Mit der Roadshow „Digitale Antworten für Gründer“ wollten wir unsere Trendanalyse für das BMWi aus 2013 (Hier geht’s zur Trendanalyse von evers & jung) fortsetzen und – zugespitzt auf das Thema „Digitalisierung“ – erfahren, was Gründungsinteressierte, Gründer und deren Förderer von aktuellen digitalen Instrumenten halten.
Aufbauend auf wissenschaftlichen Ergebnissen zu Gründungsfehlern und Gründungsabbrüchen sowie auf ganz konkreten und typischen Fehlerbeispielen haben wir diskutiert, was schief gehen kann, warum es schief gehen kann, und was digitale Tools zur Unterstützung von Gründern leisten können.
Zwei digitale Tools wurden vorgestellt und diskutiert: Unser SmartBusinessPlan als Prototyp eines Instruments, das beim Businessplan erarbeiten und schreiben unterstützt. Und runpat als Prototyp eines digitalen Werkzeugs, das beim Geschäftsmodellentwicklungsprozess hilft.
Die Kontroverse „Business Planning versus Business Modeling“ („Businessplan ist doof und unnütz!“ versus „Modeling Ansätze nutzen eh nur Gründer an Unis, die zuviel Zeit haben!“) brach an fast allen Stationen unserer Roadshow auf, und wir konnten Abend für Abend in den verschiedenen Regionen Stimmungen sammeln, für wen wann was geeignet ist.
Immer wieder trafen unterschiedliche Meinungen aufeinander. Dabei waren sich nicht nur die Experten, sondern auch Gründer uneins. Doch trotz der Kontroversen und der Vielfältigkeit des Themas sehen wir ein stimmiges Bild dahinter. Dies als klare Trends zu formulieren, ist die Aufgabe, die noch bleibt. Die schönsten Zitate der 11 Roadshow-Stationen haben wir hier schon mal für Euch gesammelt.
Gestartet sind wir bereits im September im Edelstall, einem sympathischen Coworking-Space in Hannover. Hier gehts zum ausführlichen Bericht des Events.
Dr. Jan Evers von evers & jung spitzte seine 13 Jahre Gründungs- und Krisenberatung auf sieben typische Probleme und deren Ursachen zu. Er berichtete von einem seiner Gründer, der sich unsterblich in seine Geschäftsidee verliebt hatte, noch bevor er mit seiner Zielgruppe sprach, um herauszufinden, was diese eigentlich wollte und wofür sie Geld ausgeben würde. „Diesen Fehler machen viele Gründer. Am Ende ist das Produkt fertig, das Geld ist weg, und die potenziellen Kunden wollen eigentlich etwas ganz anderes“, erklärte er. „Viele stürzen sich auch direkt ins Marketing – aus Angst vor knallhartem Vertrieb und der möglichen Ablehnung. Dabei ist gerade das am Anfang besonders wichtig.“
Jens Clausen, Berater bei Borderstep wünschte sich ein Ökosystem mit Offenheit für den Austausch von Erfahrungen und Feedback: „Offenheit der Szene, um sich gegenseitig etwas zu sagen.“
Die vorgestellte Software SmartBusinessPlan und insbesondere Features wie den Zahlenassistenten fand Jonas Lindemann vom Edelstall „einen großen Schritt vorwärts für das Angstthema Finanzteil“. Allerdings war man sich im Publikum nicht ganz einig, ob dieser Komfort den Durchbruch für das dröge Thema „Businessplan“ an sich bringt.
Viel Lob bekam Roland Beutel von runpat vor allem für das Feature, das den Gründer zwingt, Hypothesen offen zu legen und zu überprüfen. „Den Unterschied zwischen Vermutungen und Wissen zu machen, das finde ich gut und clever. Das kann Fehler verhindern“, stellte Jens Clausen fest und sorgte damit für Konsens unter den Diskutanten.
Stefan Stengel von Speed UP! Europe, gab einen Einblick in „apptual“, das Tool eines Cambridge Spin-offs, und brachte anhand dessen den Kern seines Programms auf den Punkt: „Es geht darum, sehr, sehr früh Ideen zu diskutieren.“
Christof Starke von hannoverimpuls erklärte: „In unserem Businessplan-Wettbewerb sollen die Tools des Business Modeling und die des Planning miteinander verbunden werden. Um Ideen besser diskutierbar zu machen, nutzen wir die Canvas; um Pläne belastbar zu machen, die digitale Businessplan-Unterstützung. Wir stehen in der Verbindung von beidem noch am Anfang – aber hier ist die Zukunft.“
>> Roadshow-Update 01.10.2014<<
Kontrovers ging es auch bei der 2. Roadshow-Station im Kieler KITZ weiter. Wieder trafen Businessplan-Verfechter und Business-Modeling-Fans aufeinander und diskutierten leidenschaftlich, in welcher Gründungsphase welches Tool am meisten hilft. Und wieder waren die Gründer im Publikum in der Mehrzahl, aber alle wichtigen Förderinstitutionen von Stadt und Land vertreten.
Konsens im Raum war: In der Ideenfindungsphase ist ein Modeling-Tool passend und die runpat Lösung sehr hilfreich. Besonders gut gefiel wieder, dass man bei der Geschäftsmodellentwicklung mit runpat ausdrücklich mit „Vermutungen“ arbeitet.
In der nächsten Phase, wenn es um das Kalkulieren, Zählen, Erläutern und Maßnahmenpläne skizzieren geht, schlägt dann die Stunde des Businessplans. Dass SmartBusinessPlan hier neue Maßstäbe setzt und Chancen hat, zu einem neuen, die Gründer stärkenden Standard zu werden, dabei war man sich einig.
