Barrierefreie Website

Ab 2025 Pflicht – und ein echter Gewinn für deine Gründung

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25.09.2024

Am 28. Juni 2025 wird es ernst: Dann tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft, und alle kommerziellen Websites müssen barrierefrei sein. Doch was bedeutet das eigentlich? Und warum lohnt es sich, Barrierefreiheit schon jetzt umzusetzen? Keine Sorge – Barrierefreiheit ist machbar, bietet viele Vorteile und kann dich sogar im Wettbewerb stärken. Als Gründer*in bist du sogar im Vorteil: Wenn du gerade erst dein Unternehmen aufbaust, kannst du Barrierefreiheit von Anfang an beim Aufbau deiner Internetpräsenz mitdenken und ohne großen Mehraufwand eine inklusive Website erstellen. Etablierte Unternehmen müssen oft aufwändig nachbessern – du hingegen kannst direkt richtig starten. 

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Was bedeutet Barrierefreiheit?

Barrierefreiheit bedeutet, dass deine Website von allen Menschen problemlos genutzt werden kann – egal ob sie körperliche oder kognitive Einschränkungen haben. Es geht darum, niemanden auszuschließen und deine Inhalte für alle zugänglich zu machen. Ganz konkret: Eine barrierefreie Website ist so gestaltet, dass sie gut lesbar, einfach zu navigieren und auf allen Geräten nutzbar ist. Dabei helfen vier Prinzipien: 

  • Wahrnehmbarkeit: Sämtliche Informationen, wie Texte, Bilder oder Videos, müssen für alle Nutzer*innen zugänglich sein. Zum Beispiel sollten Bilder mit Alternativtexten versehen sein, die von Screenreadern vorgelesen werden können. 
  • Bedienbarkeit: Deine Website sollte sich leicht navigieren. Alle wichtigen Funktionen müssen über die Tastatur zugänglich sein. 
  • Verständlichkeit: Die Inhalte sollten klar strukturiert und leicht verständlich sein, damit sich jede*r zurechtfindet. Verwende leicht verständliche Wörter, kurze Sätze und sinnvolle Überschriften. 
  • Robustheit: Deine Website muss auf allen Geräten und Browsern funktionieren, damit niemand ausgeschlossen wird. 

Warum lohnt sich Barrierefreiheit?

Barrierefreiheit ist ab 2025 nicht nur eine gesetzliche Pflicht – sie bietet auch viele Vorteile, die du für dein Unternehmen nutzen kannst: 

  1. Du erreichst mehr Menschen: Eine barrierefreie Website macht es Menschen mit Einschränkungen, aber auch älteren Menschen oder Personen mit wenig technischer Erfahrung leichter, auf deine Angebote zuzugreifen. Du öffnest deine Website also für eine größere Zielgruppe
  2. Bessere SEO-Performance: Barrierefreie Websites werden von Suchmaschinen besser verstanden und dadurch höher gerankt. Das bedeutet mehr Sichtbarkeit und mehr Besucher*innen – und im Idealfall mehr Umsatz. 
  3. Positives Image: Barrierefreiheit zeigt, dass dir Inklusion und soziale Verantwortung wichtig sind. Das stärkt dein Image und kann ein echter Wettbewerbsvorteil sein. 
  4. Bessere Nutzerfreundlichkeit: Alle profitieren von einer Website, die einfach und übersichtlich gestaltet ist – und das verbessert auch die User Experience. 

Was musst du jetzt tun?

Ab Juni 2025 muss deine Firmenwebsite barrierefrei sein. Wenn du bereits eine Website hast, solltest du sie Schritt für Schritt anpassen. Hier sind einige erste Maßnahmen, die du relativ einfach umsetzen kannst: 

  • Erhöhe die Kontraste: Achte darauf, dass Texte gut lesbar sind und sich deutlich vom Hintergrund abheben. 
  • Vergrößere die Schrift: Deine Inhalte sollten in einer ausreichend großen und klaren Schriftart dargestellt werden, damit sie gut lesbar sind. 
  • Bilder und Videos anpassen: Versehe alle Bilder mit Alternativtexten und sorge dafür, dass Videos Untertitel haben. 
  • Verständliche Sprache: Nutze kurze Sätze, vermeide Fachbegriffe und baue sinnvolle Zwischenüberschriften ein. 
  • Interaktiv ohne Maus: Stelle sicher, dass deine Website auch ohne Maus vollständig navigierbar ist, nur über die Tastatur. 

