Mitgründer gesucht? Die Checkliste für deine Teamgründung

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Du suchst einen Mitgründer, weil sich im Team einfach mehr bewegen lässt? Dann liegst du voll im Trend. Vor allem in der Online- und Startup-Welt übersteigt der Anteil von Teamgründungen mittlerweile den Anteil von Einzelkämpfern deutlich. Gerade Risikokapitalgeber bewerten die Qualität des Teams mindestens genauso hoch wie die Qualität der Idee. Die Suche nach dem richtigen Mitgründer ist mittlerweile sogar selbst zur Geschäftsidee geworden: Seit einigen Jahren bringen innovative Online-Plattformen wie founderio, startupsucht oder founder2be Gründungswillige, Mitgründer und Startups auf unkompliziertem Weg zusammen.

Gibt es den perfekten Mitgründer?

Einfach ist das aber alles nicht. Bei der Suche nach dem richtigen Mitgründer ist es wohl ein bisschen wie mit der Ehe: Den oder die perfekte Partnerin gibt es nicht. Aber: Den oder die richtige für Dich schon! Jede Beziehung bedeutet viel Arbeit, Kompromissbereitschaft, und: Offenheit. Miteinander reden, regelmäßig Gedanken austauschen, Kritik üben und aushalten… sind wesentliche Voraussetzungen auch für das Gründen im Team. Denn das Konfliktpotenzial unter Mitgründern ist – ähnlich wie in einer Ehe – groß.

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Mitgründer-Check: Das solltest du wissen

Worauf du achten musst, damit es läuft, verraten wir dir in unserer Mitgründer-Checkliste:

  • Eine Gründung im Team macht das Vorhaben komplexer. Vor allem, wenn mehrere Mitgründer am Start sind. Es sollte also immer gute Gründe dafür geben. Sinn macht ein Gründerteam vor allem bei Geschäftsmodellen, bei denen Schnelligkeit und Komplexität gefragt sind. Manche Dinge schafft man einfach nicht alleine.
  • Achtung: Das Konfliktpotenzial in einem Unternehmen steigt überproportional mit der Anzahl der Gründer. Ein dritter Mitgründer oder mehr sollten erst dazu geholt werden, wenn genau klar ist, welche Kompetenzen das zusätzliche Teammitglied an den Start bringen muss.
  • Streit mit dem Mitgründer gehört zu den Hauptgründen fürs Scheitern von Teamgründungen. Gute Verträge können vielen Streitigkeiten im Startup vorbeugen. Wenn es dann aber doch mal krachen sollte, hilft eine zielführende Streitkultur. Die muss geübt sein. Regelmäßige Coachings können helfen.
  • Natürlich solltest du deinen Mitgründer kennen und ihm vertrauen. Auch solltest du über seine Stärken und über seine Schwachpunkte Bescheid wissen. Allerdings sind weder Freundschaft noch Verwandtschaft eine Gewähr dafür, dass es mit dem gemeinsamen Unternehmen klappt. Am besten wäre es, wenn du bereits ein paar Jahre mit deinem Mitgründer zusammen gearbeitet hast. Dann weißt du beispielsweise, wie er in Stresssituation reagiert.
  • Du bist noch auf der Suche nach dem richtigen Mitgründer für deine Geschäftsidee? Dann erstellst du am besten erst einmal eine Liste: Notiere, welche Fähigkeiten du selbst mit ins Unternehmen bringst und welche Kompetenzen du von deinem Mitgründer erwartest. Die konkrete Suche nach einem passenden Partner für deine Gründung führt viel schneller ans Ziel, wenn du genau weist, wen du suchst.