Dass runpat in Kiel ein echtes Heimspiel hatte und für den Uni-Einsatz besonders geeignet ist, wurde schnell deutlich. Frau Dr. Anke Rasmus vom Zentrum für Entrepreneurship der Uni Kiel sagte: „Für wissenschaftliche Gründungen ist runpat das Richtige, um erste Fragen zum Geschäftsmodell zu klären. Danach gibt der Fördergeber vor, ob er einen Businessplan haben will.“ Frau Gabriele Buda, ebenfalls vom Zentrum für Entrepreneurship der Uni Kiel ergänzte: „Für viele Gründer ist ein sanfter Einstieg in betriebswirtschaftliche Themen wichtig. Daher ist für mich Business Modeling das Richtige – für den Anfang.“
Einen wichtigen Aspekt des Business Planning sprach Jochen Leibrich, Gründer in Vorbereitung, an: „Ich komme aus der Wissenschaft: Für mich ist der Businessplan wichtig, um mich u.a. mit der Finanzplanung auseinander zu setzen. Wenn man als Technologe einen Businessplan schreibt, muss man sich komplett an Sprache und Form von Wirtschaftsleuten anpassen. Und noch schwieriger: Für mich muss jede Zahl Sinn machen. Es fällt mir schwer, einfach einen Zahlenwert in die Planung hinein zu schreiben.“
Schließlich gab es noch eine spannende Kontroverse zum Thema „Alleinstellungsmerkmal“: Während KIZ- Prokurist Andree Mehrens diesen als zentral für jede Gründung ansah, behauptete Gert Lang-Lengdorff von Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein e.V. das Gegenteil, indem er sagte, dass guter Vertrieb zentral sei, und Alleinstellungsmerkmale dagegen erst mal schwer zu erreichen und dann schwer zu verkaufen seien. Das Publikum war geteilter Meinung. Olaf-Gerd Gemein erläuterte für SpeedUp! Europe: „Wir legen am Anfang keinen Wert auf Innovation – es geht um Everyday Business. Dass dann in den Camps und der Gruppenarbeit Innovation entsteht, davon gehen wir aus.“
Diesen und viele weitere Punkte wollen wir ein andermal weiter ausdiskutieren. Wir bleiben dran und freuen uns auf die nächsten Gespräche mit Euch!
>> Roadshow-Update 13.10.2014 <<
Auch das dritte Event in der Reihe „Digitale Antworten für Gründer“ – diesmal im Startplatz in Köln – war spannend und hat uns inhaltlich weiter gebracht. Nachfolgend ein paar Zitate, die uns daran erinnern, was wir gelernt haben, wohin sich die Diskussion „Businessplan vs. Business Model“ entwickelt und welche Positionen hier aufeinander treffen.
Dunja Brang, Kölner Gründerin:
„runpat hat mich heute sehr abgeholt. Ich war noch zu unklar für SmartBusinessPlan. Ich brauche erst mal Hilfe, mich zu sortieren. Danach würde mir SmartBusinessPlan helfen, weil es klar abfragt und strukturiert.“
Bert Mangels, IHK Krefeld:
„Die dargestellten Gründungsfehler kenne ich allesamt aus der eigenen Beratungspraxis“
„Kompliment. Ich finde SmartBusinessPlan klasse. Sie haben aus vielen Tools das Wesentliche zusammengebracht. Gute Arbeit. Mir fehlen nur noch die weitergehenden Steuerberechnungen. Und zu runpat: Die meisten Gründer wollen in sieben Tagen fertig sein. Die machen sich nicht die Arbeit, ihre Hypothesen zu überprüfen. Ein Kleingewerbetreibender beispielsweise will nicht an seinem Geschäftsmodell arbeiten. Ich bedauere das – aber so ist die Realität.“
Petra Tournay, Gründer- und TechnologieCentrum Gummersbach GmbH:
„Perfekt. Ein Businessplan zwingt vordergründig scheinbar nicht zur Überprüfung von Hypothesen – runpat tut genau das ganz konzentriert. Das ist so wichtig –
Wir Berater und Förderer in Deutschland müssen Gründungswillige da viel stärker motivieren und in die Pflicht nehmen. Dann erhalten wir auch mehr tragfähige Geschäftsmodelle.“
Michael Herden, Sparkasse KölnBonn:
„Für mich als Banker und Existenzgründungsberater wäre es optimal, wenn es eine Kombination aus beidem gäbe: SmartBusinessPlan formuliert das Konzept aus, und das Geschäftsmodell wird von runpat überprüft.“
Tanja Kinstle, IHK Köln:
„Als IHK-Vertreterin frage ich mich: Dürfen wir es den Gründern zu einfach machen – müssen wir sie nicht auch mit Zahlenarbeit konfrontieren?“
Johannes Pankoke, SmartBusinessPlan:
„Wir nehmen den Gründern nicht die Denkarbeit ab. Wir machen es ihnen nur um ein Vielfaches einfacher – überall dort, wo es nur nervt und wo es überfordert. Die lästigen Zahlenpositionen fragen wir natürlich auch ab, aber wir tun das in einer verständlichen und klaren Struktur, die es erleichtert, diesen für viele nervigen Part abzuarbeiten. Dadurch dass wir Text und Zahlen in fertigen Grafiken darstellen, motivieren wir die Gründer, sich mit ihren Zahlen auseinander zu setzen. So wollen wir niedrigschwellig den Zugang zum Dazulernen schaffen.“
Olaf-Gerd Gemein, SpeedUp! Europe:
„Fail fast! Ich bin oft gescheitert und habe oft Erfolg gehabt. Tatsächlich habe ich beim Scheitern mehr gelernt über die Mechanik vom Erfolg.“
>> Roadshow-Update 03.11.2014 <<
Auch unser Stopover in Frankfurt war wieder spannend und lehrreich. 30 Gründer und Förderer hatten sich in den neuen stylishen Räumen des Social Impact Lab eingefunden, um typische Fehlerquellen von Gründern und wie diese mit digitalen Tools verhindert werden können, zu diskutieren.
Schon beim ersten Vortrag wiedersprach die Gründerin Nathalie Karg Herrn Dr. Jan Evers, als dieser in seinem Vortrag das Delegieren des Businessplan-Erstellens an Steuerberater und Gründungsberater als häufige Fehlerquelle identifizierte. „Aber ich will keinen Businessplan schreiben. Ich möchte das delegieren“, so die Frankfurter Gründerin.
