Die richtige Hausbank für dein Unternehmen

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20.06.2014

Finanzielle Schwierigkeiten sind der häufigste Grund für das Scheitern junger Unternehmen. Die Hausbank ist der zentrale Ansprechpartner, wenn es um Zahlungsverkehr mit Lieferant*innen und Kund*innen, Kreditaufnahme und die Beantragung von öffentlichen Fördermitteln geht. Doch welche Bank ist die richtige für mich? 

Nur wenige Gründer*innen machen sich ausreichend Gedanken über diese Frage und verweilen einfach bei ihrer Bank, ohne zu prüfen, ob diese auch wirklich der geeignete Partner für ihr Unternehmen ist. Dabei ist die Hausbank gerade für kleine und junge Unternehmen von besonderer Bedeutung. Als langjähriger Partner und Hauptfinanzierer der Unternehmung ist die Hausbank einer der wichtigsten Geschäftspartner deines Unternehmens, der dir in allen Finanzfragen zur Seite steht. Hier wirst du nicht nur dein Geschäftskonto einrichten, sondern kannst auch eine besondere Betreuung erwarten, da du den Großteil deines Geschäftsvolumens über diese Bank abwickelst.

Deine Hausbank: Drei Arten von Banken stehen dir zur Auswahl

  • Sparkassen 
    Sparkassen sind selbstständige Kreditinstitute des öffentlichen Rechts, die durch Gemeinden, Landkreise oder Zweckverbände getragen werden. Sie beschränken sich in ihrer Tätigkeit in der Regel auf das Gebiet des Trägers. Ihr Hauptziel ist nicht, Gewinne zu erwirtschaften, sondern die „[…]angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft, insbesondere des Mittelstands, und der öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen“ zu gewährleisten. 
  • Genossenschaftsbanken 
    Die genossenschaftlichen Banken betreiben als selbständige Kreditinstitute eines der dichtesten BankService-Netze Europas. Ursprünglich sind sie als Selbsthilfeeinrichtungen von mittelständischen Unternehmern und Landwirt*innen entstanden, heute sind sie als Universalbanken tätig. Auch sie haben sich einem besonderen Förderauftrag gegenüber ihren Mitglieder*innen verschrieben und positionieren sich damit als „Partner des Mittelstands“: Über die Hälfte der Kund*innen von Volks- und Raiffeisenbanken sind gleichzeitig Teilhaber*in ihrer Bank – inklusive aller damit einhergehenden Vorteile und Mitbestimmungsrechte. 
  • Geschäftsbanken 
    Die Geschäftsbanken sind private Kreditinstitutionen, die ein universelles Leistungsspektrum bieten, also in allen Sparten des Bankwesens tätig sind. Sie handeln i.d.R. gewinnorientiert und wichtige Kreditentscheidungen werden zumeist in der Zentrale getroffen. Sie lassen sich wie folgt nach Größe, Wirkungsradius und Firmensitz unterscheiden: 
  1. Großbanken: international operierende Großkonzerne (bekannt sind vor allem Commerzbank, Deutsche Bank und Unicredit) 
  2. Regionalbanken: Leistungsangebot auf bestimmte Region beschränkt 
  3. Auslandsbanken: Zweigstellen oder die in Deutschland operierenden Tochterunternehmen ausländischer Banken 

Heutzutage sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Banktypen weniger deutlich im Außenauftritt zu erkennen. Grundlegende Merkmale dazu sind aber gleichwohl von Bedeutung: Die Größe der Bank ist ein wichtiger Indikator, um abschätzen zu können, wie lang die Entscheidungswege sind, oder ob beispielsweise eine regional agierende Sparkasse der richtige Partner für eine internationale Geschäftstätigkeit ist. 

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Drei Sparschweine

Die Hausbank ist dein Partner, wenn es um Geld geht.

Brauchst du eine Großbank als Hausbank?

Ob du eine Großbank brauchst, hängt davon ab, ob du planst, deine Produkte/Dienstleistung nur national oder auch international zu vertreiben. Vor allem, wenn du im Außenhandel tätig bist oder an entfernten Standorten investieren möchtest, könnte eine international vernetzte Großbank Vorteile bringen. Aber vielleicht ist deine regionale Bank hier auch schon gut aufgestellt: Die Fragen dazu solltest du für die Auswahl der Hausbank vorbereiten.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um eine neue Bankverbindung aufzubauen?

Im Prinzip ist jeder Zeitpunkt der richtige. Wichtig zu wissen ist, dass zukünftige Finanzierungsgespräche davon profitieren, wenn schon eine Verbindung zu der Bank besteht. Je besser die Bank dich kennt, desto eher ist sie bereit, dir bei deinen Wünschen entgegenzukommen. 

