Die Welt der Lieferdienste hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Insbesondere die Coronapandemie hat diesen Wandel noch weiter beschleunigt. Du hast sicherlich selbst erlebt, wie Lieferdienste immer präsenter wurden, sei es bei Bestellungen von frisch zubereiteten Speisen oder von Getränken und Lebensmitteln.
Wenn du überlegst, einen eigenen Lieferservice aufzuziehen, möchten wir dir heute einige Denkanstöße geben und dich informieren, was du bei der Gründung beachten und in deinem Businessplan festhalten solltest.
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Wenn du das Wort „Lieferservice“ hörst, denkst du wahrscheinlich zuerst an Pizza, Pasta, Burger und dergleichen. Oder vielleicht noch an Cola, Chips, Milch und Toastbrot, die kurz nach deiner Bestellung an deine Haustür geliefert werden. Tatsächlich macht die Auslieferung von Lebensmitteln und Speisen den größten Anteil des Lieferdienst-Marktes aus (zumindest, wenn man die großen Logistik- und Postunternehmen wie DHL oder UPS nicht mitzählt). Aber es gibt auch Lieferdienste für Bücher, Blumensträuße oder Medikamente. Im Grunde gibt es kaum ein Produkt, das nicht geliefert werden kann.
Wenn du darüber nachdenkst, einen Lieferservice zu gründen, solltest du also zuerst darüber nachdenken, auf welche Produkte du dich spezialisieren möchtest. Hier ist Kreativität gefragt: Vielleicht kommst du ja auf eine Idee, die noch niemand vor dir hatte, die aber den Nerv deiner Zielgruppe trifft?
Unabhängig von den Waren, die du auslieferst, kannst du bei der Gründung eines Lieferservices verschiedene Wege einschlagen. Die gängigsten stellen wir dir hier kurz vor:
Überlege dir auch, wie klein oder groß du deine Gründung aufziehen möchtest. Je größer die Zielgruppe, der Lieferbezirk und dein Angebot, desto komplexer ist die Logistik.
Die fachlichen Voraussetzungen für die Gründung eines Lieferservices variieren je nach Geschäftsmodell. Eine bestimmte Ausbildung ist in der Regel nicht vorgeschrieben. Allerdings sind Erfahrungen und Wissen auf dem Bereich der Logistik und kaufmännisches Know-how von Vorteil. Auch ein gewisses Organisationstalent, Offenheit für digitale Lösungen und eine ausgeprägte Servicementalität werden dir eine erfolgreiche Gründung erleichtern. Grundsätzlich solltest du Freude am Kontakt mit anderen Menschen haben, denn du wirst jeden Tag mit Kund*innen, Mitarbeiter*innen und Geschäftspartner*innen zu tun haben.
Tipp: Bevor du gründest, solltest du dich gründlich mit deinen Fähigkeiten auseinandersetzen. Als Unternehmer*in musst du nicht alles selbst können oder wissen. Aber du solltest bereit sein, jeden Tag Neues zu lernen (sei es durch „Learning by Doing“, durch Bücher, Online-Seminare, Fortbildungen oder Beratungen). Außerdem ist es eine gute Idee, Menschen mit ins Boot zu holen, die deine Schwächen ausgleichen und dich bei bestimmten Aufgaben unterstützen können.
Die bürokratischen Voraussetzungen deiner Gründung hängen unter anderem von der Rechtsform und von der Art des Lieferdienstes ab, der dir vorschwebt. Bei einigen Rechtsformen, etwa der GmbH, musst du deinen Lieferservice ins Handelsregister eintragen lassen. In jedem Fall musst du ein Gewerbe anmelden. Außerdem musst du die branchenspezifischen Vorschriften einhalten. Die sind besonders streng in der Gastronomie, also wenn du frisch zubereitete Speisen und unverpackte Lebensmittel ausliefern möchtest.
Einen Lieferservice zu gründen, kann eine vielversprechende Unternehmensidee sein. Die Verdienstchancen in dieser Branche sind in den letzten Jahren gewachsen.