Brauche ich einen Businessplan? Muss ich ihn selber schreiben? Gastgeber Nils Hafa vom Social Impact Lab lieferte hierzu einen Kompromissvorschlag: „Wenn man eine Finanzierung brauche – egal ob von Bank, Stiftung, oder Zuschussgebern – ist ein Businessplan nötig. Ob uns das gefällt oder nicht. Und weil das so ist, gefällt mir der hier vorgestellte Weg, die Arbeit am Businessplan so einfach wie möglich zu machen. Fehlerquellen wie die Bezugsfehler bei Excel oder das Vergessen von Positionen kenne ich aus meiner vorherigen Arbeit als Banker zu gut.“ Auch Dr. Thomas Funke, Chef der Gründungsförder-Aktivitäten des RKW Kompetenzzentrums, sah das so und ergänzte, dass das vorgestellte Opt-out-Modell (voreingestellte Werte für komplexe Themen wie Lohnnebenkosten) helfe, Fehlerquellen zu reduzieren. Aus förderpolitischer Sicht müsse das Ziel sein, so Funke, dass die Arbeit am Geschäftsmodell und am Businessplan Spaß macht. Nur so erreichen wir, dass diese Aufgaben nicht delegiert werden. „Wie Professor Faltin in „Kopf schlägt Kapital“ herausgearbeitet hat: Vieles ist delegierbar, aber bitte nicht die Arbeit am Konzept und am Businessmodel.“
In eine ähnliche Richtung argumentierte Jörg Fuchs von der Handwerkskammer Karlsruhe: „Für Handwerker ist die Arbeit in einem Businessplantool oft überfordernd und eher ein rotes Tuch. Vielleicht gelingt es mit Instrumenten wie einer praxisnahen Business Canvas, den Spaß reinzubringen und so die Arbeit am richtigen Konzept zu intensivieren.“ Er ergänzte: „Wir suchen auf jeden Fall noch nach einem Businessplaner, der es so einfach wie möglich macht, um möglichst viele Handwerker mitzunehmen.“
Eine weitere spannende Kontroverse war das Thema Teamgründungen. Funke wies darauf hin, dass Teams und lebendige Gründungs-Ökosysteme eine Möglichkeit seien, Konzepte härter zu diskutieren und somit besser zu machen. Er bedauerte daher, dass nach Zahlen der Kfw in Deutschland weniger als jede vierte Gründung eine Teamgründung sei. Florian Mall, Direktor beim Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie griff das sofort auf: „Sind nicht schlecht funktionierende Teams und deren Konflikte einer der häufigsten Gründe fürs Scheitern? Wenn das Team das wichtigste Asset für Investoren ist, dann muss darin der Fokus im Business Planning liegen – und nicht im Zahlenwerk!“
Dr. Sebastian Schäfer, Managing Director des Goethe-Unibators der Uni Frankfurt lieferte dazu ein paar Zahlen aus den USA, die zeigen, dass Teamgründungen am erfolgreichsten seien, wenn die Teams aus 2-3 Personen bestünden. „Nur eben bitte nicht beliebige Teams, denn Teamkonflikte sind ein wesentlicher Grund fürs Scheitern. Für mich als Leiter eines Inkubators ist das Wichtigste, zu prüfen bzw. sicherzustellen, dass die Chemie im Team stimmt.“
Das sah auch Funke so: „Teamgründungen müssen eingeübt werde. Dafür brauchen wir die richtige Kultur.“
Was hat das nun mit digitalen Lösungsansätzen zu tun? Roland Beutel von runpat wies darauf hin, dass seine gleichnamige Business Modeling Software und das ausgekoppelte (Offline-) Poster optimal seien, um Teams zur Zusammenarbeit zu bringen – sowohl in der Konzeptphase als auch beim Überprüfen des laufenden Geschäftsmodells. Das sah auch Hafa so. Er betonte, dass solche Tools und Konzepte im Social Impact Lab genutzt würden, um Gründer so früh wie möglich auf die Straße zu bekommen, damit sie ihre Idee in der Praxis erproben.
Auch Johannes Pankoke betonte, dass mit der Business Planning Software SmartBusinessPlan mehrere Personen gleichzeitig am Businessplan arbeiten könnten: „Egal an welchem Ort sie gerade sind – mit unserer SaaS-Lösung ist online die gemeinsame Arbeit am Businessplan möglich.“
Gründungsberater Thomas Göller sah eine optimale Antwort für das richtige Delegieren darin, dass die Gründerperson die Hauptarbeit am Businessplan mit optimaler digitaler Hilfestellung selber macht, dann aber zum Schärfen, Kontrollieren und Weiterentwickeln einen Berater aufschaltet.
Hieran will das SmartBusinessPlan-Entwicklungsteam noch arbeiten, um öffentliche und private Gründungsberater möglichst effizient in den Erarbeitungsprozess einbeziehen zu können.
Am Ende war auch Gründerin Nathalie Karg überzeugt und lenkte ein: „Jetzt weiß ich, dass ich beides brauche: Business Modeling und Business Planning. Beides will ich eigentlich nicht, aber wenn es mir hilft die Herausforderungen der Gründungsplanung und -durchführung effektiv zu meistern… Am besten wäre natürlich ein Kombiprodukt.
>> Roadshow-Update 05.11.2014 <<
Am Montag kam es in den Westfalenhallen Dortmund zu angeregten Gesprächen.
