Business Modell Canvas – hinter diesem sperrigen Begriff steht eine Methode, mit der Geschäftsmodelle übersichtlich dargestellt und weiterentwickelt werden können.
In diesem Blogbeitrag erklären wir,
Wörtlich übersetzt heißt der Begriff: „Geschäftsmodell-Leinwand“. Es handelt sich um eine Methode, mit der man aus einer Geschäftsidee ein komplettes Geschäftsmodell entwickeln kann. Wie auf einer Leinwand werden alle Bausteine zu einem stimmigen Bild zusammengefügt.
Mit einer Business Model Canvas kannst du ein Geschäftsmodell entwickeln. Sie zeigt alle Bausteine auf einen Blick.
Jede erfolgreiche Gründung fußt auf einer guten Idee – aber nicht jede gute Idee führt automatisch zu einer erfolgreichen Gründung. Das Geheimnis liegt darin, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, bei dem alle Einzelteile optimal aufeinander abgestimmt sind.
Ob Online-Shop oder Pizzaservice, Busunternehmen oder Technologie-Start-up: alle Unternehmen brauchen Antworten auf die gleichen Fragen:
Erfolgreiche Unternehmer überlegen sich zu jedem einzelnen Punkt: Wie wurde es bis jetzt gemacht? Wie machen es die anderen? Und wie könnte ich es besser machen?
Ein bekanntes Beispiel, wie man mit einem durchdachten Konzept um ein traditionelles Produkt ein innovatives Unternehmen aufbauen kann, ist die Teekampagne. Deren Gründer, Günter Faltin, hat die Gepflogenheiten des Teehandels auf den Kopf gestellt, indem er alle Elemente des Geschäftsmodells optimiert ha. Damit wurde er zum Marktführer. Er begann damit, Tee direkt vom Erzeuger ohne Zwischenhändler an die Käufer auszuliefern. Anders als bislang im Teehandel üblich hat der Kunde keine große Auswahl – es gibt nur eine Sorte Tee, und die nur in Großpackungen. Dafür bekommt er für relativ wenig Geld ein erstklassiges Produkt, das unter hohen Umwelt- und Sozialstandards hergestellt wurde.
Das Beispiel zeigt, wie man Innovation auf allen Ebenen eines Geschäftsmodells umsetzen kann und dadurch ein erfolgreiches Unternehmen schafft.
Diese Aufgabe fällt leichter mit einer Canvas. Durch ihre übersichtliche Form hilft sie dir, jedes Element deines zukünftigen Unternehmens einzeln zu betrachten, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren. So erkennst du schnell die ökonomischen Zusammenhänge deiner Gründung und kannst auch anderen besser vermitteln, was du vorhast.
Manche Experten sind so begeistert von diesem Instrument, dass sie den klassischen Businessplan am liebsten komplett dadurch ersetzen würden. Aber das wäre falsch. Keine noch so gelungene „Leinwand“ macht einen ausgereiften, mit Fakten untermauerten Plan überflüssig. Aber: sie erleichtert die Vorarbeit. Vor allem bei der Entwicklung komplexer und innovativer Geschäftsmodelle kommen ihre Vorteile zum Tragen.
Natürlich kannst du dein Geschäftsmodell mit Klebezetteln und Buntstiften auf einem großen Blatt Papier erarbeiten. Einfacher geht es mit unserem digitalen Tool, der SmartCanvas.
Das bietet dir die SmartCanvas:
Beide Instrumente, SmartCanvas und SmartBusinessplan, arbeiten mit den gleichen Begriffen und Gliederungspunkten. Dadurch können auf Knopfdruck alle Schlagworte aus der Canvas direkt in das jeweilige Kapitel deines Businessplans integriert werden. Dort kannst du sie später ausformulieren, ergänzen und mit Zahlen belegen, sodass du am Ende einen vollständigen und in sich schlüssigen Geschäftsplan vor dir liegen hast.
Diese Verknüpfung ist einzigartig und unterscheidet unsere SmartCanvas von allen anderen Vorlagen, die im Internet kursieren und zudem meist sehr kompliziert und für Laien nur schwer anzuwenden sind. Im Folgenden erklären dir, wie du damit arbeitest.
Zuerst legst du einen Businessplan an – auch wenn du vielleicht noch nicht genau weißt, was drin stehen soll. Überlege dir einen Arbeitstitel und einen Zeitraum, indem du ihn voraussichtlich umsetzen möchtest (keine Sorge, diese Einträge sind nur provisorisch und können immer wieder geändert werden).
Der leere Businessplan erscheint nun in der Übersicht Deine Pläne, zusammen mit allen Funktionen, die dir zur Verfügung stehen.