Denke aber daran, dass der Wettbewerb in der Branche stark ist. Große Lieferdienste wie Lieferando und Amazon Logistics dominieren den Markt. Deine Aufgabe ist es, den Raum für innovative, lokale Anbieter zu erkennen und für dich zu erschließen. Dein Erfolg hängt davon ab, ob du dich mit deinem Angebot von der Konkurrenz abheben und einen Mehrwert für deine Kund*innen bieten kannst. Daher ist es ratsam, im Vorfeld eine gründliche Marktforschung durchzuführen und einen soliden Businessplan zu erstellen, der sich mit den Chancen und Risiken und mit den ökonomischen Zusammenhängen des Geschäfts befasst.
Unabhängig von der Art deines Lieferservices ist ein gut durchdachter Businessplan von entscheidender Bedeutung. Darin beschreibst du dein Angebot und dein Alleinstellungsmerkmal, deinen Standort, deine Zielgruppe, die Ergebnisse deiner Wettbewerbsanalyse und dein Marketingkonzept. Außerdem kalkulierst du deinen Kapitalbedarf und gibst an, wie sich die Einnahmen und Ausgaben in den ersten drei Jahren nach der Gründung voraussichtlich entwickeln werden.
Der Businessplan hilft dir, die Machbarkeit deines Vorhabens realistisch einzuschätzen und die Chancen und Risiken zu beurteilen. Die intensive Auseinandersetzung mit deiner Idee ist wichtig, um die besonderen Anforderungen deines Geschäfts zu verstehen. Dann kannst du später kluge Entscheidungen treffen und behältst den Überblick, auch wenn es mal turbulent wird. Außerdem kannst du gegenüber Dritten – möglichen Geldgeber*innen, Geschäftspartner*innen oder Mitarbeiter*innen – überzeugend und verständlich darlegen, was du vorhast und warum dein Vorhaben funktionieren wird.
Die Schwerpunkte deines Businessplans bestimmst du selbst (beispielsweise sieht der Plan für einen Pizzaservice anders aus als der für einen Blumenlieferdienst oder einen selbstständigen Fahrradkurier). Aber es gibt einige Punkte, die in keinem Businessplan fehlen sollten. Wenn du deinen Businessplan mit SmartBusinessplan schreibst, kannst du dich darauf verlassen, dass die vorgeschlagene Gliederung von allen Banken und Kreditinstituten anerkannt wird.
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Denke immer daran: Ein Businessplan ist kein statisches Dokument. Du solltest ihn regelmäßig überarbeiten und aktualisieren, um die sich ändernden Bedingungen und Herausforderungen des Marktes zu berücksichtigen.
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Eine zentrale Frage vor der Gründung ist natürlich die nach deinem Angebot. Dabei solltest du unbedingt von deinen Kund*innen ausgehen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt deiner Überlegungen stellen. Verschiedene Aspekte sind zu berücksichtigen:
Die Entwicklung eines durchdachten Angebots erfordert Zeit und Überlegung, aber es ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass dein Lieferservice die Bedürfnisse deiner Kund*innen erfüllt und langfristigen Erfolg erzielt. Am besten ist es, früh mit deinem Umfeld und im Idealfall mit potenziellen Kund*innen über deine Ideen zu sprechen und ehrliches Feedback einzuholen.
Der Standort deines Lieferservices ist eine zentrale Frage, auf die du je nach Produkt und Mobilität eine andere Antwort finden kannst. Du solltest im Vorfeld das Liefergebiet bestimmen und dabei in Betracht ziehen, wo deine Konkurrenz bereits ansässig ist und welche Gebiete sie noch nicht abdeckt. Beachte: Wenn du deinen Lieferservice als Franchise betreibst, bist du möglicherweise an festgelegte Liefergebiete gebunden. Als unabhängiger Lieferdienst kannst du die Grenzen deiner Lieferregion individueller festlegen.
Bei der Standortanalyse ist auch zu berücksichtigen, welche Räumlichkeiten dein Lieferservice benötigt und wo du diese zu erschwinglichen Konditionen finden kannst. Wenn du beabsichtigst, die zu liefernden Produkte vom Hersteller abzuholen und sofort auszuliefern, reicht dir möglicherweise ein Büro und eine Stellfläche für die Transportmittel. Wenn du Produkte liefern möchtest, die von verschiedenen Firmen hergestellt werden, benötigst du ein Zwischenlager, in dem du die Pakete zusammenstellst und von dem aus du die Lieferungen durchführst. Und wenn du deine Produkte selbst herstellen möchtest, brauchst du wiederum die passenden Produktionsräume.