Ansprechpartner*innen

Häufig argumentieren Banken, die Beratung wäre effizienter, wenn sie die Ansprechpartner*innen in Sparten unterteilten, da die Kund*innen dann immer mit Expert*innen der Sparte in Kontakt sind. Dies bedeutet aber für die Kund*innen, dass sie für jedes Geschäft (Zahlungsverkehr, Leasinggeschäfte, etc.) neue Ansprechpartner*innen haben und diese kennenlernen müssen. Andersherum müssen sich auch die neuen Berater*innen auf Kund*innen einstellen und versuchen, durch ihr Fachwissen fehlendes Vorwissen über die Kund*innen wettzumachen. Insofern ist es ein wichtiges Kriterium, ob bestimmte feste Ansprechpartner*innen in der Bank bestehen, die dann vielleicht mit den internen Expert*innen zusammenarbeiten. 

Du solltest einen Draht zu deinen Ansprechpartner*innen haben.

Firmenkundenbetreuer*innen

Die Firmenkundenbetreuer*innen sind der Schlüssel zur Finanzierung. Deswegen ist die Qualität der Beratung und auch eine langfristige Beziehung sehr wichtig. Wenn von vornherein bekannt ist, dass Betreuer*innen planen, die Filiale zu wechseln, ist es sinnvoll, sich nach anderen zu erkundigen. 
Um herauszufinden, wie gut Berater*innen eigentlich sind, musst du ihnen die Fragen stellen, die du auch Bewerber*innen stellen würdest: Frage nach Lebenslauf, Erfahrung, Branchenexpertise und der Prokura. Sind sie in der Lage und auch bereit, dich über Förderangebote zu informieren? Wichtig ist aber auch, dass sie dir sympathisch sind und du den Eindruck hast, dass sie dich vertrauensvoll und gründlich berät. 

Lies hierzu auch unseren Artikel  Das Bankgespräch: So ticken Firmenkundenberater*innen 

Woran erkennst du, ob die Bank die richtige für dich ist?

  • Wahrscheinlichkeit der Finanzierung 
    Um zu ermessen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, bei einer Bank einen Kredit zu bekommen, ist es hilfreich sich anzuschauen, wer überhaupt im Gründungsgeschäft tätig ist, so zum Beispiel über welche Art Bank die meisten Gründerkredite der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) vergeben werden: Beinahe jede zweite Existenzgründung deutschlandweit wird demnach durch eine Sparkasse finanziert, etwa ein Drittel des Gründungsgeschäftes entfällt auf die Genossenschaftsbanken, und der Rest wird von privaten Banken oder von Spezialbanken wie der Ärztebank finanziert.  
    Zudem sollte dir noch bewusst sein, dass Banken teilweise offen oder auch inoffiziell Schwerpunkte setzen. Die einen wollen lieber Nachfolgefinanzierungen, andere haben eine Branchenkompetenz bei Heilberufen, etc.. Hier bietet es sich an, befreundete Unternehmen in derselben Branche zu fragen, wo sie finanziert wurden. 
  • Regionales Existenzgründungscenter 
    Gibt es eine Spezialberatungseinheit für Gründungen? Auch Geschäftsbanken unterhalten in größeren Städten Gründungszentren. Wer den persönlichen Kontakt sucht, sollte sich bei der Bankauswahl erkundigen, wo er ihn bekommt. 
  • Empfehlungen und Erfahrungen zum Thema Hausbank 
    Haben Bekannte von dir schon positive Erfahrungen mit Ihrer Hausbank gemacht? Oder gibt es in deiner Branche bzw. bei deinen Geschäftspartner*innen eine Bank, die besonders häufig genutzt wird? Es geht nichts über Erfahrungen und Empfehlungen, auf die man sich verlassen kann. Das vereinfacht den Aufbau einer vertrauensvollen Bankbeziehung spürbar. 
    Wenn du diese Kriterien im Kopf behältst, bist du bei der Auswahl der richtigen Hausbank gut vorbereitet. Also informiere dich rechtzeitig, damit beim Start deines Gründungsprojekts nichts schief geht! 

Fazit

Die Auswahl der passenden Hausbank ist entscheidend für den Erfolg junger Unternehmen, da sie wichtige Funktionen im Zahlungsverkehr, bei der Kreditaufnahme und bei der Beantragung von Fördermitteln übernimmt. Es gilt, zwischen Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Geschäftsbanken abzuwägen und dabei auf individuelle Bedürfnisse, die Kompetenz der Firmenkundenbetreuer*innen sowie positive Erfahrungsberichte und Empfehlungen anderer Unternehmer zu achten. Eine sorgfältige Recherche und Auswahl der Hausbank legt den Grundstein für ein stabiles finanzielles Fundament und eine erfolgreiche Unternehmenszukunft. 

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bhp