Eine Haus­verwaltung gründen

Mit unserer Anleitung erfolgreich in die Selbststän­digkeit durchstarten

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Egal ob Mehrfamilienhäuser, vermietete Wohnhäuser oder Gewerbeobjekte – der Bedarf nach Haus- und Immobilienverwaltungen ist groß und daran wird sich auch in den nächsten Jahren wahrscheinlich nichts ändern. Überall dort, wo neue Wohnanlagen entstehen, wird nach einer professionellen und sachgerechten Verwaltung gesucht, und hier kommen Hausverwaltungen ins Spiel. Diese verwalten Wohnobjekte und entlasten dadurch die Eigentümer. Für viele Menschen, die in der lukrativen Immobilienbranche Fuß fassen wollen, ist die Gründung einer eigenen Hausverwaltung der beste Weg in die Selbstständigkeit. 

In unserem Artikel erfährst du, worauf du bei der Gründung einer Hausverwaltung achten solltest, welche persönliche Eigenschaften vorteilhaft sind, welche gesetzlichen Richtlinien du erfüllen musst und wie du dich am besten auf die Gründung vorbereitest. Am Ende haben wir für dich noch wichtige Tipps von einer Hausverwalterin mit mehr als zehn Jahren Erfahrung zusammengefasst, die dir den Einstieg in diese lukrative Branche erleichtern werden.

Welche Aufgaben hat eine Hausverwaltung eigentlich?

Eine Hausverwaltung übernimmt die Verwaltung und Betreuung von Wohnobjekten und entlastet so deren Eigentümer und Wohnungseigentümer­gemeinschaften. Sie sorgt für die erfolgreiche Bewirtschaftung und hält die Wohnanlagen in Schuss. Die täglichen Aufgaben sind vielseitig und anspruchsvoll. Hier haben wir die wichtigsten Aufgaben einmal kurz zusammengefasst: 

  • Betriebswirtschaftliche Aufgaben: Verwaltung des (gemeinschaftlichen) Kapitals, Rechnungskontrolle, Verfassen des jährlichen Wirtschaftsplans, Mieteingänge an die Eigentümer überwachen und verbuchen, Aufstellen der Heiz- und Betriebskostenabrechnung sowie das Mahnwesen 
  • Organisatorische Aufgaben: Leitung und Einberufung von ordentlichen und außerordentlichen Wohnungseigentümer­versammlungen, Beschwerde­management, Verhandlungen mit Behörden (z.B. mit dem Sozialamt), Informationen und Rundschreiben an die Mieter bzw. Mitglieder der WEG sowie die Teilnahme an Orts- und Gerichtstermine 
  • Rechtliche Aufgaben: Abschluss und Kündigung von Mietverträgen, Übergabe und Abnahme von Wohnungen, Erfüllung mietrechtlicher und sonstiger rechtlicher Anforderungen, Durchsetzung und Bekanntmachung von Mieterhöhungen sowie das Bearbeiten von Mietminderungen  
  • Technische Aufgaben: Erfassung von Verbrauchswerten (Strom, Heizung, Wasser), Planung, Beauftragung und Kontrolle von Instandsetzungsarbeiten, Verkehrssicherungspflicht (z.B. Brandschutz­maßnahmen) sowie die Einweisung von Gärtnern, Handwerkern und Hausmeistern 
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Welche Qualifikationen brauchst du?

Nach dem Gesetz brauchst du keine bestimmte Qualifikation oder Ausbildung, um eine Hausverwaltung zu gründen. Du kannst dich theoretisch auch ohne Ausbildung in dieser Branche selbstständig machen. Jedoch ist es sehr vorteilhaft, wenn du eine (immobilien-)kaufmännische Ausbildung oder ein Studium in der Immobilienbranche absolviert hast. So kannst du deinen Kunden deine fachlichen Kenntnisse glaubhaft und authentisch darlegen und sie überzeugen, deine Hausverwaltung zu engagieren. Wir empfehlen dir, deine Hausverwaltung nur mit einschlägiger Berufserfahrung zu gründen. Denn wie du bereits erfahren hast, kommen auf dich vielseitige und anspruchsvolle Aufgaben zu, die rechtliche und betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse erfordern.  