Je größer dein Vorhaben, desto mehr Platz brauchst du – Abstellflächen für die Fahrzeuge, Umkleidekabinen und Aufenthaltsräume für deine Mitarbeiter*innen, Büro- und Lagerflächen.
Die Analyse des Wettbewerbs ist nicht nur für deinen Standort von Bedeutung, sondern auch für die Schärfung deines Angebots, die Definition deiner Zielgruppe und den Preisvergleich. Durch die Auseinandersetzung mit dem Markt und dem Wettbewerb kannst du auch Inspirationen für Verbesserungen finden. Bestimme drei bis fünf der wichtigsten Konkurrenzunternehmen und führe für sie eine Stärken- und Schwächenanalyse durch. Neben einer Analyse von Marktstatistiken bietet es sich dafür an, mit Kund*innen zu sprechen, um zu erfahren, worauf sie bei dem Lieferdienst ihrer Wahl wertlegen, was aus ihrer Sicht bereits gut gelöst ist und wo sie Verbesserungspotenzial sehen. Die Schwächen deiner Konkurrenz können deine Stärken werden! Alternativ kannst du auch Bewertungsportale im Internet analysieren. Punkte, die besonders oft zu Beschwerden führen, können dir zeigen, was du besser machen kannst.
Lesetipp: In unserem Artikel Mit wenig Aufwand zu einer guten Wettbewerbsanalyse, erfährst du, wie du dir deine Recherchen zum Wettbewerb erleichtern kannst.
Ein entscheidendes Element des Marketings ist die eigene Website, die unbedingt eine Bestellfunktion bereithalten sollte, damit deine Kund*innen bequem online bestellen können. Suchmaschinenmarketing (SEM) und Suchmaschinenoptimierung (SEO) können dazu beitragen, dass deine potenziellen Kund*innen von deinem Angebot erfahren und dein Lieferservice schnell im Netz gefunden wird. Ergänzend kannst du auf Social Media aktiv werden. Aber auch in der analogen Welt gibt es verschiedene Möglichkeiten, auf dein Angebot aufmerksam zu machen: Du kannst Flyer verteilen, regionale Anzeigen schalten oder Werbetafel buchen, du kannst Aktionen auf Stadtfesten durchführen oder im Radio Werbung für dich machen (mehr Ideen und Inspiration findest du in unserem Artikel 6 Arten des Marketings, die du kennen solltest).
Wenn du dich für eine Franchiselösung entscheidest oder als Inhaber*in eines bestehenden Geschäfts zusätzlich einen Lieferservice anbieten möchtest, hast du den Vorteil, auf einer bereits etablierten Marke aufbauen zu können. Dennoch ist es notwendig, den neuen Lieferservice separat zu bewerben.
Die genaue Ausrichtung deiner Marketingstrategie hängt natürlich von deinem Produkt und deiner Zielgruppe ab.
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Welche Rechtsform für deinen Lieferdienst die richtige ist, lässt sich pauschal nicht angeben. Jede Rechtsform ist mit bestimmten Vor- und Nachteilen verbunden. Hier geht es also nicht um eine "One-size-fits-all"-Lösung, sondern darum, eine Wahl zu treffen, die möglichst gut zu deinem speziellen Vorhaben passt.
Die wohl bekannteste Rechtsform für kleine Unternehmen ist das Einzelunternehmen. Ein Einzelunternehmen ist schnell gegründet, es entstehen keine besonderen Kosten und du hast maximale Kontrolle über dein Geschäft. Allerdings trägst du auch das volle Haftungsrisiko und musst im schlimmsten Fall mit deinem persönlichen Vermögen haften.
Eine Alternative zum Einzelunternehmen ist die Gründung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), wenn du mit anderen in dieses Abenteuer starten möchtest. Die GbR ist eine einfache und flexible Möglichkeit, um mit Partner*innen zu gründen. Aber auch hier gilt die persönliche Haftung für alle Gesellschafter*innen. Ein schriftlicher Gesellschaftsvertrag ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber dringend zu empfehlen, um späteren Ärger zu vermeiden.
Wenn du deine Haftungsrisiken minimieren möchtest, kannst du eine GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ins Auge fassen. Hier ist dein persönliches Vermögen in der Regel besser geschützt. Allerdings kommen mit dieser Rechtsform auch mehr bürokratische Verpflichtungen und Kosten auf dich zu.
