Der Weg in die Selbstständigkeit bringt viele Herausforderungen mit sich, besonders wenn du gleichzeitig eine Familie gründen möchtest. Eine Frage, die sich viele angehende Unternehmer*innen stellen, ist: Wie lässt sich die berufliche Freiheit mit der Verantwortung für ein Kind vereinbaren? Hier kommt das Elterngeld ins Spiel. Es bietet eine finanzielle Unterstützung, die dir den notwendigen Freiraum verschafft, um dich um dein neugeborenes Kind zu kümmern, ohne die finanzielle Stabilität deines neuen Unternehmens zu gefährden.
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Ja, auch Selbstständige haben Anspruch auf Elterngeld. Diese staatliche Unterstützung ist für alle Eltern gedacht, die ihre Arbeitszeit nach der Geburt eines Kindes reduzieren oder pausieren möchten, um sich um ihr Neugeborenes zu kümmern. Dabei spielt es keine Rolle, ob du angestellt oder selbstständig bist. Lediglich die Antragstellung und die Berechnung des Elterngeldanspruchs erfolgt bei Selbstständigen anders als bei Angestellten.
Aktuell kannst du Elterngeld beantragen, wenn du als Alleinerziehende*r im Jahr vor der Geburt deines Kindes weniger als 250.000 EUR verdient hast oder ihr als Paar gemeinsam unter 300.000 EUR geblieben seid. Für Kinder, die ab dem 1. April 2024 geboren werden, gilt eine einheitliche Grenze von 200.000 EUR für Paare und Alleinerziehende. Ab dem 1. April 2025 liegt diese Grenze für Paare bei 175.000 EUR, basierend auf dem zu versteuernden Einkommen. Wer kein eigenes Einkommen hat, wie Hausfrauen, Hausmänner und Studierende, erhält den Mindestsatz von 300 EUR pro Monat.
Zu wissen, dass es auch für Selbstständige finanzielle Unterstützung in der Elternzeit gibt, kann dich in deinen Gründungsplänen bestärken. Verabschiede dich von dem Glaubenssatz, dass sich Familie und Unternehmertum schlecht vereinbaren lassen. Im Gegenteil ist es sogar so, dass viele frischgebackene Eltern die Zeit des Umbruchs nutzen, um ihre Träume von der Selbstständigkeit endlich in die Tat umzusetzen. Auch, weil sie feststellen, dass eine flexible Selbstständigkeit sich sogar einfacher mit der Betreuung von Kindern vereinbaren lässt als eine Festanstellung.
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Zwar haben alle frischgebackenen Eltern Anspruch auf Elterngeld, aber dessen Höhe wird bei Selbstständigen nach anderen Regeln berechnet. Eltern gelten als selbstständig, wenn sie eine eigenständige wirtschaftliche Tätigkeit ausüben und nicht in einem festen Angestelltenverhältnis stehen, egal ob freiberuflich oder gewerblich, haupt- oder nebenberuflich.
Bei angestellten Eltern wird das Einkommen der letzten zwölf Monate vor der Geburt des Kindes für die Berechnung des Elterngeldes herangezogen. Bei Selbstständigen ist das relevante Einkommen das des letzten Kalenderjahres vor dem Jahr, in dem das Kind geboren wurde. Unter bestimmten Umständen ist es jedoch möglich, ein abweichendes Wirtschaftsjahr als Bemessungszeitraum festzulegen, zum Beispiel wenn du im maßgeblichen Zeitraum wegen einer schwangerschaftsbedingten Krankheit weniger verdient hast.
Wenn du vor der Geburt deines Kindes nebenberuflich selbstständig warst, wirst du im Hinblick auf das Elterngeld als selbstständig betrachtet.
Bevor du den Antrag auf Elterngeld stellst, solltest du dich über die genauen Bedingungen und Fristen informieren. Hier sind einige Dinge, die du beachten solltest:
Die Höhe des Elterngeldes hängt vom vorherigen Einkommen ab. Die Berechnung bei Selbstständigen erfolgt auf der Grundlage des durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommens im Kalenderjahr vor der Geburt des Kindes. Das bedeutet, dass alle Einkünfte aus selbstständiger und unselbstständiger Arbeit in diesem Zeitraum zusammengezählt werden. Wichtig: Auch wenn du nur nebenberuflich selbstständig warst, gelten für dich beim Elterngeld die Regeln für Selbstständige. Es wird dann nicht das Einkommen der letzten zwölf Monate vor der Geburt berücksichtigt, sondern das Einkommen des letzten Kalenderjahres vor der Geburt.
