Selbstständig machen im Einzelhandel

In 10 Schritten den eigenen Laden eröffnen

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Wenn man seinen eigenen Einzelhandel eröffnen möchte, sei es ein Unverpackt-Laden, ein Blumenladen oder ein Bekleidungsgeschäft, gibt es einige Dinge zu beachten und es bedarf einer gewissen Struktur, um in dem ganzen Prozess nicht den Überblick zu verlieren. Lass dich von uns leiten, um der Verwirklichung des Traums eines eigenen Ladens ein Stück näher zu kommen. Du findest hier eine Schritt-für-Schritt Anleitung mit den wichtigsten Etappen zur Gründung im Einzelhandel.

1. Definiere deine Geschäftsidee

Bevor du dich in dem Eröffnungsprozess verirrst, ist es wichtig, eine Grundlage zu schaffen. Versuche dir zunächst eine genaue Vorstellung davon zu machen, welche Art von Geschäft du eröffnen möchtest. Eine erfolgreiche Geschäftsidee zu finden, kann oftmals schwieriger sein als gedacht. Stelle dir die Frage, ob deine Geschäftsidee ein Problem löst oder eine Bedarfslücke des Markts füllt. Egal, ob du Lebensmittel, Geschenke, Hygieneartikel, Spielzeug oder Haushaltswaren verkaufen möchtest - du musst zunächst herausfinden, ob es eine Nachfrage bzw. einen Nutzen für das gibt, was du verkaufen willst. Beginne damit, eine Marktnische zu suchen, ein Alleinstellungsmerkmal, was dich von anderen Geschäften unterscheidet.

2. Bestimme deinen Zielmarkt

Eine gründliche Marktanalyse und eine klare Definition der Zielgruppe sind wichtig, um sicherzustellen, dass dein Konzept auf die Bedürfnisse und Vorlieben deiner Kund*innen zugeschnitten ist. Sowohl das Alter und Geschlecht als auch das Einkommen und die Interessen deiner Zielgruppe sind dabei einflussreiche Faktoren. Es gibt verschiedene Methoden, um zu testen, ob deine Geschäftsidee gut ankommt und deine Produkte sich verkaufen lassen. Sei es durch Fragebögen, E-Mails oder ganz klassisch von Tür zu Tür gehen. Die Marktforschung hat einen entscheidenden Einfluss auf dein weiteres Vorhaben.

3. Entwicklung eines Businessplans

Wenn du deine Geschäftsidee definiert und klar vor Augen hast, kannst du damit beginnen, deine Pläne zu festigen und das Projekt zu verschriftlichen. Die Erstellung eines Businessplans nimmt zwar viel Zeit in Anspruch, ist jedoch durchaus wichtig, wenn du beispielsweise auf externe finanzielle Mittel angewiesen bist.

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Auch für persönliche organisatorische Zwecke ist ein Businessplan von Vorteil, um dein Konzept handfest zu machen. Neben der Unternehmensbeschreibung und der Marktanalyse umfasst dieses Dokument außerdem die Ausarbeitung des Geschäftsmodells und des Marketingplans, eine detaillierte Beschreibung der angebotenen Produkte bzw. Dienstleistungen und nicht zu vergessen die Finanzplanung. In diesem sehr wichtigen Aspekt des Businessplans wird eine umfassende Darstellung der erwarteten Kosten und Einnahmen, einschließlich Umsatzprognosen, Rentabilitätsanalyse und Liquiditätsplanung durchgeführt. Da dieser Teil sich oftmals als schwierig erweist, ist es ratsam, sich hier Expert*innen zur Seite zu holen, mit deren Hilfe man eine realistische Finanzplanung aufstellen kann. Nutze dazu auch gerne den SmartBusinessPlan Experten-Check und lasse deinen Businessplan von Expert*innen checken.

4. Finanzierung sichern

Zu der Planung deines eigenen Geschäfts gehört auch die Finanzierung. Je nach Art des Geschäfts und ob man einen stationären Laden oder Online-Handel eröffnen möchte, kann der Finanzierungsbedarf unterschiedlich ausfallen.