Denke auch daran, dass die Wahl der Rechtsform steuerliche Auswirkungen hat. Daher kann es ratsam sein, zunächst mit einem Steuerberater oder eine Steuerberaterin zu sprechen.
Informiere dich über die einzelnen Rechtsformen und kläre deine individuellen Bedürfnisse ab, bevor du eine Entscheidung triffst. Aber mach dir diese Frage nicht zu schwer. Es ist noch kein Unternehmen daran gescheitert, dass es die „falsche“ Rechtsform hatte. Außerdem kannst du die Rechtsform später wieder ändern, falls sie nicht (mehr) zu deinen Bedürfnissen passt. So ist es durchaus üblich und sinnvoll, erstmal mit einer einfachen Rechtsform wie dem Einzelunternehmen zu starten und es in eine GmbH umzuwandeln, wenn das Unternehmen größer wird.
Die Gründung eines Lieferdienstes muss nicht unbedingt mit hohen Kosten verbunden sein. Wenn du zunächst sehr klein startest, etwa als selbstständige*r Kurierfahrer*in im Nebenberuf, benötigst du nicht viel mehr als ein Smartphone, ein Transportmittel und evtl. noch eine Website.
Möchtest du jedoch einen größeren Lieferservice mit mehreren Beschäftigten gründen und evtl. deine Produkte nicht nur ausliefern, sondern auch herstellen (wie bei einem Pizzaservice), können sich die Ausgaben schnell steigern. Zu den Personalkosten, die einen der größte Posten ausmachen dürften, kommen die Kosten für die Anmietung und Einrichtung von Küche, Büro- und Lagerflächen und für den Aufbau und die Wartung einer Fahrzeugflotte.
Notiere am besten alle Dinge, für die du in deinem Unternehmen Geld ausgeben wirst, angefangen bei den Anschaffungs- oder Leasingkosten für die Transportmittel über die Gehälter bis zu den Versicherungsbeiträgen. Recherchiere bzw. kalkuliere anschließend die Höhe der Kosten. Auch deine privaten Lebenshaltungskosten solltest du nicht vergessen (je nach Rechtsform tauchen diese in deinem Businessplan als Privatentnahme oder als Geschäftsführergehalt auf). Diese Kostenübersicht dient dazu, deinen Kapitalbedarf zu ermitteln, und ist zugleich eine geeignete Grundlage für die Preiskalkulation und die Beurteilung der Rentabilität deines Unternehmens.
Sobald du eine Vorstellung von deinem Kapitalbedarf hast, solltest du überlegen, woher das Geld kommen soll. Reichen deine Ersparnisse? Benötigst du einen Bankkredit? Kannst du Fördermittel für Existenzgründungen nutzen? Oder möchtest du Investor*innen gewinnen? Wenn du deinen Businessplan auch für mögliche Geldgeber*innen oder Geschäftspartner*innen schreibst, solltest du besonders klar benennen, was du von ihnen erwartest und was sie im Gegenzug von dir erwarten können.
Lass deinen Businessplan von Expert*innen prüfen und verbessern. Damit erhöhst du deine Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung.
Die Gründung eines klassischen Lieferservices für Pizza, Burger und Co. ist keine schlechte Idee, da die Nachfrage – vor allem in Großstädten – immer vorhanden ist. Allerdings ist der Markt in der Gastronomie hart umkämpft und wird von großen Ketten dominiert. Wenn du hier einsteigen möchtest, kann die Übernahme eines Franchise-Betriebs eine gute Option sein.
Für die Auslieferung anderer Produkte wie Lebensmittel, Medikamente, Blumen oder Bücher sehen Fachleute in Deutschland noch großes Entwicklungspotenzial, insbesondere im Vergleich zum US-amerikanischen Markt. Je nach Geschäftsmodell kann eine Gründung in einem dieser Gebiete sehr lohnenswert sein. Um die komplexen Herausforderungen der Logistik zu meistern, ist es schlau, klein zu starten und dann schrittweise zu wachsen.
Unabhängig von der Art deines Lieferservices ist eine gründliche Planung und ein durchdachter Businessplan der Schlüssel zum Erfolg. Mit SmartBusinessplan gelingt dir diese Aufgabe auch ohne Vorwissen.
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