Die eigene Webseite erstellen: Crashkurs für unerfahrene Gründer

Designelement Bogen

Du hast keine Idee, wie du an eine eigene Webseite kommst und sie einrichtest? Dann hilft dir unser Crashkurs. Mit seiner Hilfe kannst du nacheinander alle Anforderungen abhaken und in relativ kurzer Zeit dein Gründungsprojekt im Internet vorstellen.

Vor 20 Jahren gab es ein Instrument, mit dem man nach einem Unternehmen in Kategorien suchen konnte. Damit ließen sich auch dessen Kontaktdaten abrufen. Das waren die Gelben Seiten. Wer heute ein Unternehmen, eine Dienstleistung oder ein Produkt sucht und einen Internetanschluss besitzt, wirft in der Regel eine Suchmaschine an und lässt sich bequem eine Ergebnisliste anzeigen.

Soll dein Unternehmen auch in der Liste zu finden sein? Und nicht nur mit der Telefonnummer? Wenn ja, empfehlen wir dir eine eigene Webseite.

Gründe für eine Webseite

Bist du noch unsicher, was du auf deiner Webseite zeigen sollst? Hier eine Auswahl, wie Unternehmen ihre Internetauftritte nutzen:

  • Als Informationsgeber: Adresse, Telefonnummer und E-Mail sind die Mindestinhalte, die jemand finden sollte, wenn er deine Firma im Internet sucht. Öffnungszeiten können hier auf aktuellem Stand gehalten werden. Eine Anfahrtsbeschreibung hilft potentiellen Kunden, zu dir zu gelangen.
  • Als Kundenakquise-Tool: Viele Unternehmen generieren Ihre Kunden fast ausschließlich über das Internet. Auch wenn das bei dir nicht so ist: Verzichte nicht auf diesen Vertriebskanal!
  • Als Verkaufsplattform: Mit einem modernen Shopsystem kannst du deine Produkte online verkaufen.
  • Als Markenaufbau-Hilfe: Du kannst dich als Person oder dein Unternehmen auf deiner eigenen Webseite ins richtige Licht rücken. Suchen die Menschen nach dir, bestimmst du, welches Bild sie von dir sehen.

Aufgeräumte Webseiten im modernen Look sind heutzutage kein Hexenwerk mehr! Die realen Kosten dafür halten sich sehr im Rahmen, wenn man vom zeitlichen Aufwand absieht. Vom Einrichten einer Domain bis zum Onlinestellen eines eigenen Textes zeigen wir dir daher Schritt für Schritt, wie du deine eigene Webseite erstellen kannst. Damit du nicht aus 50 verschiedenen Lösungswegen wählen musst, geben wir dir zuvor drei mit auf den Weg. Entscheide, was dir am besten hilft!

Lösungsweg A für die eigene Webseite: Webseiten-Baukasten nutzen

Ein schneller Weg, der Standards folgt.

Dominos

Ein Website-Baukasten bringt heutzutage fast alles mit, was man brauchen könnte.

Diese Lösung bietet sich an, wenn dir das Erstellen der eigenen Webseite gar nicht geheuer oder dir der Aufwand zu groß ist. Das wärst du nicht der Erste. Viele Gründer wollen einfach nur an ihrer Idee arbeiten. Sie wollen nicht das Thema Webseite selbst erschließen, sondern unkompliziert ein Grundgerüst mit Inhalten füllen. Wenig Arbeit, aber trotzdem etwas Schönes zum Präsentieren – sogar mit Webshop, wenn nötig.

Diese Gründer finden im großen Pool zahlreicher Anbieter z.B. auf der Webseiten-Plattform Jimdo eine Lösung. Dort kannst du von der Domain über das Aussehen bis zur Suchmaschinenoptimierungs-Hilfe alles buchen. Im Prinzip musst du nur noch Texte und Bilder hochladen. Statistiken zeigen dir, wer deine Webseite besucht hat und welche Inhalte am häufigsten geklickt werden.

Bedenke, dass du mit einer All-in-One-Lösung irgendwann an Grenzen stößt, wenn du einmal einen sehr speziellen Anspruch hast. Plattformen wie Jimdo spielen ihre Vorteile aus, gerade weil sie eine Komplettlösung anbieten – wer gerne ohne Einschränkungen bastelt und etwas ganz nach eigenem Geschmack zusammenschustern möchte, könnte bald ins Stocken geraten.

