Die Zusammenfassung deines Businessplans: Darauf achten Banken und Investoren

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Die Zusammenfassung ist so etwas wie die Visitenkarte deines Businessplans. Sie enthält die Essenz deiner Geschäftsidee.

Die Zusammenfassung sollte nicht zu lang sein. Beschränke dich auf eine, höchstens zwei Seiten! Zähle nur die wichtigsten Fakten auf – wer die Details erfahren will, kann sie in den einzelnen Businessplan-Kapiteln nachlesen.

Als Fachbegriff hat sich die englische Bezeichnung Executive Summary, seltener auch Management Summary durchgesetzt.

Die Funktion der Zusammenfassung

Zwar darfst du beim Schreiben deines Businessplans gerne Kreativität beweisen, aber an der Regel, dass die Zusammenfassung immer am Anfang steht, solltest du nicht rütteln. Denn sie hilft dem Leser, sich ein erstes Urteil über deine Geschäftsidee zu bilden und die nachfolgenden Inhalte deines Businessplans leichter zu erfassen.

Viele Investoren oder Bankmitarbeiter bekommen jeden Tag mehrere Businesspläne mit Finanzierungsanfragen auf den Schreibtisch und haben nur wenig Zeit, um sie zu beurteilen. Sie entscheiden meist allein anhand der Zusammenfassung, ob sie sich einen Businessplan näher anschauen wollen oder ihn gleich aussortieren.

Wenn deine Zusammenfassung deine Leser nicht auf Anhieb überzeugt, werden sie den Rest deines Businessplans unter Umständen gar nicht erst lesen. Du hast nur diese eine Chance. Nutze sie, indem du dir für die Zusammenfassung besonders viel Mühe gibst.

Das gehört in jede gute Zusammenfassung

Die wichtigsten Punkte deines Businessplans solltest du schon in der Zusammenfassung zur Sprache bringen und dabei mit Fakten nicht sparen. Die Kunst ist es, alle Fragen zu beantworten und zugleich den Leser dazu zu bringen, auch den übrigen Businessplan lesen zu wollen.

Diese Punkte dürfen in deiner Zusammenfassung nicht fehlen:

1. Was ist der Kern deiner Geschäftsidee?
Beschreibe in wenigen Worten, welches Problem deiner Kunden du zu lösen versprichst und auf welche Weise. Welche Produkte oder Dienstleistungen willst du verkaufen? Was haben deine Kunden davon, sie zu kaufen? Und warum sollten sie ausgerechnet zu dir kommen?

2. Wer steht hinter der Gründung?
Deine Leser wollen nicht nur deine Geschäftsidee verstehen, sie wollen auch sehen, ob du in der Lage bist, sie erfolgreich umzusetzen. Begründe, warum du der oder die Richtige dafür bist. Welche Fähigkeiten und Erfahrungen bringst du mit, die für den Erfolg deines Unternehmens von Bedeutung sind – in fachlicher, kaufmännischer und sozialer Sicht? Bei Teamgründungen geht es zusätzlich um die Frage, wie ihr euch gegenseitig ergänzt und wie die Aufgaben verteilt sind.

3. Was weißt du über den Markt und den Wettbewerb?
Erläutere kurz, wie groß der Markt ist, in den du einsteigst, und in welche Richtung er sich voraussichtlich entwickelt. Skizziere deine wichtigsten Wettbewerber und ihre Strategien. Wie willst du dich gegen sie behaupten? Was wirst du anders machen als sie?

4. Wie willst du deine Kunden erreichen?
Beschreibe, über welche Kanäle du deine Kunden erreichen willst und für welche Vertriebswege du dich entscheidest. Umreiße die wichtigsten Marketingmaßnahmen und Maßnahmen zur Kundenbindung.

5. Wie viel Geld brauchst du?
Deine Leser wollen wissen, wie hoch der Kapitalbedarf ist, wofür du das Geld brauchst, wo das fehlende Geld herkommen soll und wie viel Eigenkapital du selbst in deine Existenzgründung steckst. Fasse die wichtigsten Zahlen zu Kosten, Umsätzen und Rentabilität zusammen und leite daraus ab, wie viel Geld du brauchst und wofür.

Darauf achten Investoren, Banken und Förderer bei der Zusammenfassung

Die Zusammenfassung deines Businessplans sollte einen schnellen Überblick über dein Geschäftsmodell bieten. Was bietest du wo an, in welcher Branche bewegst du dich, wie viel Geld brauchst du und wofür – das sind für viele Investoren oder Gründungsförderer schon mal zentrale Kriterien, um zu entscheiden, ob sich das Weiterlesen für sie lohnt. Manche von ihnen haben sich nämlich auf bestimmte Bereiche fokussiert oder können nur bestimmte Arten von Gründungen fördern.