Sylvia Tiews, Teamleiterin des start2grow-Wettbewerbs bei der Wirtschaftsförderung Dortmund:
„Tool heißt Werkzeug – wir diskutieren also über digitale Hilfsmittel. Es ist gut, wenn man durch ein Hilfsmittel vorab herausfindet, ob sich eine Gründung rechnen kann; oder wenn ein Tool hilft, Unterlagen so professionell vorzubereiten, damit durch sie eine Finanzierung eingeworben werden kann. Wir als Wirtschaftsförderer haben anders als ein Werkzeug die Aufgabe, Businesspläne und Zahlenwerke von Gründern zu hinterfragen und Anregungen zur Weiterentwicklung zu geben und bei der Realisierung zu begleiten.“
„Gefährlich wird es, wenn Gründer nicht mehr wissen, wie sie ihre Preise kalkuliert haben oder wieso der Umsatz steigt oder fällt. Wenn das Werkzeug diese Transparenz nicht bietet, ist es ein schlechtes Tool.“
„In allen Lebenslagen lassen wir uns durch Hilfsmittel unterstützen – warum sollten wir das nicht auch bei der Erstellung von Businessplänen tun?“
Samuel Frieding, Gründer:
„Ich bin noch ganz am Anfang. Für mich ist interessant, dass mir jemand die Fleißarbeit abnimmt, eine Exceltabelle zu erstellen, aber dann auch hilft, die wichtigen Hypothesen zu identifizieren und zu überprüfen. Ich kann ja viele Hypothesen aufstellen, die in der Realität dann gar nicht eintreten.“
Petra Hövelborn, Business Coaching | Wirtschaftsmediation:
„Unternehmensplanung ist gerade in turbulenten Zeiten eine wichtige Orientierungshilfe.
Der wesentliche Vorteil von intuitiv bedienbaren und qualitätsgesicherten Planungsinstrumenten ist, dass die Gründer sich auf ihr Kerngeschäft und die inhaltliche Planung konzentrieren können. Nach dem gemeinsamen Erarbeiten der ersten Planungsgrundlagen können die Gründer selbstständig verschiedene Szenarien rechnen und die Konsequenzen für die mögliche Unternehmensentwicklung abschätzen. Das Fazit aus meiner Sicht: Gute Planungs-Tools helfen, Zeit zu sparen. Die Unternehmer können sich auf die Entwicklung ihrer Produkte, des Geschäftsmodells und auf den Markttest konzentrieren und müssen nicht zuerst vertiefte Excel-Kenntnisse erwerben. Das entspricht meinem Coaching-Verständnis: Gründerinnen und Gründer in die Lage versetzen, ihr Geschäft eigenständig zu führen und möglichst kurze Zeiträume von der Entwicklung bis zur Umsetzung zu erreichen. „
Thomas Fürst, Stadtsparkasse München:
„Die Gründer haben Fähigkeiten, brechen aber im Vorfeld unter den Anforderungen zusammen. Das darf nicht passieren. Die hier vorgestellten Tools können dabei helfen, sich weiterzuentwickeln und Schritt für Schritt die Anforderungen zu meistern.“
„Bedauerlich ist, dass der Gründerfehler „zu optimistische Zeitplanung“ häufig vorkommt und es in der Folge zu Finanzierungsengpässen kommt. Ich appelliere daher an die Gründer, uns rechtzeitig einzubinden. Sie sollten unbedingt kommunizieren, wenn es im Gründungsprozess nicht läuft. Wir suchen dann nach Lösungen. Das ist unser Job.“
Verena Daisenberger, Sparkasse Garmisch-Partenkirchen:
„Für uns es sehr wichtig, zu verhindern, dass der Gründer das Businessplanschreiben delegiert. Der Gründer lernt daraus für sich selbst und es ist nicht gut, wenn der Steuerberater das für den Gründer macht. Daher sind Tools, die Gründer unterstützen, der richtige Weg.“
Ariane Reinhard, Gründerin ARS SegelAktiv:
„Für mich wäre es ideal, erst alleine mit der Software zu starten und auf dieser Basis dann mit einem Berater zu arbeiten, mit dem ich meine Ergebnisse diskutieren kann. Geht das?“
Florian Kirchner, SmartBusinessPlan:
„Wir arbeiten daran. Das passt auch zu unserer Vision eines effizienten Workflows.“
>> Roadshow-Update 23.11.2014 <<
Ein guter Abend mit dem BPW Berlin-Brandenburg und der Berliner Volksbank.
Ein Auszug aus der Diskussion „Business Modeling vs. Business Planning“:
Christina Arend, Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB):
Zur Zeit ist der Ansatz in Mode: ‚Wozu ein Businessplan, denn Planen kann man eh nicht‘. Das ist aus unserer Sicht ein Missverständnis. Wir wissen auch, dass die Realität immer anders kommen kann und Pläne nicht immer eins zu eins umgesetzt werden können.
Dietmar Koske, Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB):
An der Canvas ist besonders wichtig, dass sie sich auf den Markt konzentriert. Da kommt der Gründer bei dem Instrument nicht drum herum.
Dietmar Koske, Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB):
Eine Frage: Würde man bei der Berliner Volksbank nur mit der Canvas mit gutem Zahlenwerk einen Kredit bekommen?
Elmer Staudt, GründerCenter Brandenburg der Berliner Volksbank :
Ja, für mich ist das dann auch ein Businessplan. Aber es muss natürlich auch passen und überzeugend sein für Kfw, Bürgschaftsbank, etc. Für die kann ich hier nicht sprechen.
Christina Arend, Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB):
Im Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg hat man in allen drei Wettbewerbsphasen die Wahl, einen Businessplan, eine Canvas oder beides zu erstellen und einzureichen. […] Wir haben die Canvas eingeführt, um einen kürzeren Zyklus zu ermöglichen. Neun Monate sind für manche einfach zu lang. Der Wunsch ist da, in drei Monaten ein Minimal Viable Product zu produzieren.
Zum Thema Canvas gab es ein paar spannende Wortmeldungen:
Olaf-Gerd Gemein, SpeedUP! Europe:
Es wird immer Stimmen geben, die das Modeling-Thema ablehnen. Aber bei den Kreativen kommt das. Für Kreative ist Business Modeling ein natürlicher Prozess.
Elmer Staudt, GründerCenter Brandenburg der Berliner Volksbank:
Das hängt von der Branche ab. Produktionsfirmen beispielsweise benötigen eher noch einen Businessplan alter Tradition.
Christina Arend, Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB):
Der Trend könnte zum „Planvas“ gehen. Das ist eine Canvas, unterfüttert mit wenigen Seiten und natürlich Zahlen.
