händler*innen an: Von der Lagerhaltung über das Verpacken und Versenden der Waren bis zum Retourenmanagement übernimmt Amazon gegen Gebühr nahezu die gesamte Logistik. Damit reduziert sich die unternehmerische Aufgabe darauf, für Nachschub im Lager zu sorgen und durch effektives Online-Marketing den Absatz anzukurbeln. Und das geht theoretisch von jedem Fleck der Erde aus.
Amazon FBA ist denkbar einfach: Wer sich als Verkäufer*in anmeldet, kann beliebig viele Produkte ins Amazon-Logistikzentrum schicken, von einer einzigen Einheit bis zum gesamten Lagerbestand. Sobald ein*e Kund*in eines der Produkte bestellt, wird es von Amazon verpackt und verschickt. Auch der Kundenservice und die Abwicklung von Retouren werden übernommen.
Die Verkäufer*innen müssen für diesen Versand-Service weder eine Grundgebühr noch eine festgelegte Lagermiete zahlen und sind auch nicht verpflichtet, eine bestimmte Mindestmenge abzusetzen. Sie zahlen nur für die Produkte, die sie tatsächlich lagern und verkaufen. Die Höhe der Gebühren richtet sich dabei nicht nach dem Verkaufswert, sondern nach dem Gewicht und der Größe der Pakete. Für ein T-Shirt zum Beispiel fallen ca. 2,40 Euro an Gesamtgebühren an (davon 2,32 Euro für den Versand und 0,08 Euro Lagerungsgebühr). Für Betreiber*innen eines eigenen Online-Shops kommen noch weitere Gebühren hinzu für alle Produkte, die nicht über die Amazon-Seite bestellt werden (Multichannel-Gebühren).
Amazon FBA eignet sich eigentlich für alle Produkte, die sich online gut verkaufen lassen. Optimal sind Produkte, die es in nur wenigen Varianten (z. B. Größen oder Farben) gibt, damit du nicht zu viele unterschiedliche Produkte ins Lager schicken musst. Außerdem sollten sie nicht zu groß und nicht zu schwer sein. Bestimmte Warengruppen, wie verschreibungspflichtige Medikamente oder Waffen, sind selbstverständlich vom Service ausgeschlossen.
Wenn du deine Produkte über Amazon FBA vertreibst, kannst du mit minimalem Risiko und wenig Aufwand viel erreichen.
Statt den Versand deiner Produkte zu organisieren, kannst du dich voll und ganz aufs Marketing konzentrieren. Welche Wege du dabei gehst, bleibt deiner Kreativität überlassen. Du bist keineswegs auf die Amazon-Plattform beschränkt. Daniel Schöller zum Beispiel hat eigene Webshops für seine Marken aufgebaut und bespielt die gesamte Klaviatur der sozialen Medien, um seine Produkte zu vermarkten. Allein über Instagram erreicht er über 500.000 Follower*innen.
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Auch wenn viele erfolgreiche FBA-Verkäufer*innen diesen Eindruck auf ihren Blogs oder in ihren Youtube-Videos vermitteln: Ein Selbstläufer ist der Verkauf von Produkten über Amazon keineswegs. Da inzwischen sehr viele Produkte über diese Plattform vertrieben werden, musst du schon einiges tun, um dich von der Masse abzuheben. Im Internet findest du viele Tipps, wie du deine Sichtbarkeit bei Amazon steigern kannst – aber diese Tricks kennt natürlich auch deine Konkurrenz.
Die beste Basis, um im Amazon-Ranking möglichst weit nach vorne zu klettern, ist immer noch ein einzigartiges Produkt von hoher Qualität und zufriedene Kund*innen, die es positiv bewerten – denn diese Bewertungen gelten auf Amazon als eine der wichtigsten Entscheidungshilfen für andere Kund*innen. Außerdem werden die Produkte nach ihrer Beliebtheit sortiert, das heißt, je mehr positive Bewertungen du einsammeln kannst, desto weiter oben wird dein Produkt angezeigt.
Was viele Verkäufer*innen nicht bedenken: Sobald sie als Verkaufspartner*in von Amazon tätig werden, treten sie rein rechtlich gesehen als Hersteller*in auf und übernehmen die volle Produkthaftung. Deshalb solltest du deine Produkte kritisch testen und auf anerkannte Prüfsiegel achten, bevor du größere Stückzahlen bestellst. Wenn du Zweifel an der Qualität und der Produktsicherheit hast, lass lieber die Finger davon! Und informiere dich gründlich, welche Zertifikate oder sonstigen Anforderungen du erfüllen musst, um deine Produkte in Europa zu verkaufen.