Anstatt einer Ausbildung oder einem Studium kannst du auch an Kursen der IHK oder der Deutschen Immobilien-Akademie teilnehmen, um dir so notwendiges Fachwissen anzueignen. Jedoch kannst du mit ein paar Kursen nicht die gesamte Bandbreite der Aufgaben einer Hausverwaltung abdecken. Dazu eignet sich ein Praktikum oder eine Anstellung in einer Hausverwaltung, um so Erfahrungen und Fachwissen direkt aus der Praxis zu gewinnen. Ein weiterer Vorteil ist es, wenn du bereits in einer Hausverwaltung angestellt warst und die üblichen Arbeitsabläufe und Aufgaben schon kennst. 

Persönliche Voraussetzungen: Welche Eigenschaften solltest du mitbringen?

Bestenfalls solltest du ein Händchen für Buchhaltung und Verwaltungsprozesse sowie für rechtliche und technische Angelegenheiten haben, um erfolgreich eine eigene Hausverwaltung zu führen. Auch Empathie und Diplomatie bringen dich in dieser Branche weiter, denn meist steht die Hausverwaltung zwischen zwei Parteien mit unterschiedlichen Interessen. Dabei kann es hin und wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommen, in denen du die Ruhe bewahren und dich professionell verhalten musst. Generell gilt, je mehr Ärger du den Eigentümern ersparst, desto zufriedener werden sie mit dir sein. Das bedeutet, dass du mögliche Konflikte rechtzeigt erkennst und löst, aber auch, dass du deinen eigenen Standpunkt vertrittst.  

Soziale Kompetenz und gute Kommunikationsfähigkeiten sind auch bei Verhandlungen mit externen Dienstleistern, wie beispielsweise mit Gärtnern oder Handwerkern, nützlich und empfehlenswert. Damit du bei Verhandlungen auf Augenhöhe argumentieren kannst, ist ein grundlegendes technisches Verständnis hilfreich.  

Da die Aufgaben einer Hausverwaltung sehr vielseitig sind und du dich nicht in allen Bereichen qualifiziert fühlst, kannst du dir Partner oder Angestellte suche, die deine Kompetenzen ergänzen und dich entlasten.

Rechtliche Voraussetzungen: Was musst du beachten?

Eine Hausverwaltung trägt viel Verantwortung, weil sie das Eigentum Dritter verwaltet und beaufsichtigt. Hierbei geht es oft um sehr hohe Vermögenswerte. Darum werden die Pflichten und Aufgaben einer Hausverwaltung klar durch Gesetze geregelt.  

In 2018 wurde eine neue Berufszulassungsregelung verabschiedet, die besagt, dass Hausverwaltungen gemäß der Gewerbeordnung erlaubnispflichtig sind. Diese Erlaubnispflicht setzt jedoch keinen Sachkundenachweis voraus. Du kannst also immer noch ohne eine bestimmte Qualifikation eine Hausverwaltung gründen, solange du folgende Voraussetzungen erfüllst:  

  • regelmäßige Weiterbildung (20 Stunden in drei Jahren) 
  • eine Berufshaftpflichtversicherung 
  • einen Nachweis über deine eigene Zuverlässigkeit und geordnete Vermögensverhältnisse  

Erfüllst du die Kriterien, kannst du deine Hausverwaltung bei deinem zuständigen Gewerbeamt anmelden. Es macht jedoch einen Unterschied vor dem Gesetz, ob du ein Mietshaus oder eine Wohnanlage mit Eigentumswohnungen verwaltest. Bei einem Mietshaus vertrittst du die Interessen des Eigentümers oder einer Erbengemeinschaft und bist für die Vermittlung zwischen ihnen und den Mietpersonen zuständig. Bei einer Wohnanlage mit Eigentumswohnungen bist du dafür verantwortlich, die Wünsche der einzelnen Wohnungseigentümer in Einklang zu bringen und Kompromisse zu finden.  