Beispiel:
Lena bekommt am 10. Dezember 2024 ihr Kind. Da sie neben ihrer halben Stelle als Grafikerin freiberuflich arbeitet, werden die Monate Januar bis Dezember 2023 zur Berechnung des Elterngeldes herangezogen. Würde Lena ausschließlich als Angestellte arbeiten, würde ihr Elterngeldanspruch nach dem Einkommen berechnet, das sie zwischen dem 10. Januar und dem 10. Dezember 2024 verdient hat.
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Wie lange du vor der Geburt selbstständig warst, spielt keine Rolle für den Anspruch auf Elterngeld und auch nicht für die Art der Berechnung. Wichtig ist nur, wie hoch dein durchschnittliches Einkommen im letzten Kalenderjahr vor der Geburt war. Dieses Einkommen wird für die Berechnung des Elterngeldes herangezogen.
Es ist denkbar, dass du im Kalenderjahr vor der Geburt deines Kindes nur einen Monat lang selbstständig warst und in den übrigen Monaten ein festes Gehalt bezogen hast. Dann wird auch dieses Gehalt bei der Höhe des Elterngelds berücksichtigt (maßgeblich sind immer die Nettobeträge).
Selbstständige Eltern erhalten in der Regel 65 Prozent ihres vorherigen Nettoeinkommens als Elterngeld. Der Mindestbetrag liegt bei 300 EUR monatlich, während der Höchstsatz 1.800 EUR beträgt. Wenn du vor der Geburt wenig verdient hast, kannst du bis zu 67 Prozent Elterngeld erhalten. Zudem gibt es Zuschläge, wenn du bereits Kinder hast oder Mehrlinge zur Welt bringst.
Hier die Elterngeldsätze im Detail: Ab einem Verdienst von 1.240 EUR bekommen Eltern 65 Prozent des vorherigen Einkommens als Elterngeld. Bei einem Einkommen zwischen 1.200 und 1.239 EUR sind es 66 Prozent, und liegt das Einkommen zwischen 1.000 und 1.199 EUR, beträgt der Prozentsatz 67 Prozent.
Um dein Elterngeld für deine Planung grob abzuschätzen, kannst du dein aktuelles Jahreseinkommen heranziehen. Nimm einfach deinen Steuerbescheid und teile dein Jahresnettoeinkommen durch zwölf, um dein durchschnittliches Monatsnettoeinkommen zu ermitteln. Rund 65 Prozent dieses Betrags machen dein Elterngeld aus. Statt des Steuerbescheides kannst du eine Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) verwenden, um deinen Gewinn zu bestimmen und die Höhe des Elterngeldes abzuschätzen.
Ein praktisches Hilfsmittel zur Kalkulation deines Elterngeldanspruchs ist der Elterngeldrechner des Bundesfamilienministeriums. Damit kannst du schnell und einfach berechnen, wie viel Unterstützung dir während der Elternzeit zusteht.
Wenn du bereits ältere Kinder hast, kann dir ein Geschwisterbonus von 10 Prozent des Elterngeldes oder mindestens 75 EUR (bzw. 37,50 EUR beim ElterngeldPlus) zustehen. Bei Mehrlingsgeburten gibt es einen Mehrlingsbonus von 300 EUR monatlich ab dem zweiten Kind.
Elterngeld lohnt sich besonders für Selbstständige, die ihre Arbeitszeit nach der Geburt reduzieren oder einige Monate komplett zuhause bleiben wollen oder müssen, um sich um den Nachwuchs zu kümmern. Es dient vor allem dazu, finanzielle Einbußen auszugleichen, die Eltern in dieser Zeit entstehen. Deshalb ist es einkommensabhängig: Wer viel verdient hat, erhält ein höheres Elterngeld. Aber auch wenn du vor der Geburt wenig oder gar kein Einkommen hattest, kann das Elterngeld eine wertvolle Unterstützung darstellen. Mindestens 300 EUR im Monat stehen allen Eltern zu.
Du kannst den Elterngeldantrag erst nach der Geburt deines Kindes stellen. Da du in dieser aufregenden Zeit sicher wenig Lust und Nerven haben wirst, dich mit Papierkram herumzuschlagen, solltest du deinen Antrag schon vorbereiten, bevor das Baby da ist. Besorge dir das Antragsformular für deine Region bzw. Gemeinde und fülle es so weit wie möglich aus. Halte wichtige Dokumente wie den Einkommensteuerbescheid oder Ausweiskopien bereit. Informiere dich, ob du den Antrag auf Elterngeld online stellen kannst.