Einige angehende Geschäftsinhaber*innen beziehen Ihr Startgeld von eigenen Ersparnissen oder über Darlehen von Kreditgeber*innen, wie z.B. einer Bank oder einem Kreditfonds. Man kann außerdem über Online-Plattformen Geld von einer großen Gruppe an Investor*innen für sein Projekt sammeln. Diese Art der Finanzierung nennt sich Crowdfunding und ist vor allem für kleine Unternehmen gut geeignet. Es gibt eine Vielzahl weiterer Finanzierungsmöglichkeiten, wie z.B. die Unterstützung durch Fördermittel öffentlicher Institutionen oder Stiftungen, die spezielle Programme für Unternehmer*innen anbieten.

Es ist wichtig, sich im Vorfeld ausgiebig über die verschiedenen Optionen zu informieren und abzuwägen, welche am besten zu den Bedürfnissen und Zielen des eigenen Unternehmens passen.

5. Wähle einen geeigneten Standort

Bei der Wahl des Standorts für dein Geschäftslokal müssen einige Faktoren berücksichtigt werden, die den Erfolg deines Unternehmens maßgeblich beeinflussen können. Dazu gehören Aspekte wie die Lage und Sichtbarkeit des Standorts, die Erschwinglichkeit und die Mietbedingungen für das Lokal. Hier ein paar Fragen, die du dir bei der Suche nach einer Geschäftsfläche stellen solltest:

  • Wie zugänglich ist der Standort? Wie gut ist er zu Fuß/mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und ist er geeignet, um Lieferungen in Empfang zu nehmen?
  • Wie viel Verkaufsfläche wird benötigt? Benötigst du Lagerfläche, einen Personalraum oder ein persönliches Büro?
  • In welcher Nachbarschaft liegt das Geschäftslokal? Gibt es Konkurrenz und demnach andere Einzelhändler*innen, die deine Tätigkeit entweder beeinträchtigen oder bereichern können?

Bei der Wahl eines Standorts solltest du keine überstürzten Entscheidungen treffen und dir ausreichend Zeit nehmen, um verschiedene Geschäftslokale anzusehen und anhand verschiedener Kriterien abzuwägen, welcher Standort am besten zu deinen eigenen Bedürfnissen und denen deiner Kundschaft passt.

6. Melde dein Unternehmen an

Die administrativen Formalitäten zur Gründung eines Einzelhandels können kompliziert und zeitaufwendig sein. Sich vorher zu informieren hilft dabei, ein bisschen mehr Klarheit zu schaffen. Folgende Aspekte solltest du berücksichtigen:
 

  • Rechtsform: Zunächst sollte man eine für das Unternehmen geeignete Rechtsform auswählen. Es ist wichtig, ob man sich beispielsweise für ein Einzelunternehmen, eine GmbH oder AG entscheidet, da die Wahl der Gesellschaftsform die Strukturen rund um Steuern, Haftung und Kapital bestimmt.
  • Namensfindung: Bei der Wahl eines geeigneten Namens sollte man markenrechtliche Aspekte beachten und sichergehen, dass es keine Ähnlichkeiten mit einem bereits bestehenden Unternehmen gibt.
  • Steuern: Des Weiteren ist es wichtig, sich über steuerliche Angelegenheiten zu informieren. Je nachdem, für welche Rechtsform man sich entscheidet, kommen unterschiedliche Steuern auf einen zu. Du musst in jedem Fall eine Steuernummer beantragen und dein Unternehmen beim Finanzamt anmelden. Dazu füllst du den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung aus und schickst ihn über das ELSTER-Portal direkt an das zuständige Finanzamt.
  • Versicherungen: Für kleine Einzelhändler erweisen sich verschiedene Versicherungen als sinnvoll. Dazu gehören die Betriebshaftpflichtversicherung, Versicherungen gegen Einbruch und Diebstahl und die Kranken- und Unfallversicherung sowie eine Berufsunfähigkeits- und Pflegeversicherung.

Falls du Unterstützung bei der Wahl einer geeigneten Versicherungsoption oder einem der anderen administrativen Aspekte bei deiner Geschäftseröffnung benötigst, können ein/e Steuerberater*in oder Anwält*innen gute Ansprechpartner*innen sein.

7. Entwicklung einer Marketingstrategie

Bei der Entwicklung einer Marketingstrategie ist es wichtig, auf die zuvor ermittelten Bedürfnisse des Markts und der Zielgruppe einzugehen. Anhand dessen sollte man eine klare, konsistente und überzeugende Marketingbotschaft formulieren, die die Vorteile deines Geschäfts hervorhebt und eine klare Vorstellung davon vermittelt, was dein Geschäft von anderen unterscheidet. Abhängig von deiner Marketingbotschaft und der Zielgruppe wird auch entschieden, über welche Marketingkanäle du kommunizieren möchtest.