Für öffentliche Einrichtungen gilt die Pflicht zur Barrierefreiheit ihrer Angebote schon länger.  Öffentliche Websites können dir daher als gute Inspirationsquelle dienen, um einen Eindruck zu gewinnen, wie du die neuen gesetzlichen Anforderungen umsetzen kannst. Nutze gerne unsere Checkliste „Barrierefreie Website“ am Ende des Artikels. 

Barrierefreiheit und Businessplan

Wenn du gerade dabei bist, ein Unternehmen zu gründen, ist Barrierefreiheit ein Punkt, den du direkt in deinen Businessplan aufnehmen kannst. Wenn du dein Unternehmen von Beginn an auf Barrierefreiheit ausrichtest, zeigst du Weitblick und Zukunftsorientierung – zwei Eigenschaften, die Investor*innen und Kund*innen gleichermaßen schätzen. 

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Ohne eine professionelle Website geht heutzutage im Marketing und Vertrieb gar nichts mehr. Wenn du noch keine Firmenpräsenz hast, empfehlen wir dir unseren Crashkurs Die eigene Website erstellen. Dabei solle Barrierefreiheit von Anfang an eingeplant werden – das spart dir nicht nur späteren Mehraufwand, sondern gibt dir auch die Möglichkeit, dich von Mitbewerber*innen abzuheben.  

Was steht im Barrierefreiheitsstärkungsgesetz 2025?

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt die EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit in deutsches Recht um und verpflichtet ab dem 28. Juni 2025 Unternehmen, ihre digitalen Angebote – insbesondere Websites, Apps und digitale Dienstleistungen – barrierefrei zu gestalten. Das Gesetz zielt darauf ab, allen Menschen, unabhängig von Einschränkungen, die uneingeschränkte Teilhabe am Wirtschaftsleben zu ermöglichen. 

Welche Unternehmen sind betroffen?

Das BFSG gilt für alle Unternehmen, die bestimmte Produkte herstellen, vertreiben oder importieren, sowie für Anbieter von digitalen Dienstleistungen. Das betrifft vor allem Unternehmen, die im E-Commerce tätig sind, Online-Buchungssysteme anbieten oder Apps und Websites betreiben, die mit Endverbraucher*innen in Kontakt treten.  

Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeiter*innen und einem Jahresumsatz von unter 2 Millionen EUR sind von der Pflicht für barrierefreie Dienstleistungen ausgenommen, jedoch nicht von der Pflicht für Produkte. 

Welche Produkte und Dienstleistungen sind betroffen?

Zu den von BFSG betroffenen Produkten zählen unter anderem Computer, Smartphones, Geldautomaten, Selbstbedienungsterminals und E-Book-Lesegeräte. Auf der Dienstleistungsseite müssen Telekommunikationsdienste, Bankdienstleistungen, E-Commerce-Websites, Apps und Online-Buchungssysteme barrierefrei gestaltet werden. Auch hier gilt: Alle Online-Kaufprozesse, von der Produktauswahl bis zur Bezahlung, müssen ohne Hindernisse auch für Menschen mit Einschränkungen zugänglich sein. 

Fristen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG)

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz tritt am 28. Juni 2025 in Kraft. Ab diesem Stichtag müssen alle betroffenen Produkte und Dienstleistungen, die in Verkehr gebracht oder angeboten werden, barrierefrei sein. Für bereits bestehende Inhalte und Produkte gibt es allerdings Übergangsregelungen: 

  • Websites und digitale Dienstleistungen: Alle neuen Inhalte und Angebote, die nach dem 28. Juni 2025 veröffentlicht werden, müssen barrierefrei sein. Für bestehende digitale Inhalte und Altprodukte, die vor diesem Stichtag veröffentlicht wurden, gelten Übergangsfristen bis 2030. Danach müssen auch diese angepasst sein. 
  • Altbestände von Produkten: Für Produkte, die bereits vor dem Stichtag auf dem Markt sind, gibt es ebenfalls Übergangsfristen, in denen die Unternehmen diese barrierefrei machen müssen. 