Unabhängig davon ist der springende Punkt für alle potenziellen Kapitalgeber – vom Business Angel bis zum Sachbearbeiter der Arbeitsagentur – die wirtschaftliche Machbarkeit deines Vorhabens. Deine Dienstleistung kann noch so segensreich, dein Produkt noch so raffiniert sein, wenn sich damit kein Geld verdienen lässt, hast du wenig Aussicht auf eine Finanzierung. Daraus folgt, dass du bei deiner Executive Summary unbedingt die kaufmännischen Aspekte deiner Geschäftsidee in den Vordergrund stellen solltest.

Ganz klar: Je besser die Absatzchancen für deine Leistung sind, desto größer ist die Bereitschaft deiner Geldgeber, dich zu unterstützen. Das bedeutet allerdings nicht, dass du in der Zusammenfassung alles schönreden und die Risiken deiner Gründung verschweigen solltest – im Gegenteil! Übertriebene Erfolgsversprechen („glänzende Ertragsaussichten!“, „unermessliche Marktpotenziale!)“ wirken unseriös und kosten dich wertvolle Vertrauenspunkte. Besser ist es, augenfällige Gefahren von dir aus anzusprechen – durchaus auch schon in der Zusammenfassung – und zugleich eine Lösung zu präsentieren, wie du damit umgehen wirst. Einerseits realistisch bleiben und andererseits deine Leser mitreißen, so lässt sich die Aufgabe gut beschreiben, vor der du beim Erstellen deiner Zusammenfassung stehst.

Person vor verschwommenen Hintergrund

So einen Gefühlsausbrauch soll deine Zusammenfassung im Idealfall auslösen. Begeistere deine Leserschaft mit deiner Idee!

Pimp your Executive Summary: So begeisterst du deine Leser von Anfang an

Langatmige Erklärungen und komplizierte Schachtelsätze lassen das Interesse deiner Leser schneller erlahmen, als du „Kredit“ sagen kannst. Die oberste Maxime lautet daher: Fasse dich kurz und schreibe klar und präzise! In der Zusammenfassung darfst du vereinfachen, zuspitzen und Tatsachen aufzählen – für Differenzierungen, Diskussionen  und Details ist der Hauptteil deines Businessplans da.

Mit einer schlüssigen Gliederung erleichterst du deinen Lesern zusätzlich den Einstieg in dein Geschäftskonzept. Knackige Zwischenüberschriften und Hervorhebungen zentraler Aussagen ermöglichen es ihnen, sich auf die Schnelle einen Überblick zu verschaffen und schon beim Durchscannen des Textes das Potenzial deiner Geschäftsidee zu erkennen.

Ganz wichtig: Deine Leser werden sich in deiner Branche vermutlich nicht so gut auskennen, wie du. Viele Investoren oder Gründungsförderer sind eher Generalisten und verstehen sich vor allem auf den Aufbau und die Finanzierung von Unternehmen. Achte deshalb darauf, dass du deine Geschäftsidee in der Zusammenfassung so beschreibst, dass auch Laien verstehen, worum es geht. Fachbegriffe solltest du vermeiden oder, wenn das nicht geht, erklären. Wähle lieber einfache Wörter und widerstehe der Versuchung, durch eine komplizierte Sprache deine Leser beeindrucken zu wollen.

Manchmal sagen Bilder mehr als 1000 Worte: Ein Foto von deinem Produkt, ein Screenshot von deiner neuen Software oder eine Grafik, die deine Umsatzentwicklung illustriert, können das Verständnis für deine Geschäftsidee erleichtern. Bei SmartBusinessPlan haben wir aus deinem Zahlenteil Grafiken vorbereitet, die du per Knopfdruck einfügen kannst. Probiere es aus. Aber überfrachte deine Zusammenfassung nicht, sondern setze diese Mittel sparsam ein und nur dann, wenn sie wirklich angebracht sind. Ein bis zwei Grafiken, etwa zur Umsatzentwicklung und zur Rentabilitätsentwicklung, sollten genügen.

Ein gutes Mittel, um dein Geschäftsmodell zu veranschaulichen, ist eine sogenannte Business Modell Canvas. Dahinter steht eine sehr effektive Methode, um innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Vor allem Gründer, die ihr eigenes Geschäftsmodell auf diese Weise erarbeitet haben, sollten darüber nachdenken, ihre Zusammenfassung mit ihrer Business Modell Canvas zu bereichern.

Beende deine Zusammenfassung mit einem starken und dynamischen Satz, aus dem hervorgeht,

  1. was du von deinen Lesern erwartest und
  2. warum sie dein Vorhaben unterstützen sollten.

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Auf SmartBusinessPlan.de findest du nicht nur ein digitales Tool, mit dem du in kurzer Zeit einen bankfertigen Businessplan schreiben kannst, sondern auch viele Businesspläne von anderen Gründern, die zu einer Finanzierung geführt haben. Lass dich von ihrem Beispiel inspirieren und schau, wie sie ihre Zusammenfassung aufgebaut haben.