Obacht: Wenn du einmal unzufrieden bist, kannst du in der Regel nicht einfach nach der Kündigung die ganze Webseite nehmen und damit auf einen anderen Server umziehen. Das Design und dahinterstehende Elemente gehören ja nicht dir, sondern dem Dienstleister.

Passt das für dich?

Ein Baukastenset ist eine Option, wenn es wirklich schnell und einfach gehen soll. Gerade für die ersten Monate und Jahre ganz ohne Erfahrung kann dieser Weg sinnvoll sein, um sich auszuprobieren. So kannst du ein Gefühl bekommen, was die eigene Webseite leisten kann und muss.

Lösungsweg B für die eigene Webseite: Webdesigner beauftragen

Ein individueller Weg, der seinen Preis hat.

Person hält Mockup

Ein Webdesigner setzt i.d.R. eigene Designideen um, die er zuvor entwickelt hat.

Es ist noch nicht lange her, da war das der Standardweg, wenn kleine und große Unternehmen eine Webseite benötigten. Ein Webdesigner erarbeitet mit dir gemeinsam den Onlineauftritt. Er hört sich an, was du dir vorstellst, und baut dann einen Entwurf. Per Feedback stimmt ihr den Stil immer feiner ab, bis du zufrieden bist.

Die technische Arbeit erledigt er, die inhaltliche zumeist du – oder du bezahlst auch diese Dienstleistung. Wenn alles fertig ist, und du nach einem Jahr einen Änderungswunsch hast, musst du wahrscheinlich wieder ins Portemonnaie greifen.

Kosten von ein paar hundert bis mehrere Tausend Euro können auf dich zukommen – je nach Anspruch, Aufwand und Wettbewerbssituation.

Letztlich kann auch der Webdesigner unseren Lösungsweg C umsetzen – aber er kennt sich damit schon aus. Im besten Fall bringt er dir bei, wie du deine Webseite selbst anpassen kannst und führt dich in die dahinterstehende Software ein. Und ein weiterer Vorteil: Du bekommst eine Webseite ganz nach deinen Vorstellungen, und sich ähnelnder Webseiten gibt es ja bereits ohne Ende.

Passt das für dich?

Deine Individualität kannst du damit gezielt zum Ausdruck bringen. Wenn deine Kunden Trendsetter sind, haben sie vielleicht genug von Webpräsenzen, die oft gleich aussehen. Dieser Weg kann Sinn machen, wenn du deine Webseite schon bildlich vor dir siehst und sie einen ganz besonderen, neuartigen Stil haben soll.

Lösungsweg C für die eigene Webseite: komplett selbst erstellen

Der individuelle Weg, bei dem du immer volle Flexibilität hast.

Screenshot WordPress

Screenshot aus Wordpress: Hier kannst du wirklich viel selbst beeinflussen - mit dem entsprechenden Wissen.

Bei dieser Lösung behältst du die volle Kontrolle über Aussehen und Administrierung deiner Webseite, musst keinen monatlichen Beitrag zahlen (außer für die Domain-Miete) und kannst nach Belieben deine ganze Webseite auf einen anderen Server mitnehmen. Folge unserem 9-Punkteplan, und du bist der Herr und Meister.

Passt das für dich?

Unser Lösungsweg C ist für jeden das Richtige, der softwareaffin ist, genau verstehen will, was an seinem Webauftritt wie funktioniert und tatsächlich alle Möglichkeiten haben möchte. Obwohl reich an Vorteilen, ist das Abhaken der folgenden Crashkurs-Checkliste keine Kunst nur für Technik-Gurus. Dank zahlreicher Dokumentationen ist es absolut machbar. Viel Spaß beim Realisieren deines ganz eigenen Webauftrittes!