Gerade für dich als Gründer*in ist es wichtig, diese Fristen im Auge zu behalten und rechtzeitig mit der Planung und Umsetzung der Barrierefreiheit zu beginnen, um dir unnötigen Ärger mit den Behörden zu ersparen. 

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Was passiert, wenn deine Website nicht barrierefrei ist?

Wenn deine Website nach dem 28. Juni 2025 nicht den Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes entspricht, können Bußgelder drohen. Die Marktüberwachungsbehörden der Bundesländer haben das Recht, Verstöße zu ahnden und in extremen Fällen sogar die Schließung deiner Website zu veranlassen. Doch keine Panik: Du wirst in der Regel zunächst Gelegenheit bekommen, deine Website nachzubessern. Niemand erwartet, dass du alles von Anfang an perfekt machst. 

Wichtig ist, dass du jetzt beginnst und Schritt für Schritt Verbesserungen umsetzt. Wenn du die hier beschriebenen Tipps beherzigst, bist du auf einem guten Weg, deine Website barrierefrei zu gestalten.  

Ein wertvoller Tipp: Fordere deine Besucher*innen aktiv auf, dich auf eventuelle Barrieren hinzuweisen. So kannst du diese direkt beheben und zeigst, dass dir die Zugänglichkeit wirklich am Herzen liegt. Dieses Engagement wird von deinen Nutzer*innen geschätzt und hilft dir, deine Website kontinuierlich zu verbessern und die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. 

Wer kontrolliert die Einhaltung von Barrierefreiheit im Web?

Die Überwachung der Einhaltung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) liegt in der Verantwortung der Marktüberwachungsbehörden der einzelnen Bundesländer. Diese Behörden prüfen, ob Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben umsetzen und können bei Verstößen einschreiten. Sowohl Verbraucher*innen als auch anerkannte Verbände haben das Recht, Verstöße zu melden und rechtliche Schritte einzuleiten. 

Wird ein Verstoß festgestellt, erhält das betroffene Unternehmen in der Regel zunächst die Gelegenheit, die Mängel zu beheben. Das Ziel ist es, die Barrierefreiheit zu fördern und nicht sofort Sanktionen zu verhängen. Zeigst du, dass du dich um Verbesserungen bemühst und die Barrierefreiheit schrittweise umsetzt, wirst du ausreichend Zeit erhalten, notwendige Anpassungen vorzunehmen, bevor es zu ernsthaften Konsequenzen kommt. 

Checkliste: Barrierefreiheit für deine Firmen-Website

Wenn du deine Website von Grund auf neu baust, hast du den Vorteil, Barrierefreiheit von Anfang an mitdenken zu können. Das spart Zeit und Kosten und sorgt dafür, dass deine Website von allen Nutzer*innen problemlos verwendet werden kann. Hier ist eine Checkliste, die dir hilft, deine Website barrierefrei zu gestalten: 

1. Visuelle Gestaltung und Lesbarkeit 

  • Kontraste überprüfen: Achte darauf, dass Text und Hintergrund einen ausreichend hohen Kontrast haben. 
  • Schriftgröße: Verwende eine gut lesbare Schriftgröße, die sich leicht skalieren lässt. 
  • Responsive Design: Stelle sicher, dass die Website auf allen Bildschirmgrößen gut aussieht und gut bedienbar ist. 
  • Farben sinnvoll einsetzen: Nutze Farben, um Wichtiges hervorzuheben – aber nicht zu viele. Verwende zusätzlich Symbole als Ergänzung.   

2. Struktur und Navigation 

  • Klare und logische Struktur: Gliedere deine Website mit aussagekräftigen Überschriften und gut erkennbaren Navigationsmenüs. 
  • Tastaturnavigation: Die gesamte Website sollte nur mit der Tastatur navigierbar sein. Teste das frühzeitig und regelmäßig. 
  • Fokus-Indikatoren: Zeige deutlich, welches Element gerade aktiv ist, wenn es über die Tastatur angesteuert wird. 
  • Breadcrumb-Navigation: Biete eine einfache Orientierung an, wo sich Nutzer*innen auf der Website befinden. 