Auch das Thema „Teamgründung“ hat uns in Potsdam bewegt:
Pertti Hermannek, PH Projektmanagement & Beratung:
Für mich (als BPW Juror) ist eine Teamgründung nicht unbedingt nur positiv. Ein Team heißt ja auch, dass viele Gehälter verdient werden müssen. Aber Team muss ja nicht immer „ganz viele“ heißen. Ein Duo bringt auch schon viel zusätzliche Substanz.
Christina Arend, Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB):
Im BPW gibt es eine Tendenz zu größeren Teams. Schon jetzt gibt es mehr Team- als Einzelgründungen.
Und schließlich das Thema „Scheiterungsrisiko“:
Elmer Staudt, GründerCenter Brandenburg der Berliner Volksbank:
Bei der Swot-Analyse zur Risikoidentifikation ist mir vor allem das genaue Beleuchten von Risiko und Schwächen wichtig. Und natürlich was man dagegen tun kann. Sie können einem Banker selbst einen Coffee-Shop verkaufen, wenn Sie genau sagen, was sie gegen welches Risiko, z.B. die ausbleibende Nachfrage, machen würden.
Dietmar Koske, Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB):
Viele denken zu engstirnig. Eine „Plan B“-Kultur fehlt.
Elmer Staudt, GründerCenter Brandenburg der Berliner Volksbank:
Plan B fehlt häufig gerade bei nebenberuflichen Gründern, weil die in einem Markt leben, der von persönlichen Beziehungen geprägt ist. Im wirklichen Markt zählen aber andere Faktoren. Das gibt dann häufig ein böses Erwachen.
Pertti Hermannek, PH Projektmanagement & Beratung:
In Dänemark werden Gründer auch beim Scheitern nicht alleine gelassen und bei der Abwicklung unterstützt. Das Wissen, was Scheitern bedeuten würde und wie das konkret ginge, nimmt die Angst vorm Scheitern.
Elmer Staudt, GründerCenter Brandenburg der Berliner Volksbank:
Wir achten sehr auf Verwendungszweck und zahlen die Kreditsumme in Etappen aus – auch um für beide Seiten beim Scheitern das finanzielle Risiko zu minimieren. Zu Ihrer Frage: Rechtzeitige Kommunikation von Unvorhergesehenem ist für uns zwar viel Arbeit, aber dann können wir noch reagieren und beispringen.
>> Roadshow-Update 26.11.2014 <<
Sehr offen und kontrovers wurde unsere Thematik in einer kleinen, aber feinen Runde im Schlauen Haus in Oldenburg diskutiert.
Dr. Heike Hölzner, EFNW Express Fonds Nordwest GmbH:
„Die Kritik am Businessplan liegt meines Erachtens in einem großen Missverständnis begründet. Er wird häufig als immer gültiger „Ablaufplan“ für die kommenden Jahre gesehen und eine Abweichung von diesem als Fehler in der Planung interpretiert. Wenn sich Gründer dann sklavisch an ihren Businessplan halten und nicht in Frage stellen, ob die darin getroffenen Annahmen noch korrekt sind, ist insbesondere bei innovativen Geschäftsmodellen ein Scheitern vorprogrammiert. Technisch können Szenarios helfen, dieses Problem abzuschwächen.“
„Businesspläne haben ebenso wie Tools zur Geschäftsmodellentwicklung ihre Berechtigung, jedoch zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt der Gründungsphase.“
„Wie unterscheiden sich Managementsysteme in Startups und in Gründungen? Ein Startup ist ein Experiment. Mit digitalen Tools entstehen neue Ansätze, wie man solche Experimente managen kann.“
Dr. Thomas Lekscha, Jade Hochschule Wilhelmshaven:
„Bei uns an der Jade Hochschule nutzen wir noch keine digitalen Tools zur Gründer- und Gründerinnenberatung. An der Hochschule treffen sich die Gründer und Gründerinnen in der Cafeteria oder in der Gründerbox und besprechen sich. Später kommen sie dann zu mir in die Beratung. Beim ersten Treffen möchte ich noch keinen Businessplan sehen, ein abgespecktes Geschäftsmodell ist hier sinnvoller. Das Geschäftsmodell wird diskutiert und vielleicht ist es innovativ genug, um in die Gründerbox am Campus einzuziehen. Elektronische Tools kann ich mir gut innerhalb der Vorlesungen „Entrepreneurship“ vorstellen. Den Studierenden sollte schon aufgezeigt werden, welche Tools sie nutzen könnten. Diese Tools ersetzen aber nicht den persönlichen Kontakt „Auge in Auge“ zwischen Gründern unter sich, und Gründern und Beratern.“
Michael Eggers:
„Umwege erhöhen die Ortskenntnisse.“
Volles Haus hatten wir bei unserem Heimspiel in Hamburg, zu Gast bei der HASPA.