Crashkurs-Checkliste für die eigene Website

Zweck und Zielgruppe der Webseite bestimmen

Über den Zweck solltest du dir von Anfang an im Klaren sein. Wen soll die Webseite ansprechen, welche Fragen beantworten, was soll sie präsentieren, was soll sie verkaufen? Eine Person, ein Produkt? Damit legst du bereits die Grundlagen für deinen späteren Sprach- und Wortbrunnen, aus dem du schöpfen kannst Denn ein Shop für Haarpflegeprodukte wird seine Nutzer anders ansprechen als die Webseite einer Kanzlei für Arbeitsrecht. Auch eine Liste mit Schlüsselbegriffen und -themen sollte angelegt werden.

Domain sichern

Nach der Arbeit aus dem vorangegangenen Punkt solltest du eine Idee haben, wie du deine Webseite nennst. Deine Domain sollte nicht zu lang sein und nach Möglichkeit schon das Thema erahnen lassen. Im besten Fall erinnern sich deine Kunden dadurch an deinen Namen. Aber das ist keine Pflicht. Denn unter dem Strich wird deine Webseite langfristig nicht am Namen, sondern an ihrem Inhalt und Angebot gemessen.

Und wichtig ist: Hier besteht eine gewisse Endgültigkeit. Du baust wahrscheinlich über mehrere Jahre Reputation auf mit genau dieser Bezeichnung, druckst Flyer, Visitenkarten etc. Dieser Name ist nichts, was man jedes Jahr ändert.

Eine Domain kannst du bei einem Webhosting-Service mieten. Solange du dafür bezahlst, hast du die Rechte an diesem Namen und kannst dort selbst die Inhalte bestimmen. 1&1 ist ein bekannter deutscher Internetdienstanbieter, bei dem du eine Domain mieten kannst. Du kannst dort live überprüfen lassen, ob deine Wunschbezeichnung zur Verfügung steht oder bereits an einen anderen Interessenten vergeben wurde. Wir empfehlen dir, trotz ständig wachsender Freiheiten, als Toplevel-Domain die Endungen .de oder .com zu nutzen. Sie sind im DACH-Raum üblich.

Als Besitzer erhältst du die Zugangsdaten für das Hochladen von Daten auf deinen Webspace, also den Speicherplatz deiner Webseite für Dateien, Texte, Bilder, etc.

Content Management System (CMS) installieren

Webseiten bestehen aus HTML-Code, CSS und vielem mehr. Damit brauchst du dich nicht sofort beschäftigen, denn du kannst ein CMS nutzen. Das ist quasi eine fertige Webseite und meist kostenlos zu erhalten. Der Vorteil ist, dass man gezielt und komfortabel mit einem Menü alle Belange steuern und Inhalte hochladen und verändern kann.

Unser Tipp: WordPress ist ein CMS, mit dem sich moderne Webseites, Blogs und Online-Shops umsetzen lassen. Millionen Webseiten haben diese Software-Basis im Hintergrund laufen.

Lade dir auf der Homepage [Link] die aktuelle Version herunter. Eine präzise Anleitung, wie du sie auf deinem eigenen Webspace installierst, bekommst du dazu. Das geht in der Regel flott.

Aussehen und Funktionalität des CMS bestimmen

WordPress ist ein CMS, dessen Aussehen durch ein Theme bestimmt wird. Von Hause aus ist eines vorinstalliert, das du hier und da optisch anpassen kannst. Aufregender sehen aber externe Themes aus – und sie bringen oft sinnvolle Zusatzfeatures mit.

Der Anbieter ThemeForest bietet eine Riesenanzahl von WordPress-Themes an. Diese werden von ihren Nutzern bewertet, du kannst dich dort also umschauen, was andere bereits für gut befunden haben. In der Livevorschau gewinnst du einen Eindruck, wie das Theme ausschaut und sich anfühlt. Schau, was dir gefällt und installiere es in deiner eigenen WordPress-Installation.

Tipp: Zusatzfunktionen für WordPress kannst du mit Plug-ins hinzufügen. Im entsprechenden Punkt im Hauptmenü findest du eine große Auswahl und kannst ein bisschen stöbern. Beliebte Plug-ins sind z.B. solche, die Buttons zum Teilen in den sozialen Netzwerken unter deinen Inhalten anzeigen. Heutzutage bringen gute Themes allerdings zahlreiche Funktionen bereits mit.