Wirst du von einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) beauftragt, sind deine Aufgaben und Pflichten im Wohneigentumsgesetz klar definiert. Unter anderem bist du dazu verpflichtet: 

  • die Instandsetzung des Gebäudes sicherzustellen, 
  • die Beschlüsse der WEG umzusetzen, 
  • die Finanzen und den Geldverkehr der WEG zu regeln, 
  • die Eigentümerversammlungen rechtzeitig zu planen, einzuberufen und abzuhalten, 
  • einen Wirtschaftsplan zu verfassen und 
  • eine angemessene Haftpflicht- und Feuerversicherung für die Wohnanlage zu organisieren  

Laut Gesetz dürfen die Aufgaben der WEG-Verwaltung nicht eingeschränkt werden. Es können aber durchaus darüberhinausgehende Tätigkeiten in einem Verwaltervertrag vereinbart werden, den du mit der WEG abschließt. Verwaltest du Zinshäuser, sind deine Pflichten und Aufgaben weitestgehend dieselben, die aber individuell zwischen Verwalter und Eigentümer verwandelt werden können. 

Businessplan: Mit Planung zum Erfolg

Ein stimmiger und überzeugender Businessplan ist sowohl für dich als auch für potentielle Geldgeber eine wichtige Grundlage, um die Erfolgschancen deiner Gründung zu beurteilen. Darüber hinaus gibt dir der Businessplan Orientierung während der Gründung und ist ein wichtiges Steuerungsinstrument im laufenden Betrieb deiner Hausverwaltung.  

Mit einem Businessplan kannst du abschätzen, ob und ab wann deine Hausverwaltung rentabel ist. Denn trotz eines vielversprechenden Markts ist die Gründung einer Hausverwaltung kein Selbstläufer. Der Businessplan umfasst alle unternehmerisch relevanten Aspekte deiner Gründung und stellt abschließend die Risiken und Chancen realistisch dar. Du analysierst zunächst den Markt sowie den Wettbewerb an deinem Standort, um herauszufinden, mit welchem Angebot du dich am Markt positionieren kannst. Während du dein Angebot und die jeweiligen Preise festgelegt, solltest du dir auch über dein Alleinstellungsmerkmal, welches dich von anderen differenziert, Gedanken machen.  

Im Finanzteil kalkulierst du deine monatlichen Kosten und Einnahmen und stellst diese gegenüber. Dies wird meistens für einen Zeitraum von 3 Jahren gemacht. Zudem legst du fest, wie hoch deine Gründungskosten sind, um so den Kapitalbedarf für deine Gründung herauszufinden. So weißt du, ob und wenn ja, wie viel Fremdkapital in Form von Krediten oder Zuschüssen von Förderern du benötigst. 

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Angebot und Alleinstellungsmerkmal: Was macht dich besonders?

Ein elementarer Punkt in deinem Businessplan ist deine Positionierung, also die Frage, welche Leistungen du anbietest und wie du dich mit deiner Hausverwaltung von der Konkurrenz abhebst. In einer Wettbewerbsanalyse findest du mehr über die Konkurrenz an deinem Standort heraus. 

Eine generelle Frage, die du dir am Anfang stellen musst, ist: Möchtest du dich eher auf die Verwaltung von Wohnanlagen (WEG-Verwaltung) oder auf Zinshäuser spezialisieren? In der WEG-Verwaltung bist du gut aufgehoben, wenn du dich dafür interessierst, die einzelnen Eigentümer der WEG zu beraten, sie bei ihren Entscheidungen zu unterstützen und ihnen die technische und kaufmännische Verwaltung des gemeinschaftlichen Eigentums abzunehmen. Dies kann eine sehr spannende Aufgabe sein, jedoch solltest du wissen, dass viele Termine am Abend stattfinden, weil viele Eigentümer tagsüber arbeiten oder anderweitig eingebunden sind. Aufgrund des aktuellen Marktes wirst du in diesem Bereich jedoch einfacher Aufträge finden als bei der Verwaltung von Zinshäusern.       