3. Texte und Inhalte 

  • Klare Sprache: Verwende verständliche Sprache ohne unnötigen Fachjargon. Kurze Sätze und Absätze erhöhen die Lesbarkeit. 
  • Alternativtexte für Bilder: Versehe alle Bilder mit aussagekräftigen Alt-Texten, die den Inhalt oder die Funktion des Bildes beschreiben. 
  • Untertitel und Transkripte für Videos: Biete für Videos Untertitel an und, wenn möglich, ein vollständiges Transkript. 
  • Formulare barrierefrei gestalten: Verwende klare Beschriftungen und Hilfetexte für Formularfelder. Stelle sicher, dass Formulare mit der Tastatur bedienbar sind und Fehlermeldungen verständlich sind. 

4. Bedienbarkeit und Interaktion 

  • Große Klickflächen: Links, Buttons und interaktive Elemente sollten groß genug sein, um leicht geklickt oder getippt zu werden. 
  • Ladezeiten optimieren: Achte auf schnelle Ladezeiten, um allen Nutzer*innen eine reibungslose Erfahrung zu bieten. Komprimierte Dateien und optimierte Bilder helfen dabei. 
  • Fehlermeldungen klar und verständlich: Bei Eingabefehlern in Formularen sollten verständliche und genaue Hinweise gegeben werden, wie der Fehler behoben werden kann. 
  • Keine zeitkritischen Aktionen: Wenn Nutzer*innen eine Aktion in einer bestimmten Zeit abschließen müssen (z. B. einen Kauf), biete eine Option zur Verlängerung der Zeit an. 
  • Autoplay vermeiden: Vermeide automatische Wiedergabe von Videos oder Animationen, die Nutzer*innen nicht stoppen können. 

 5. Testing und Optimierung 

  • Barrierefreiheitstests durchführen: Nutze Tools wie WAVE, AXE oder Lighthouse, um deine Website auf Barrierefreiheit zu prüfen. 
  • Screenreader-Kompatibilität testen: Teste deine Website mit Screenreadern (z. B. NVDA oder VoiceOver), um sicherzustellen, dass alle Inhalte zugänglich sind. 
  • Tastaturbedienung testen: Vergewissere dich, dass alle Funktionen nur mit der Tastatur erreichbar und bedienbar sind. 

 6. Erklärung zur Barrierefreiheit 

  • Erklärung zur Barrierefreiheit einfügen: Stelle auf deiner Website eine Erklärung bereit, die darlegt, wie du Barrierefreiheit sicherstellst und welche Bereiche möglicherweise noch nicht voll zugänglich sind. 
  • Kontaktmöglichkeit zur Meldung von Barrieren: Biete eine Möglichkeit an, dass Besucher*innen dich auf Barrieren hinweisen können, damit du sie schnell beheben kannst. 

 
Die zehn wichtigsten Aspekte haben wir dir in der Grafik noch einmal in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengefasst.  

zehn Schritte zur barrierefreien Website

Fazit : Barrierefreiheit bringt dich voran

Barrierefreiheit ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine große Chance für dein Unternehmen. Eine barrierefreie Website macht dein Angebot zugänglicher, verbessert die Nutzererfahrung, stärkt deine SEO-Performance und sorgt für ein positives Image. Und das Beste: Du kannst Schritt für Schritt beginnen und deine Website bis 2025 fit machen. Mit einer barrierefreien Website bist du bestens für die Zukunft gerüstet – für dein Unternehmen und für deine Kund*innen.

FAQ : Barrierefreie Website

Ist Barrierefreiheit gesetzlich vorgeschrieben?

Ja, ab dem 28. Juni 2025 ist Barrierefreiheit für alle kommerziellen Websites in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben.

Wann ist eine Website barrierefrei?

Eine Website ist barrierefrei, wenn sie von allen Menschen, unabhängig von Einschränkungen, problemlos genutzt werden kann. Sie muss gut lesbar, leicht bedienbar, verständlich und auf allen Geräten zugänglich sein.

Wie macht man eine Webseite barrierefrei?

Erhöhe Kontraste, füge Alt-Texte zu Bildern hinzu, stelle sicher, dass die Seite mit der Tastatur navigierbar ist, und verwende klare, einfache Sprache. Teste die Website regelmäßig auf Barrierefreiheit.

Was kostet eine barrierefreie Homepage?

Die Kosten variieren je nach Umfang. Viele Maßnahmen sind bei einer neuen Website kostengünstig umzusetzen, während bestehende Seiten je nach Aufwand mehr kosten können.

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bhp