Zusätzlich zum Antragsformular sind weitere Nachweise nötig, wie die Original-Geburtsurkunde des Kindes, Kopien der Personalausweise beider Elternteile, Nachweise über die Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung und eine Erklärung über die Fortführung der Tätigkeit im Bezugszeitraum.
Selbstständige erhalten zunächst einen vorläufigen Elterngeldbescheid. Nach dem Bezugszeitraum musst du deine tatsächlichen Einnahmen nachweisen, was zu Rückzahlungen oder Nachzahlungen führen kann.
Während der Elternzeit ändern sich möglicherweise deine Beiträge zur Krankenversicherung. Wenn du freiwillig gesetzlich versichert bist, werden deine Monatsbeiträge an dein niedrigeres Einkommen angepasst. Private Krankenversicherungen bieten oft keine automatische Anpassung, weshalb du dich aktiv erkundigen solltest, ob ein kostengünstigerer Tarif möglich ist.
Wenn du deine berufliche Tätigkeit während der Elternzeit vollständig pausierst, besteht eventuell die Möglichkeit, über die Familienversicherung deines Partners oder deiner Partnerin beitragsfrei mitversichert zu werden. Dies ist allerdings nur möglich, wenn dein Partner/deine Partnerin Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist. Solltest du die Voraussetzungen für die Familienversicherung nicht erfüllen, musst du einen gesetzlich festgelegten Mindestbeitrag für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung zahlen.
Das Elterngeld ist zwar steuerfrei, unterliegt jedoch dem Progressionsvorbehalt. Das bedeutet, dass es bei der Ermittlung der Steuerlast berücksichtigt wird, was deine Einkünfte in eine höhere Steuerklasse einordnen kann. Daher ist es ratsam, eine steuerliche Rücklage zu bilden, um auf mögliche Nachzahlungen vorbereitet zu sein.
Wenn sich nachträglich herausstellt, dass du zu viel Elterngeld erhalten hast, kannst du immerhin die Rückzahlung steuerlich geltend machen. Diese Erstattung wird dann von deinem zu versteuernden Einkommen abgezogen und mindert somit deine Steuerlast (Tipp: Lies unseren Ratgeber Steuern für Selbstständige, um dich vor deiner Gründung über die wichtigsten Steuerarten zu informieren, die du kennen solltest).
Wie lange es dauert, bis du dich als Softwareentwickler*in selbstständig machen kannst, hängt davon ab, welchen Weg du wählst und wo du heute schon stehst. Wenn du bereits ein passendes Studium oder eine Ausbildung abgeschlossen hast und/oder wenn du schon über einschlägige Berufserfahrung verfügst, kannst du direkt in die Planung deiner Gründung einsteigen und dich in wenigen Wochen selbstständig machen.
Wenn du noch keine Erfahrungen als Softwareentwickler*in hast, solltest du einige Monate bis Jahre einplanen, um dir die notwendigen Fähigkeiten anzueignen. Ein Studium dauert in der Regel drei bis vier Jahre, eine Ausbildung zwei bis drei Jahre. Bei Selbstlerner*innen hängt es von ihrem Engagement und ihrem individuellen Lernfortschritt ab, wann sie erste Softwarentwickler-Jobs übernehmen können. Manche schaffen es in einigen Monaten, sich die grundlegenden Fähigkeiten anzueignen.
Unabhängig vom gewählten Weg gilt: Die Lernkurve in der Softwareentwicklung endet nie. Stetige Weiterbildung und das Aneignen neuer Technologien sind entscheidend, um in diesem sich ständig verändernden Berufsfeld erfolgreich zu bleiben.
Während der Elternzeit darfst du bis zu 32 Stunden pro Woche arbeiten. Das Elterngeld wird entsprechend deinem Einkommen angepasst: je mehr du in der Elternzeit verdienst, desto geringer ist das Elterngeld. Das hängt mit dem Zweck des Elterngeldes zusammen: Es soll helfen, Einkommensverluste auszugleichen, die durch die Betreuung von kleinen Kindern entstehen. Wenn du nach der Geburt so viel verdienst wie vorher, bekommst du kein Elterngeld.