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Menü aufbauen

Das Webseiten-Menü leitet durch das inhaltliche Angebot deiner Internetpräsenz. Hier erfasst der Nutzer zum ersten Mal bei seinem Besuch dein Themenangebot. Du kannst gezielt den Nutzer lenken. Sei dir also darüber im Klaren, was genau dein Angebot ist bzw. was die Kernziele der Webseite sind.

Nutze deine Aufzeichnungen aus dem ersten Punkt. Reichen drei Menüpunkte aus, um dein Angebot angemessen zu präsentieren (z.B. Home, Haarpflegeprodukte, Kontakt) oder kommt z.B. noch ein Ratgeber-Blog dazu?

Suchmaschinenoptimierung einplanen

Um in Suchmaschinen gefunden zu werden, helfen Tools beim Texten. Installiere in deinem WordPress das Plug-in Yoast-SEO. Es unterstützt dich dabei, jeden Content auf deiner Webseite suchmaschinenfreundlich zu gestalten, z.B. durch Einhaltung der richtigen Textlängen oder das Schreiben passender Seitenbeschreibungen für die Anzeige in Suchergebnissen. Du wirst das Plug-in immer automatisch beim Erstellen deiner Inhalte sehen, sodass du nichts vergisst.

Content erstellen

In WordPress kannst du deine Inhalte sehr bequem mit dem eingebauten Editor erstellen und im Vorschaumodus in aller Ruhe kontrollieren, wie deine Besucher das Angebot sehen. Per Drag-and-Drop ordnest du Texte und Bilder neu an, bis es passt. Erst nach dem Veröffentlichen sieht deinen Content die ganze Welt.

Tipp: Achte bei Bildern, die du verwendest immer aus das Urheberrecht. Lizenzfreie Bilder gibt es en masse kostenlos zum Herunterladen. Ein Beispiel dafür ist Pexels . Dort kannst du die Bilder sowohl privat als auch kommerziell kostenfrei nutzen. Dann gibt es noch viele Stockpics-Anbieter, bei denen Bilder und Fotos gegen eine einmalige Lizenzgebühr erstanden werden können. Einer der Anbieter ist Bigstock.

Rechtliches beachten

Ein Impressum und eine Datenschutzerklärung muss jede Webseite besitzen. Es schützt dich vor bestimmten rechtlichen Konsequenzen. Rechtssichere Texte findest du im Internet dank zahlreicher Impressum-Generatoren. Nimm das Thema ernst, aufgrund fehlender oder unvollständiger Angaben gehen regelmäßig bei diversen Webseitenbetreibern Abmahnungen ein.

Analysetool einrichten

Du musst wissen, was auf deiner Webseite los ist – und zwar hinter den Kulissen, also dem sichtbaren Teil. Verbinde deine Webseite mit der kostenlosen Google Search Console. Der Dienst zeigt dir verschiedene Informationen zu deiner Internetpräsenz an. Damit siehst du beispielsweise, wer über den Suchmaschinen-Riesen auf deine neue Webseite gelangt und wer sie verlinkt hat. Auch Fehler und Hinweise gibt es hier kostenlos. Ist ein Teil deines Angebotes nicht erreichbar, warnt dich die Search Console. Tipps zeigen dir, was du verbessern kannst.

Für umfangreichere Analysen empfehlen wir zusätzlich das ebenfalls kostenfreie Google Analytics. Es ist ein beliebtes Tool bei Profis und bietet eine riesige Anzahl Daten über Nutzerverhalten und Performanz. Du solltest dich in beide Tools einlesen. Google selbst bietet umfangreiches und gut verständliches Hilfsmaterial an.

Der Tag danach: Webseite weiter pflegen

Du hast jetzt einen Riesenvorteil: Du kannst deine Webseite selber pflegen und alles bestimmen. Aber das Wichtigste ist: Lasse sie nicht brachliegen. Man erkennt rasch, ob eine Webseite seit einem Jahr nicht mehr angefasst wurde. Kümmere dich gut um sie – es ist einfach und komfortabel.

Im Tagesgeschäft geht bei manchem Unternehmer unter, dass der Webauftritt gepflegt werden muss. Lege einen regelmäßigen Termin fest und prüfe dann, ob du neue Informationen einpflegen oder Bestandscontent aktualisieren kannst. Deine Kunden werden es dir danken!

 

Über den Autor

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bhp