Die Entscheidung darüber, ob du beispielsweise Social Media, Printmedien oder Veranstaltungen dazu nutzen möchtest, hat auch einen Einfluss auf deine Marketing-Budgetplanung.  Eine regelmäßige Überwachung und Analyse der Marketingstrategie ist wichtig, um sicherzustellen, dass sie effektiv ist und falls nötig angepasst werden kann.

8. Inventar und Ausstattung kaufen 

Wenn du einen Laden eröffnen möchtest, ist die Produktbeschaffung ein unumgänglicher und entscheidender Schritt. Anhand der Analysen über den Markt und den Kundenbedürfnissen lässt sich der Bedarf an Produkten für dein Sortiment bestimmen. Es erleichtert dir, Antworten auf die Fragen zu finden, welche Produkte du benötigst und welche Trends und Entwicklungen in deinem Markt relevant sind. Erstelle einen Einkaufsplan, der deine Produkt-Bedarfsanalyse berücksichtigt. Stelle sicher, dass du genügend Bestände an wichtigen Produkten hast, um die Nachfrage deiner Kund*innen zu befriedigen. Im nächsten Schritt kannst du dann mit Lieferant*innen und Hersteller*innen verhandeln, um dir günstige Preise und Konditionen für die Erstellung deines Sortiments zu sichern. Vergleiche die Preise und Qualität der Produkte, um sicherzustellen, dass du das beste Angebot erhältst. Verwende ein Inventarsystem, um den Überblick über deine Bestände zu behalten und sicherzustellen, dass du immer genug Produkte auf Lager hast. Falls du vor der Geschäftseröffnung stehst und noch Hilfe bei der Bestandsplanung benötigst, kannst du dich an das Ankorstart-Unterstützungsprogramm von Ankorstore wenden, welches angehenden Einzelhändler*innen die Eröffnung eines Geschäfts zu den besten Konditionen ermöglicht.

9. Richte dein Geschäft ein

Nachdem du ein ansprechendes Geschäftslokal für deinen Laden gefunden hast, kannst du dich dem Ladenbau und der Inneneinrichtung deines Geschäftes annehmen. Es gibt dabei ein paar Dinge zu beachten, um eine möglichst angenehme Atmosphäre für deine Kund*innen zu schaffen. Erstelle ein Konzept mit den Farben, der Raumaufteilung und dem Stil, indem du deinen Laden gestalten möchtest, um die gewünschte Atmosphäre herzustellen. Es ist wichtig, ein einheitliches und harmonisches Bild zu schaffen und Design-Elemente einzubringen, die sich in dem Konzept des Geschäfts wiederfinden. Dazu kann es hilfreich sein, sich im Internet inspirieren zu lassen und zur Umsetzung eventuell eine*n Innenarchitekt*in zu engagieren.

10. Betrieb aufnehmen

Wenn du dich im Einzelhandel selbstständig machen möchtest, solltest du ein paar branchenspezifische Dinge beachten. Überwache deine Finanzen und Verkäufe, passe dein Geschäft an die Bedürfnisse deiner Kund*innen an und stelle sicher, dass dein Geschäft immer auf dem neuesten Stand ist. Denke stets daran, deine Bestände regelmäßig zu überwachen und Nachbestellungen frühzeitig zu planen. Wenn du dabei noch Unterstützung benötigst, kannst du dich für das Support-Programm von Ankorstart anmelden und dich kostenlos von eine*m Expert*in beraten lassen. Damit steht einer erfolgreichen und nachhaltigen Geschäftseröffnung nichts mehr im Weg.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass die Eröffnung eines eigenen Ladens eine spannende, aber auch herausfordernde Möglichkeit ist, um sich selbstständig zu machen. Durch die strukturierte Umsetzung der oben genannten Schritte kannst du deinem Traum eines eigenen Geschäfts aber leichter näherkommen, als du vielleicht denkst. Es ist wichtig, eine klare Geschäftsidee zu haben, den Zielmarkt zu bestimmen und einen detaillierten Businessplan zu erstellen. Mit SmartBusinessPlan geht das ganz einfach – die Testversion kannst du 7 Tage kostenlos nutzen! 

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bhp