Wenn du dich aber eher als eine Art Partner für einzelne Vermieter, die du bei der Bewirtschaftung und beim Erhalt ihres Eigentums unterstützt, kann es eine erfüllende Aufgabe sein, dich auf die Verwaltung von Zinshäusern zu spezialisieren. Neben kaufmännischen und technischen Fähigkeiten ist dann besonders gutes Verhandlungsgeschick notwendig, weil du zwischen Mietern und Vermietern für einen Ausgleich sorgen und verhandeln musst. Du stehst quasi zwischen den Fronten und bist für die Mieter die erste Partei, die bei Problemen und Fragen bezüglich der Wohnungen aufgesucht wird.        

Egal für welche Variante du dich entscheidest, wenn du ein zuverlässiges Handwerker-Netzwerk und gute Kontakte zu anderen Dienstleistern hast, punktest du bei potenziellen Kunden. Diese Beziehungen solltest du nicht aufs Spiel setzten, falls ein anderer Dienstleister dir mal ein günstigeres Angebot macht. Denn heutzutage ist es keine Seltenheit für eine wichtige Reparatur auch gerne mal mehrere Monaten zu warten. Deswegen sind gute Kontakte und ein zuverlässiges Netzwerk aus Handwerkern in dieser Branche unentbehrlich und können gleichzeigt einen wichtigen Aspekt deines Kundennutzens für die Kunden deiner Hausverwaltung darstellen. 

Generell ist ein aufmerksamer und zuverlässiger Service ein gängiges Mittel, um Kunden langfristig zu gewinnen und zu halten. Ungeachtet dessen ob du dich auf die Betreuung einzelner Vermieter oder ganze WEGs spezialisiert hast – je mehr Sorgen du ihnen ersparst, desto zufriedener werden sie mit deiner Hausverwaltung sein. Das bedeutet aber auch, dass du potenzielle Konflikte und Probleme frühzeitig erkennst und bestenfalls löst, bevor die Vermieter oder Eigentümer überhaupt davon wissen. Natürlich solltest du auch offensiv deinen eigenen Standpunkt vertreten. Zwar müssen deine Kunden nicht immer auf dich hören, aber sie sollten dennoch die Möglichkeit haben, deine Argumente und Expertise in ihre Entscheidungen einzubeziehen.

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Welche Rolle spielt der Standort bei einer Hausverwaltung?

Grundsätzlich gilt: Hausverwaltungen werden dort benötigt, wo es vermehrt Wohnanlagen oder Mietshäuser gibt, sprich überwiegend im städtischen Raum. Die regionale Situation auf dem Wohnungsmarkt spielt jedoch eher eine untergeordnete Rolle. Obwohl in boomenden Städten die Nachfrage aufgrund der hohen Anzahl von Neubauten am größten sein dürfte: Wo neue Häuser gebaut werden, werden auch neue Hausverwaltungen benötigt.  

Bei der Suche nach einem passenden Standort für deine Hausverwaltung solltest du beachten, dass die Aufgaben einer Hausverwaltung eine regelmäßige Präsenz vor Ort verlangen. Denn neben der Arbeit im Büro werden auch immer wieder Ortstermine auf deiner Tagesordnung stehen – von Wohnungseigentümer­versammlungen bis hin zu Wohnungsbesichtigungen mit potenziellen neuen Mietern. Folglich ist es ratsam, möglichst nah an deinen Kunden zu sein, um so eine optimale Betreuung garantieren zu können. Die Betreuung von weitverstreuten Wohnanlagen ist mühsam und setzt voraus, dass du bereit bist für Orttermine längere Anfahrten in Kauf zu nehmen. 