Zuerst legst du einen Businessplan an, der allerdings zunächst leer bleibt.
Wenn du jetzt auf den Button Canvas öffnen klickst, gelangst du zu einer noch leeren Leinwand:
Hier entsteht dein Geschäftsmodell – mit viel Platz für Notizen.
Jetzt kann es losgehen! Wähle ein beliebiges Feld aus, mit dem du starten möchtest. Den meisten fällt es am Anfang leicht, ihr Angebot zu beschreiben. Benenne in wenigen Worten, was du verkaufen willst und was das Tolle daran ist.
Lass uns das Ganze an einem echten Beispiel durchgehen: Nehmen wir an, deine Geschäftsidee ist eine Art „Airbnb für Gewerbetreibende“. Du willst eine Plattform gründen, über die Gewerbetreibende spezielle Räume, wie Küchen, Werkstätten oder Ateliers, für kurze Zeit anmieten können.
Klicke in deiner SmartCanvas zuerst auf den kleinen blauen Bleistift im Feld Angebot. Es öffnet sich das Dialogfeld Notiz bearbeiten. Hier kannst du deine Schlagworte eintragen (und jederzeit wieder ändern oder löschen). Beschränke dich auf die wichtigsten Fragen. Wenn du fertig bist, werden deine Notizen wie folgt angezeigt:
Das Angebots-Feld: Was bietest du an und was ist das Besondere daran?
Du kannst beliebig viele Notizfelder ergänzen. Wenn du mehrere Produkte oder Dienstleistungen anbieten möchtest, fügst du jeweils ein eigenes Notizfeld hinzu. Denk aber immer daran, dass es hier um die Kernpunkte deiner Gründung geht.
Wahrscheinlich hast du beim Beschreiben deines Angebots auch schon über andere Bausteine deines Unternehmens nachgedacht. Zum Beispiel über den Kundennutzen, deine Zielgruppe, deine Ressourcen oder über deine wichtigsten Partner. Formuliere deine Annahmen zu jedem Punkt so kurz und prägnant wie möglich. Schlagworte genügen!
Schritt für Schritt wird das Bild deines Geschäftsmodells klarer.
Jetzt arbeitest du dich so lange von Feld zu Feld vor, bis alles ausgefüllt ist. Wenn du mal nicht weiter kommst, kannst du auf die kleinen Fragezeichen hinter den Begriffen in der SmartCanvas klicken. Es poppt dann eine kurze Erklärung auf, worum es bei diesem Punkt geht und worauf du unbedingt achten solltest.
Nimm dir unbedingt genug Zeit für die Arbeit an deinem Geschäftsmodell, denn es ist die Basis für deinen späteren Erfolg! Es geht nicht darum, so schnell wie möglich ein fertiges Ergebnis zu haben. Ein gutes Geschäftsmodell erstellt man nicht von einem Tag auf den anderen und auch nicht allein vom Schreibtisch aus. Überprüfe deine Annahmen immer wieder, sprich mit Experten darüber und frage vor allem deine potenziellen Kundenwas sie von deinem Angebot halten, was man daran verbessern könnte und wie viel Geld sie dafür bezahlen würden. Beurteile jeden Aspekt deines Geschäftsmodells aus Sicht deiner Kunden – sie entscheiden nämlich darüber, ob dein Unternehmen eine Zukunft hat oder nicht!
Vermutlich wirst du deine Einträge immer wieder verändern, ergänzen oder auch erstmal wieder löschen. Das ist nicht schlimm. Im Gegenteil: Es zeigt, dass du auf einem guten Weg bist.
Wenn du alle Felder bearbeitet hast, könnte das fertige Ergebnis zum Beispiel so aussehen:
Es ist vollbracht: Alle Felder der SmartCanvas sind ausgefüllt.
Die Abbildung zeigt übrigens eines von bis jetzt fünf echten Canvas-Beispielen, die den Nutzern von SmartBusinessplan zur Verfügen stehen. Sie ist vielleicht nicht in allen Punkten perfekt, aber sie zeigt ganz gut, wie man es machen kann.
Jetzt ist es an dir, deine eigene SmartCanvas zu erstellen. Fang doch gleich damit an!
Viel Spaß dabei wünscht dir dein Jan Evers!
Gründungsexperte Dr. Jan Evers ist Inhaber der Beratungsgesellschaft EVEREST in Hamburg. Für Ministerien, Banken und Wirtschaftsförderer entwickelt die EVEREST GmbH seit über 15 Jahren Konzepte und Lösungen, die Unternehmern das Gründen und die Selbstständigkeit erleichtern.