Stefanie Huppmann, Haspa Startup-Center:
„Ein Businessplan ist wichtig, aber noch viel wichtiger ist eine starke Geschäftsidee und das Managementteam. Wir bei der Haspa sind für den Gründer auch ansprechbar bevor der Businessplan fertig ist, um über das Geschäftsmodell zu diskutieren.“
Sebastian Tempel, Startup Dock, Technische Universität Hamburg:
„Unser Job ist es, aus mehr Studierenden und Wissenschaftlern Gründer zu machen – vor allem aus den Ingenieuren – und aufzuzeigen, dass es mehrere Karrierewege gibt. Die Digitalisierung von Werkzeugen ist dabei ungemein wichtig. In jedem Semester setzen sich an der TUHH ca. 1.500 Studenten in Lehrveranstaltungen mit einer Geschäftsidee auseinander. Das schaffen die Mentoren nicht ohne digitale Tools. Auch um es wissenschaftlich zu begleiten. Und gerade bei verstreut lebenden Gründern hilft ein SaaS-Tool für das kollaborative Arbeiten.“
„Ich habe in meinem Leben drei Businesspläne für eigene Projekte geschrieben. Aber ich muss ehrlich sagen, die habe ich alle nur für die Bank geschrieben. Man weiß ja, wie man die schreiben muss, damit man einen Bankkredit bekommt. Mein Fehler war, dafür zu viel Zeit zu investieren. Ich hätte so einen pragmatischen Ansatz wie SmartBusinessPlan nehmen und die gesparte Zeit in den Vertrieb investieren sollen. Der Businessplan ist ein wichtiges Werkzeug – die Frage ist, zu welchem Zeitpunkt.“
Tim Jaudzims, Business Angel und Hamburg Startups:
„Die Geschäftsmodelle, die ich kenne, da weiß man noch nicht wo es hin geht, die sind schwerer einzuschätzen. DAs risiko ist höher aber der Ertrag ist auch höher. Da geht kein BP auf – das ist auch nicht dramatisch. Der Businessplan ist zum Vertrauensaufbau zwischen Gründer und Investoren wichtig.“
Bernhard Lauenstein, Unternehmercoach:
„Ich vermisse die Berücksichtigung der Unternehmerpersönlichkeit in den digitalen Tools. Zu diesem Thema gibt es auch digitale Hilfsmittel wie das Reissprofil.“
Unbekannt:
„Alle Tools sind nur die Antwort auf einen Teil der Komplexität – für das Ganze ist der Unternehmer zuständig.“
Dr. Thomas Heck, Life Science Center Düsseldorf:
„Ich würde jedem Gründer empfehlen, einen Businessplan von der Pike auf zu schreiben – und zwar nicht nur für die Bank, sondern für sich selber.
Natürlich muss ein Plan auf Veränderungen reagieren und deswegen einfach veränderbar sein.“
Ronald Kriedel, Entrepreneurship School, TU Dortmund:
„Für mich ist es kein „entweder Businessplan oder Businessmodel“. Vielmehr sind es drei Schritte: Businessmodel entwickeln, Businesscases berechnen und dann den Businessplan erstellen – in dieser Reihenfolge.“
Gregor Tischbierek, Wirtschaftsförderung Bochum:
„Der Weg ist das Ziel – der Businessplan ist ein Prozess.“
Vanessa Schulz, Gründerin:
„Ich finde es irre, dass hier keiner darüber spricht, dass Gründen Angst macht. Solche Tools helfen mir, da Schritt für Schritt ran zu gehen und meine Angst zu überwinden. Mir gefällt, dass sie zeigen, dass es mehrere Möglichkeiten gibt zu gründen und dass es sich lohnt, daran zu arbeiten es noch besser hin zu bekommen.“
Akpana Amama, Gründerin:
„Ja, ich bin verliebt in meine Geschäftsidee. Aber ich würde es riskieren, die Liebe zu verlieren, wenn eins der Tools mir hilft, die Idee zu testen. Scheitern will ich nämlich auch nicht.“
Dr. Amir Rahbaran:
„Businessplan und Businessmodel Canvas sind völlig verschiedene Tools für völlig verschiedene Zielgruppen. Normale Existenzgründer brauchen vielleicht Businesspläne, dafür aber nicht unbedingt ein Businessmodel. Für skalierbare Startups ist es hingegen Zeitverschwendung, 35 Seiten Businessplan zu produzieren. Diese Zeit können die besser in Vertrieb, Kundenansprache und Pivots investieren. Es gibt ja viele Startups wie beispielsweise Pinterest, die noch gar keine Erlösmodelle haben. Wie wollen die den Umsatz für ihrem Businessplan prognostizieren?“
Ronald Kriedel, Entrepreneurship School, TU Dortmund:
„Ich widerspreche, dass kleine Unternehmen kein Geschäftsmodell brauchen. Gerade der Friseurladen müsste besonders hart am Geschäftsmodell arbeiten – und sich zum Beispiel auf Herrenhaarschnitte spezialisieren. Gerade kleine Unternehmen, also Unternehmen des deutschen Mittelstands, müssen sich differenzieren und am Geschäftsmodell arbeiten. Nur dann können sie noch Geld verdienen.“
Patricia Weßeling, Handwerkskammer Düsseldorf:
„Ich kenne die Handwerker. Sie hätten ein Tool zur Geschäftsmodellarbeit bitter nötig, aber sie nutzen es nicht. Ich wäre sehr dankbar, wenn sie mit einem Tool arbeiten würden. Ich rede ihnen zu, aber aus Eigeninitiative machen sie das nicht.“
Peter Rochel, Oberwasser Consult:
„Ich bekomme die Handwerker schon dazu, mit mir am Geschäftsmodell zu arbeiten, aber nicht über digitale Tools, sondern über einen handfesten Praxisbezug. Mit Argumenten aus der Wissenschaft oder dem Marketing komme ich hier nicht ins Arbeiten. Wenn ich die Handwerker aber frage, wie viele Kunden sie haben wollen und wie sie diese gewinnen könnten, dann funktioniert das als Einstieg und macht neugierig auf die Canvas.“
Stefan Stengel, SpeedUp!Europe:
„Ja, in unserem Accelerator-Programm geht es um digitale Gründungen, um game changer. Wir lassen keine Einzelgründer zu, weil Teamgründer erfolgreicher sind. Wir versuchen die Angst rauszunehmen, indem das Geld nicht zurück gegeben werden muss. Wenn es nicht klappt, ist keiner böse. Das hat ganz viel von Education. Hier in Deutschland haben ja viele das Gefühl, Unternehmer kommen aus Dynastien und Unternehmen muss man erben. Wir bei SpeedUp!Europe glauben, Unternehmertum kann man lernen.“
Bahar Najib, Gründerin
„Ich verliebe mich immer sofort in meine Ideen.“
Hansjörg Jäckel, designwork.de:
„Geschäftsmodelle sollten möglich früh überprüft werden, noch bevor der Businessplan erstellt wird, z.B. im Nebenerwerb – also parallel zum Beruf.“
„Wenn man nachträglich überprüfen würde, wie sich ein Unternehmen nach der Gründung entwickelt hat, würde man wohl bei 100% feststellen, dass sie sich anders als der ursprüngliche Businessplan entwickelt haben. Er hilft zur finanziellen Prüfung seiner Geschäftsidee …“
Michael Bertram, IHK Südlicher Oberrhein
„Das Geschäftsmodell ist das Herzstück eines Unternehmens.“
Michael Schultes, Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH
„Der Businessplan ist ein Dokument, das der Gründer in erster Linie auch für sich selbst machen sollte. Das Wichtige ist dabei der Weg bis zur Fertigstellung und die Auseinandersetzung mit Themen, die zum Zeitpunkt der Gründung, aber auch später als Unternehmer auf ihn zukommen.“
„Auch nach erfolgreicher Gründung sollte der Businessplan nicht in der Schublade verschwinden.“
„Der Gründer muss rechtzeitig feststellen, wenn etwas falsch läuft. Dafür ist bspw. ein Soll/Ist-Abgleich auf Basis des Businessplans das richtige Werkzeug.“
Stefanie Springer, Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH
„Man sollte Best-Average– and Worst-Case-Szenarien als Gründer durchrechnen, um realistisch zu planen.“
Es bleibt spannend!!!