Gesundes Wachstum deiner Hausverwaltung

Gerade nach deiner Gründung solltest du der Versuchung widerstehen, jeden Auftrag anzunehmen und dich mit zu vielen neuen Aufträgen gleichzeitig zu überfordern. Denn jedes neue Objekt, das du betreust, benötigt gerade in den ersten Monaten besonders viel deiner Zeit und Arbeit. Wachse lieber organisch mit deinen Fähigkeiten und deinem Team, auch wenn dies in der Anfangsphase bedeutet, dass du auch mal Aufträge ablehnen musst. Machst du deine Arbeit gut, wird der Aufwand pro Objekt kontinuierlich sinken und du hast wieder Kapazität für neue Aufträge.  

Bevor du einen neuen Auftrag annimmst, solltest du nicht nur deine Kapazitäten überprüfen, sondern dir auch Gedanken über eine langfristige Strategie für das jeweilige Objekt machen: Was kannst du verbessern bzw. sind Reparaturen oder Instandsetzungen nötig? Welche Rolle nimmt das Objekt in deinem gesamten Portfolio ein? Was ist deine Vision für das Objekt z.B. Modernisierungen etc.? Eine klare Strategie macht nicht nur deine Kunden glücklich, sondern gibt auch dir Orientierung und erleichtert dir deinen Unternehmensalltag enorm. 

Welche Maßnahmen gibt es zur Kundengewinnung?

In der Regel startet die Suche nach einer Hausverwaltung im Internet und das bedeutet, dass du besonderen Wert auf einen professionellen und ansprechenden Internetauftritt legen solltest. Hierzu gehören eine Firmenwebsite und damit diese auch von deinen potenziellen Kunden gefunden wird, auch Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA). So stellst du sicher, dass du bei der Suche nach einer Hausverwaltung in deiner Umgebung auf den ersten Plätzen bei Google und Co. landest. Bei der Erstellung deiner Website solltest du auf eine moderne Gestaltung und eine übersichtliche Struktur achten: Stelle nur die wichtigsten Merkmale deines Angebots, insbesondere dein Alleinstellungsmerkmal, sowie den zentralen Kundennutzen dar und verzichte auf Textwüsten und nicht relevante Details. Dies bedeutet gleichzeigt, dass du nur einen geringen Pflegeaufwand hast.  

Aber auch ein klassisches, gut lesbares Firmenschild kann dir neue Kunden bringen. Denn wie bereits erwähnt, ist räumliche Nähe ein wichtiges Kriterium bei der Wahl einer Hausverwaltung. Daher kann es durchaus sein, dass potenzielle Kunden gezielt nach geeinigten Hausverwaltungen in der Nähe ihrer Häuser suchen. Eine weitere wirksame Maßnahme zur Kundengewinnung ist das Netzwerken bei branchenbezogenen Veranstaltungen. Unterschätze aber auch dein privates Umfeld nicht: Komme bei jeder geeigneten Gelegenheit auf deine geplante Selbstständigkeit zu sprechen und wer weiß, vielleicht kennen deine Bekannten ja jemanden, der aktuell auf der Suche nach einer Hausverwaltung ist. So einfach kann manchmal der Weg zum ersten Auftrag sein.

Mit welchen Kosten musst du rechnen?

Der Investitionsaufwand ist bei der Gründung einer Hausverwaltung relativ gering: Theoretisch kannst du bereits mit einem guten Laptop, einem Telefon und einem Schreibtisch im Home-Office in deine Selbstständigkeit starten. Wenn du Kunden zu Beratungsterminen in deinen Räumlichkeiten empfangen möchtest oder du schon erste Mitarbeiter eingeplant hast, kommst du nicht um das Anmieten von entsprechenden Räumlichkeiten herum.  