Wenn du deine Arbeit also nicht ganz pausierst, sondern lediglich deine Arbeitszeit reduzierst, wird dein Einkommen mit dem Elterngeld zusammengerechnet, sodass du insgesamt etwa 65 Prozent deines alten Einkommens erhältst. Gleichen sich Einnahmen und Ausgaben aus, führt eine Anrechnung von null EUR Gewinn nicht zu einer Minderung des Elterngeldanspruchs.
Es ist wichtig, eine Prognose über deine voraussichtlichen Einkünfte während der Elternzeit abzugeben, damit die Elterngeldstelle den vorläufigen Elterngeldsatz berechnen kann. Nach Ablauf der Elternzeit erfolgt eine genaue Abrechnung auf Basis deiner tatsächlichen Einkünfte. Dann kann es sein, dass du Geld zurückzahlen musst oder eine Nachzahlung erhältst.
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Selbstständige stehen während der Elternzeit vor besonderen Herausforderungen, da sie in der Regel nicht einfach ihre Arbeit komplett pausieren können. Anders als Angestellte haben sie oft keine Vertretung, die ihre Aufgaben übernehmen könnte, was dazu führt, dass sie weiterhin Kundenanfragen bearbeiten oder Projekte betreuen müssen. Ihre Einkünfte hängen direkt von der Kontinuität ihres Geschäfts ab, sodass eine vollständige Auszeit große finanzielle Risiken birgt. Darüber hinaus müssen sie laufende Kosten wie Miete, Versicherungen oder Gehälter für Angestellte decken. Der Aufbau und Erhalt von Kundenbeziehungen erfordert ebenfalls kontinuierliche Kommunikation und Engagement. Um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu sichern und keine langfristigen Einbußen zu riskieren, entscheiden sich viele Selbstständige dafür, während der Elternzeit zumindest in reduziertem Umfang weiterzuarbeiten. Falls auch du dich dafür entscheidest, sollest du folgende Regeln beachten:
Einkommen aus Kapitalanlagen (z. B. Dividenden) zählt nicht als Erwerbseinkommen und wird nicht auf das Elterngeld angerechnet.
Der Mutterschutz ist ein gesetzlicher Schutz für Frauen, die in einem Beschäftigungsverhältnis stehen. Dazu gehört ein besonderer Schutz ihrer Gesundheit am Arbeitsplatz, ein Schutz vor Kündigung und ein Beschäftigungsverbot vor und nach der Geburt bei gleichzeitiger Sicherung des Einkommens in dieser Zeit.
Für selbstständige Mütter gelten diese Regeln nicht automatisch. Ob du sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin aufhören kannst zu arbeiten und zum Ausgleich Mutterschaftsgeld bekommst, hängt von deinem individuellen Versicherungsschutz ab.
Die gesetzlichen Regeln zum Mutterschutz gelten für dich, wenn du in Teilzeit arbeitest und deine Selbstständigkeit im Nebenberuf ausübst.
Ein wichtiges Thema können die Betriebskosten während der Mutterschutzzeit sein. Miete, Strom, Versicherungen und andere laufende Kosten musst du weiterhin zahlen, auch wenn du vorübergehend deine selbstständige Tätigkeit ruhen lässt und keine Einnahmen erzielst. Überlege dir, wie du diese Phase am besten überbrücken kannst, zum Beispiel durch eine Vertretung oder Vollmachten für wichtige Entscheidungen.
In einigen Berufen wie bei Notarinnen, Ärztinnen oder Landwirtinnen gibt es spezielle Regelungen, die Vertretung oder Ruhen der Zulassung ermöglichen. Erkundige dich bei deiner Berufsgenossenschaft oder deinem Versicherer nach den besten Optionen für deinen Beruf.
Der Schritt in die Selbstständigkeit erfordert Mut und Entschlossenheit, insbesondere wenn du gleichzeitig eine Familie planst. Mit dem Elterngeld für Selbstständige steht dir eine wertvolle Unterstützung zur Verfügung, die dir hilft, deine beruflichen und familiären Ansprüche zu vereinbaren.
Um das Elterngeld optimal zu nutzen, solltest du dich frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen.
Durch frühzeitige Planung und optimale Nutzung der verfügbaren Leistungen kannst du den Spagat zwischen Karriere und Elternschaft meistern. Lass dich von möglichen Herausforderungen nicht abschrecken – mit der richtigen Vorbereitung kannst du sowohl deinem Business als auch deiner Familie gerecht werden und eine erfüllende Zukunft gestalten.