Ausverkauftes Haus in Berlin! Auch auf der letzten der 12 Roadshow-Events wurde die Zukunft des Businessplans wieder heiß diskutiert. Besonderheit der Abschlussveranstaltung war die Premiere eines neuen Formats: Der Digital Tool Slam, bei dem verschiedene Tools zur Unterstützung von Gründern gegeneinander antraten. Unser Johannes Pankoke ging als verdienter Sieger aus diesem Pitch um die Gunst der Zuschauer hervor. Wir freuen uns auf weitere Herausforderungen!
Zum Thema Businessplan versus Businessmodell:
Prof. Dr. Sven Ripsas, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin:
„Businessplan und Erfolg haben nichts miteinander zu tun!“
„Den Businessplan sollte ein Gründer erst schreiben, wenn er Kapital braucht.“
„Wenig Worte, viele Zahlen. Das ist das, was mir hilft als Gründer.“
Olaf Gemein, SpeedUP! Europe:
„Entweder Businessplan oder Businessmodell: Ich tendiere heute dazu, dass beides wichtig ist, aber es muss mit dem Modell beginnen.“
„Bevor jemand im Silicon Valley einen Businessplan schreibt, hat er sich Monate ggf. Jahre ausschließlich mit seinem Businessmodell beschäftigt.“
„Kein Businessplan kann ohne gutes Konzept geschrieben werden. Wenn ein gutes Konzept da ist, ist auch der Businessplan super.“
Prof. Dr. Alexander Nicolai, Universität Oldenburg: „Man muss bei dem Thema Businessplan klar unterscheiden über welche Art der Gründung gesprochen wird: Die Existenzgründung oder das innovative Startup.“
„Beim innovativen Startup ist die Idee schlicht falsch, dass ich die damit verbunden Ungewissheit durch Planen und Analyse beseitigen kann.“
„Das Schreiben eines Businessplans nimmt einem nicht die Angst. Der Businessplan ist ein Symptom der Angst.“
„Der Businessplan als Philosophie „wie ich ein Start-up aufbaue“ – riskant!“
Olaf Gemein, SpeedUP! Europe:
„Das konzeptionelle Arbeiten am Businessmodell ist essenziell. Der Businessplan ist danach aber auch wichtig.“
Werner Fuhrmann, Wirtschaftsförderung Bochum GmbH:
„In unserem Gründerwettbewerb „Senkrechtstarter“ werden die besseren Businesspläne dann geschrieben, wenn die Teilnehmer [bei den begleitenden Seminaren] anwesend waren. Das ist eine ganz klare Erfahrung.“
Olaf Gemein, SpeedUP! Europe:
„Ein Plan ist ein Plan und ändert sich ständig!“
Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer BayStartUP GmbH (im Nachgang zur Roadshow):
„Wir halten in der Initiative BayStartup den Businessplan für zentral, um einen Denkprozess zu ordnen. Den Businessplan als überflüssig zu titulieren, halte ich für eine dramatische Fehleinschätzung. Hier wird die Ausnahme von Startups á la Zuckerberg zur Regel gemacht. […]Die Canvas ist sicher sinnvoll als Tool, um am Geschäftsmodell zu arbeiten. Aber das reicht nicht aus, um mit Investoren zu kommunizieren: Ohne Erläuterung bringt sie gar nichts. […] ‚Lean start up‘ heißt nicht „nicht mehr vorher nachdenken“, sondern früh zu testen und die Rückschlüsse zu ziehen.“
Markus Schulz, Deutscher Sparkassen- und Giroverband:
„Digitale Tools sind ein wichtiger Schritt, um mit Gründern in einer anderen moderneren Form in den Dialog zu kommen.“
„Es ist ein Trugschluss zu glauben, ein Tool ersetze die direkte Kommunikation. Aber es kann sie vorbereiten, unterstützen und nachbereiten.“
Werner Fuhrmann, Wirtschaftsförderung Bochum GmbH:
„Digitale Tools können gut und sinnvoll unterstützen. Die Fleißarbeit kann dem Gründer keiner abnehmen, weil er dadurch sein Unternehmen auch selber versteht und dabei erlernt.“
Olaf Gemein, SpeedUP! Europe:
„Digitale Tools unterstützen Methoden, dafür sind sie schließlich da. Das ist auch interessant für größere Unternehmen, um neue Impulse und Ideen zu aktivieren.“
Birte Gall, Berlin School of Digital Business:
„Die Herausforderung und auch die Chance bei digitalen Tools besteht darin – und das ist das Schöne daran – , dass ich selbst zusammenstellen und auswählen kann: Wo liegen meine Stärken? Oder wo brauche ich noch Unterstützung?“
„Im Bezug auf digitale Tools ist festzustellen, dass die modernen Lösungen schon einen Unterbau bieten, der viele Fragen hilft zu lösen. Das Paket ist umfassender und die Technologie bietet einfach mehr Möglichkeiten.“
Werner Fuhrmann, Wirtschaftsförderung Bochum GmbH:
„Beratung und Hilfestellung erfolgt online da wo es möglich ist, das konventionelle Gespräch ist aber für den Gründer unentbehrlich.“
Olaf Sprinz, BerlinMicro AG:
„Erfahrene und erfolgreiche Unternehmer würden wohl sagen: „Tools sind was für Looser, zumindest nicht hinreichend für ein erfolgreiches Business. Das habe ich selbst im Bauchgefühl.“
Birte Gall, Berlin School of Digital Business:
„Die Methoden und Kompetenzen, die wir in der Arbeit mit Startups aufgebaut haben, haben wir in eine Akademie gegossen: Die „Berlin School of Digital Business.“
Holger Maus, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI):
„Finanzierungsbedarf, betriebswirtschaftliche Kenntnisse und weitere Faktoren im Businesskonzept, und auch die Gründerpersönlichkeiten sind sehr vielfältig. Daher ergänzen sich private Produkte wie SmartBusinessPlan, runpat oder andere hier vorgestellte mit denen, die kostenlos verfügbar sind – beispielsweise auf der BMWI-Seite. Der Informationsbedarf bei Gründern ist immer noch groß.“
Olaf Gemein, SpeedUP! Europe:
„Die Zeit die ich brauche um mein Businessmodell zu validieren, dafür finden wir in Deutschland im Moment keine Finanzierung.“
Birte Gall, Berlin School of Digital Business:
„In Berlin finden sich genug Finanzierungsmöglichkeiten. Sich hier ein paar Monate zurück zuziehen und am Geschäftsmodell zu arbeiten dürfte in der heutigen Zeit kein Problem sein.“
Dr. Christian Segal, Berliner Sparkasse:
„Egal ob sie gründen oder Gründer beraten, ob sie am Canvas oder mit einem konventionellen Businessplan agieren: Sie brauchen gute Tools. Die Gründer brauchen gute Tools und sie als Berater brauchen vernünftige Werkzeuge. Das hat mit Kommunikation zu tun. Jeder Gründer, jede Gründerin muss seine/ihre Idee gut an Finanzgeber oder Kapitalgeber kommunizieren. Auch bei einer Crowdfinanzierungs-Plattform gilt, je besser sie kommunizieren desto erfolgreicher werden sie mit Ihrem Konzept sein. Erst bei der Gründung und dann später am Markt.“
„Es ist für uns kein Entweder-Oder im Bereich der Finanzierung. Bei einigen Projekten ist die Situation so, dass wenn das Crowdfunding zustande gekommen ist, vergeben wir einen zusätzlichen Kredit. Crowdfinanzierung ist ein spannendes Thema aus unserer Sicht und aus der Sicht der Gründer.“
„Wenn 70% der Gründungen, die mit Crowdfunding finanziert wurden, in drei Jahren noch am Markt sind, würde ich das als Erfolg für das Instrument Crowdfunding werten und es würde auch dafür sprechen, dass Crowdfunding in der Breite eine Zukunft hat.“
Holger Gehrken für das digitale Tool runpat:
„Wir setzen mit runpat ganz am Anfang einer Gründung an. Das heißt, bei Ihrem ersten Schritt auf Ihrer Reise zum Erfolg: der Geschäftsidee.“
„Die Software runpat gibt für die Aufgaben in der Geschäftsmodellentwicklung einen Prozess vor, wodurch sich der Gründer orientieren kann und weiß, was als nächstes zu tun ist.“
Johannes Pankoke für das digitale Tool SmartBusinessPlan:
„SmartBusinessPlan ist eine Webapplikation, die den Gründer bei der Erstellung des Businessplans an die Hand nimmt.“
„Wir stellen den Gründer mit unserer Software so auf, dass er professionelle Businesspläne schreiben kann, die in sich stimmig sind. Zum einen inhaltlich und strukturell, und zum anderen kalkulatorisch.“
Mirko Bendig für das digitale Tool PHANTOMINDS:
„Für uns sind Fehler im Gründungsprozess keine Fehler sondern Herausforderungen und gehören zum Gründungsprozess dazu.“
„Bei einer Herausforderung im Gründungsprozess muss das Produkt iterativ weiterentwickelt werden. Das heißt, ich gehe raus und teste mein Produkt an meiner Zielgruppe und passe so das Produkt immer weiter an. PHANTOMINDS bietet dafür die Crowdsourcing-Community, d.h. wir machen uns die Schwarmintelligenz der Community zunutze in dem Gründer den gegebenen Input direkt an der Zielgruppe testen können.“
„Für unsere Community interessieren uns vor allem Lead-User, also trendführende Nutzer, die sich vor dem Markt bewegen und zusätzlich eine gewisse Lösungskompetenz haben.“
Nils Löwe für das digitale Tool proofler:
„Der proofler ist ein Entscheidungstool.“
„Die Marktrecherche ist ein Weg. Eine Recherche macht man nicht zum Selbstzweck, sondern mit dem Ziel am Ende eine Entscheidung zu treffen.“
„Warum z.B. der Markt falsch eingeschätzt wird? Weil zu wenig Fragen gestellt werden!“
„Man ist bei seiner Entscheidungsfindung sehr von short-term emotions getrieben, egal womit wir uns befassen. Es ist notwendig, je größer und wichtiger die Entscheidung ist, eine Distanz zwischen den Moment der Recherche und den Moment der Entscheidung zu bekommen.“
„In der Regel haben wir uns im Herzen schon entschieden, wenn wir eine Entscheidung treffen wollen und machen deshalb eine Recherche, die die schon getroffene Entscheidung unterstützt. Das ist für eine Marktrecherche, an der meine Existenz hängt, möglicherweise fatal. Das wollen wir verhindern, mit dem Ziel, bessere Entscheidung zu unterstützen.“
Herzlichen Dank an Stefan Stengel für die schönen Fotos aus Berlin.
Eine umfassende Trendanalyse zum Thema wird folgen. Hierfür suchen wir noch Sponsoren: Wer will die Zukunft der Gründungsförderung prägen?