Möchtest du deine GmbH gründen oder hast anderweitigen Bedarf an einer Rechtsberatung, kommen noch Notar- oder Anwaltskosten auf dich zu. Auch mit Kosten für die Handelsregisteranmeldung oder einem bestimmten Mindestkapital musst du je nach gewählter Rechtsform rechnen – beispielsweise 25.000 Euro Mindestkapital für die Gründung einer GmbH. Hierzu kommen die Kosten für eine Gewerbeanmeldung beim örtlichen Gewerbeamt (circa 20 bis 60 Euro) und dein erstes Marketingbudget für die Erstellung von Visitenkarten, Website und weiterer Geschäftsausstattung.  

Besonders die laufenden Kosten sind eine Kostenfalle für frische Gründer und der Grund, warum das Ersparte sehr schnell aufgebraucht ist. Bedenke, dass du jegliche Versicherungsbeiträge, Beiträge für die IHK und besonders auch deine eigenen Lebenshaltungskosten auch dann weiterzahlen musst, wenn du nur wenige oder im schlimmsten Fall sogar gar keine Aufträge hast. Hier kalkulieren viele Gründer falsch und schätzen ihre Kosten zu Beginn zu gering und ihre Einnahmen zu hoch ein. Dieser häufige Fehler verdeutlicht aber die Relevanz des Businessplans als unentbehrliches Werkzeug zur Planung und Steuerung deiner Gründung sowie deiner Anfangsphase. In deinem Businessplan kalkulierst du genau, welche Ausgaben in welcher Höhe pro Monat anfallen. Anhand dieser Kalkulation kannst du abschätzen, wie viele Objekte du zu welchem Preis verwalten müsstest, um von den Einnahmen deiner Hausverwaltung leben zu können.  

Wie findest du die passende Rechtsform?

Bei der Wahl einer Rechtsform stehen dir mehrere Alternativen zur Verfügung. Es gibt nicht die eine perfekte Rechtsform für eine Hausverwaltung. Vielmehr hängt die Entscheidung von deiner konkreten Situation und deinen Unternehmenszielen ab. Habe keine Angst am Anfang eine falsche Rechtsform auszuwählen: Es ist möglich und auch nicht selten, dass Unternehmen die Rechtsform später noch wechseln.   

Die einfachste Möglichkeit wäre die Gründung deiner Hausverwaltung als Einzelunternehmen. Hierfür reicht bereits die Anmeldung beim zuständigen Gewerbeamt aus, um in deine Selbstständigkeit durchzustarten. Du brauchst kein Stammkapital und musst lediglich am Ende des Geschäftsjahres eine Einnahmenüberschussrechnung zur Gewinnermittlung durchführen. Du solltest aber bedenken, dass du bei einem Einzelunternehmen mit deinem gesamten Vermögen haftest – also auch mit deinem privaten Vermögen.  

Um die Haftung mit deinem privaten Vermögen auszuschließen, bietet sich die Gründung deiner Hausverwaltung als GmbH an. Bei dieser Rechtsform beschränkt sich die Haftung lediglich auf das Gesellschaftsvermögen deines Unternehmens. Gründen kannst du auch als Einzelperson alleine. Jedoch ist die Gründung vergleichsweise aufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Denn neben den Beratungs- und Notarkosten musst du mindestens 25.000 Euro Stammkapital in die neu gegründete GmbH einzahlen. Und auch im laufenden Betrieb bleibt diese Rechtsform kompliziert – beispielsweise bei der Bilanzierung und Buchhaltung.  

Eine günstigere Alternative zur GmbH ist die Gründung einer Unternehmergesellschaft (UG), die bereits mit nur einem Euro Stammkapital gegründet werden kann. Das Stammkapital wird nachträglich über die erwirtschafteten Gewinne angespart, sind 25.000 Euro erreicht, kann eine Umwandlung in eine GmbH stattfinden.

Welche Versicherungen brauchst du?