 

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  • Wenn du dich dann mit dem richtigen Mitgründer zusammen getan hast, solltet ihr so bald wie möglich eine Zielvereinbarung abschließen. Die sollte eure gemeinsame Vision als Präambel enthalten, sowie einige best- und einige worst-case-Szenarien – und deren konkrete Konsequenzen. Am besten legt ihr in dieser Vereinbarung auch schon Regelungen für mögliche Konflikte fest und fixiert eine Exit-Klausel, in der genau steht, was passiert, wenn ein oder alle Mitgründer nicht mehr zusammenarbeiten wollen. Gerade in der Anfangsphase einer Teamgründung, wenn Ideen und Szenarien sich noch sehr dynamisch entwickeln, ist es teuer und aufwändig, das alles bereits juristisch hieb- und stichfest zu machen. Aber eine Vereinbarung in Schriftform ist fundamental. Sie hilft nicht nur bei der Priorisierung der ersten großen Schritte, sondern auch dabei, sich besser kennen und verstehen zu lernen. Außerdem dient sie als hervorragende Grundlage für einen späteren Vertrag.
  • Auch die klare Aufgabenverteilung muss besprochen werden. Ebenso Befugnisse und Kompetenzen: Klärt, wer für welche Entscheidung zuständig ist, wer die Verantwortung für welche Themen hat, wer bis zu welchem Budget alleine entscheiden kann und in welcher Situation ein gemeinsamer Beschluss aller Mitgründer her muss.
    Aber auch: Wie viel Gehalt wird ausbezahlt, wenn das Geld knapp ist? Wie viel, wenn’s richtig gut läuft? Viele Mitgründer vereinbaren gleiche Bezahlung – was später schwierig werden kann, wenn unterschiedliche Lebenshaltungskosten und unterschiedliche Leistungen nicht mehr ignoriert werden können.
  • Sobald die Erprobungsphase dann in sichtbares Geschäft einmündet, muss ein echter Vertrag her. Am besten verfasst ihr den gemeinsam mit einem Rechtsanwalt. Der muss eure Geschäftsvision und eure Chancen und Risiken verstehen und in das richtige juristische Konzept überführen. Die Vorbereitung dazu habt ihr im besten Fall durch eine klare Zielvereinbarung bereits getroffen.
  • Gut beraten ist halb gewonnen: Lasst euch dauerhaft als Team coachen. So kommen Ärger und Differenzen regelmäßig und kontrolliert auf den Tisch. Darüber hinaus wird es euch helfen, wenn aus dem Gründerteam ein Führungsteam wird. Denn Führungsstile sind unterschiedlich. Sie müssen nach der Startphase für ein wachsendes Team koordiniert werden – sonst gehen die Mitarbeiter immer zu dem, der antwortet, wie sie es sich wünschen.
  • Gerade für Teamgründungen ist ein Businessplan unerlässlich – selbst wenn keine Fremdfinanzierung nötig sein sollte. Die gemeinsame Arbeit am Geschäftsplan hilft euch, noch besser zu verstehen, wie jeder einzelne Mitgründer tickt, was euch verbindet und wo ihr vielleicht noch weit auseinander liegt. Er ist eine großartige Chance, euch als Team über das gemeinsame große Ganze, aber auch über die kleinen Details zu einigen. Die Beschäftigung mit dem Businessplan wird so zum Testlauf der späteren gemeinsamen Strategiearbeit.
  • Bringt euch als Team im Businessplan ein. Schreibt im Kapitel „Gründerperson(en)“, wer von euch welche Kompetenz hat und wie ihr euch ergänzt. Und auch an kritischen Punkten wie Vertrieb, Umsatz und Mitarbeiterführung dürft ihr die einzelnen Gründer erwähnen – sobald die persönliche Kompetenz eines Teammitglieds dort eine besondere Rolle spielt. Zeigt, dass ihr euch konkrete Gedanken zur Aufgaben- und Kompetenzverteilung gemacht habt.

Übrigens: Seit 2016 gibts in SmartBusinessPlan auch eine „Teamfunktion“. Jetzt könnt ihr als Team gemeinsam und gleichzeitig an eurem Businessplan arbeiten!

Mehr zum Thema Teamgründung könnt ihr auch im Businessplan-Lexikon nachlesen.

 

Über den Autor

Ich bin bereit, ein neues Projekt mit SmartBusinessPlan zu starten.

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bhp