Außerdem vergessen viele, dass der Verkauf von Produkten übers Internet eine ernstzunehmende gewerbliche Tätigkeit ist. Das kann teuer werden! Denk dran, ein Gewerbe anzumelden und deine Gewinne zu versteuern, ganz egal, ob du hauptberuflich davon leben willst oder nur mal nebenbei ein paar Produkte verkaufst.
Amazon FBA ist übrigens perfekt geeignet, um dein Business erstmal nebenberuflich zu starten. Dadurch kannst du das Risiko noch kleiner halten, denn deine Existenzgrundlage bleibt gesichert. Zugegeben, ein solches Vorgehen hat wenig mit dem Bild des unabhängigen Abenteurers zu tun, der heute in Bangkok seinen Laptop aufklappt und morgen am Strand von Bali. Aber du solltest es nicht überstürzen: Wenn du einen solchen Lebensstil wirklich anstrebst, kannst du deine Zelte ja immer noch abbrechen, sobald der Laden läuft.
Amazon FBA ist ein spannendes Modell für Gründer*innen, die ein Unternehmertum völlig neuen Typs anstreben. Bedeutete Unternehmer*in-Sein früher, morgens der*die Erste in der Firma zu sein und abends der*die Letzte, eröffnet digitales Unternehmertum heute die Möglichkeit, selbstbestimmt, flexibel und ortsunabhängig zu arbeiten. Kreativität ist dabei viel wichtiger als Geld, oder, um es mit dem Bestsellerautor Jürgen Faltin zu sagen: Kopf schlägt Kapital.
Im Lifestyle der digitalen Nomad*innen kommt diese neue unternehmerische Freiheit besonders deutlich zum Ausdruck. Aber man muss nicht zwingend auf Weltreise gehen, sondern kann seine Geschäfte auch vom heimischen Küchentisch aus erledigen und die gewonnene Zeit seinen Kindern oder seinen Hobbys widmen. Der Unterschied zu früher ist, dass man jetzt ein ganzes Unternehmen ortsunabhängig organisieren kann, ohne Firmengelände, Parkplatz, Büros und Lagerhallen. Outsourcing und Digitalisierung ermöglichen es, von jedem Ort der Welt aus die Geschäfte zu organisieren – und das kann eben auch die eigene Küche sein.
Trotzdem ist mehr dran am Nomadentum modernen Zuschnitts als die Abenteuerlust einer Generation, die nicht erwachsen werden will: Das Unterwegssein in der Welt eröffnet Horizonte und schärft den Blick für neue Trends. Wer ständig mit fremden Menschen und neuen Kulturen in Kontakt kommt, wird mit einer höheren Wahrscheinlichkeit neue Produkte entdecken oder innovative Ideen entwickeln, als jemand, der seinen Alltag in der immer gleichen Umgebung verbringt.
Bevor du jetzt gleich dein Hab und Gut verkaufst, dein Startkapital in einen Bulli investierst und aufbrichst, die Welt zu entdecken, empfehle ich: Mach dir erstmal einen Plan. Nimm dein Vorhaben ernst und bereite es sorgfältig vor. Auch eine Online-Gründung ist eine Gründung, die wie jede andere gut durchdacht sein will. Kalkuliere, wie viel Geld du jeden Monat brauchst, überlege dir, mit welchem Produkt du ein Problem deiner Kund*innen lösen kannst und wie viele Einheiten du verkaufen musst, um deine Kosten zu decken, und entwickle Ideen für eine wirkungsvolle Marketingstrategie.
Der Weg zum digitalen Nomadentum und zur Selbständigkeit mit Amazon FBA bietet zahlreiche Chancen und Herausforderungen. Die Freiheit, ortsunabhängig zu arbeiten, neue Kulturen kennenzulernen und das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten, ist für viele ein verlockendes Ziel. Die Digitalisierung und Services wie Amazon FBA machen es möglich, ein erfolgreiches Geschäft von nahezu jedem Ort der Welt aus zu führen.
Doch der Weg dorthin erfordert sorgfältige Planung und eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Ressourcen. Ein einzigartiges, qualitativ hochwertiges Produkt und effektives Marketing sind entscheidend für den Erfolg. Ebenso wichtig ist es, sich über rechtliche Anforderungen und Produktsicherheitsstandards zu informieren.
Wenn du diesen Lebensstil anstrebst, beginne mit kleinen Schritten. Teste deine Geschäftsidee nebenberuflich, nutze verfügbare Tools und Ressourcen wie SmartBusinessPlan, und bereite dich gründlich vor. Mit der richtigen Planung und Ausdauer kannst du deine Träume verwirklichen und ein erfolgreiches, ortsunabhängiges Unternehmen aufbauen.