So kannst du von Jule Bauer lernen, wie du deine Vision in der Zusammenfassung beschreibst. Jule hat einen Cateringservice in Bioqualität gegründet. In der Zusammenfassung ihres Businessplans benutzt sie sehr starke und mitreißende Formulierungen, um ihre Motivation dazulegen („Wir leben den Gedanken…“ „liebevolle Handarbeit“, „lieben“, „neugierig“, „überraschen“). Dadurch vermittelt sie ihrem Leser gleich das Gefühl, dass sie mit ganzem Herzen hinter ihrem Vorhaben steht und alles tun wird, ihre Geschäftsidee zum Erfolg zu führen. Sie belässt es dabei nicht bei leeren Floskeln, sondern beschreibt genau, was es für sie zum Bespiel heißt, „nachhaltig“ zu wirtschaften oder „individuell“ auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Auch ihr Antrieb zur Gründung wird deutlich: „Ich vermisse diese guten abwechslungsreich belegten Butterbrote in Bioqualität, wie früher. Selbst die Biobranche, in der ich seit 2005 beruflich tätig bin, bringt immer nur gleichschmeckende belegte Brötchen, Bagels  und Ciabatta zu Stande. All das hat mich auf die Idee gebracht, mich selbständig zu machen und eigene Stullen zu „bauen“, zu „basteln“ und zu liefern.“

Die Zusammenfassung von Solvino-Gründer Dr. Kai Grimme besticht demgegenüber eher durch ihre Sachlichkeit und Klarheit der Aussagen. Der Gründer eines Onlineshops für Weine und Delikatessen beschreibt gleich zu beginn, was das Besondere an seinem Vorhaben ist und worin die Marktchancen liegen. Außerdem führt er aus, wofür er Fremdkapital benötigt: „…wir [möchten] in ein modernes Warenwirtschaftssystem, einen zukunftsfähigen Online-Shop und attraktive Website investieren. Zudem möchten wir unsere Lagerräume erweitern und neue Mitarbeiter einstellen.“ Anschließend wird der Gesamtkapitalbedarf beziffert und erläutert, wie hoch jeweils der Anteil für Investitionen, für Betriebsmittel und für die Liquiditätsreserve sein soll.

Der Leser weiß also auf Anhieb, um wie viel Geld es geht, und kann das Risiko einer möglichen Investition in den Onlineshop Solvino bereits anhand der Kernaussagen der Zusammenfassung grob abschätzen.

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Fazit: Die besten Tipps für deine Zusammenfassung

Du weißt jetzt, warum die Zusammenfassung noch vor dem Finanzplan der wichtigste Teil deines Businessplans ist und welche Punkte hinein gehören. Hier noch einmal zusammengefasst die besten Tipps, mit denen dir eine überzeugende Zusammenfassung gelingt.

  • Fasse dich kurz und schreibe klar und verständlich. Schwammige Formulierungen oder umständliche Schachtelsätze sind Gift für das Interesse deiner Leser.
  • Der Anfang fällt dir schwer? Starte damit, jedes Kapitel deines Businessplans auf ein oder zwei Sätze einzudampfen und füge diese Sätze zu einer Einheit zusammen.
  • Lass deine Zusammenfassung von Freunden oder Familienmitgliedern lesen, die nicht vom Fach sind. Verstehen sie sofort, worum es geht? Falls nicht, musst du noch mal ran. Deine Zusammenfassung sollte selbsterklärend sein.
  • Bring deine Zusammenfassung zum Glänzen, indem du sie wieder und wieder überarbeitest. Vermeide peinliche Fehler, achte auf einen flüssigen Sprachstil und streiche alles Überflüssige.
  • Die Zusammenfassung steht zwar am Anfang deines Businessplans, ist aber nicht mit einer Einleitung zu verwechseln. Inhaltlich kommt sie dem am nächsten, was normalerweise als Fazit am Ende eines Textes steht. Sie enthält nur das, was im Businessplan steht, aber in sehr verkürzter Form.
  • Lies dir Beispiele von echten Gründern durch. Zwar sind bei deiner Zusammenfassung eigene Gedanken gefragt, aber es kann nicht schaden, sich von erfolgreichen Vorlagen inspirieren zu lassen. Bei SmartBusinessPlan findest du zahlreiche Zusammenfassungen von echten Businessplänen aus ganz unterschiedlichen Branchen.
  • Lies zum Schluss noch einmal deinen Businessplan von vorne bis hinten durch. Zwar sind Wiederholungen unvermeidlich, sie sollten aber nicht zu umfangreich ausfallen und nicht wortgleich ausfallen – das langweilt beim Lesen.

Viel Erfolg mit deinem Businessplan und einen sicheren Start in die Selbstständigkeit wünscht dir dein

Dr. Jan Evers

Über den Autor
Dr. Jan Evers

Gründungsexperte Dr. Jan Evers ist Inhaber der Beratungsgesellschaft EVEREST in Hamburg. Für Ministerien, Banken und Wirtschaftsförderer entwickelt die EVEREST GmbH seit über 15 Jahren Konzepte und Lösungen, die Unternehmern das Gründen und die Selbstständigkeit erleichtern.

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bhp