Eine Berufshaftpflichtversicherung ist zur Gründung einer Hausverwaltung in Deutschland mittlerweile Pflicht. Sie sichert dich vor Schäden ab, die du durch die Ausübung deines Berufs versehentlich Dritten zufügst. Bei der Wahl einer dementsprechenden Versicherung, solltest du unbedingt darauf achten, dass die Deckungssummen ausreichend sind. Ob die gesetzlich festgelegte Mindestsumme von 500.000 EUR genügt, hängt besonders von der Anzahl und dem Wert der von dir verwalteten Objekten ab.  

Auch darfst du die Sozialversicherung für deine Angestellten nicht vergessen und natürlich solltest du auch rechtzeitig über deine eigene Absicherung im Krankheitsfall und im Alter nachdenken.

Welche Steuern sind für dich relevant?

Je nach der Höhe deiner Jahreseinnahmen und deiner gewählten Rechtsform, sind unterschiedliche Steuern für deine Hausverwaltung relevant. Hierzu lässt du dich am besten von einem auf Haus- und Immobilienverwaltung spezialisiertem Steuerberatungsbüro beraten.  

Fazit und Gründungstipps aus der Branche

Jetzt bist du der Gründung deiner Hausverwaltung schon einen großen Schritt nähergekommen. Zum Ende hin, haben wir noch fünf hilfreiche Tipps von einer Hausverwalterin, die sich vor bereits vor über 10 Jahren ihren Traum der Selbstständigkeit erfüllt hat:  

  • Definiere dein Geschäftsmodell bis ins kleinste Detail: Organisation und Planung sind zwei wesentliche Faktoren für den Erfolg deiner Hausverwaltung. Mehrere besonders zeitaufwendige Objekte gleichzeigt zu verwalten, verlang äußerst viel von dir ab. Achte somit darauf, dass du nicht nur Objekte betreust, die einen hohen Sanierungsbedarf oder eigenwillige Eigentümer oder Mieter haben. Lege in deinem Geschäftsmodell genaustens fest, welche Art von Objekten du verwalten möchtest und ob du dich auf die Betreuung von Zinshäusern oder auf Wohnanlagen mit Eigentumswohnungen spezialisierst.  
  • Lege deine Preise fest: In der Regel wird sich bei der Verwaltung von Zinshäusern auf einen einstelligen Prozentsatz von der Jahresnettomiete als Gebühr geeinigt. Bei der Verwaltung von WEGs hat sich ein zweistelliger Eurobetrag pro Wohneinheit als angemessen etabliert. Jedoch variieren die Preise stark von der Lage und Wettbewerbssituation vor Ort. Am Anfang kann es sinnvoll sein, zunächst niedrigere Preise zu verlangen. 
  • Erstelle einen Wirtschaftsplan: Von einem angemessenen Wirtschaftsplan profitieren sowohl die Eigentümer als auch die Mieter und nicht zuletzt erleichtert dieser auch dir das Leben. Denn einige Eigentümer neigen dazu, zu viel Geld von ihren Konten zu entnehmen, sodass bei unvorhergesehenen Instandsetzungsmaßnahmen nicht das nötige Geld für eine schnelle Reaktion vorhanden ist. Deshalb ist es sinnvoll mit deinen Eigentümern festzulegen, wie viel Geld pro Objekt als Reserve dient und auf dem Konto verbleibt. 
  • Arbeite mit einer auf deine Bedürfnisse zugeschnittenen Software: Denn diese kann dir deinen Unternehmensalltag als Hausverwalter enorm vereinfachen und dir viel Zeit ersparen. Bei der Auswahl einer geeinigten Software solltest du dich unbedingt an deinen Bedürfnissen und deinem Bedarf an einer solchen Software orientieren und nicht einfach das Programm wählen, das die meisten Features hat oder besonders günstig oder teuer ist. Teste die Software in jedem Fall bevor du sie kaufst. 
  • Am Ende kommt es auf eine gute Gründungsvorbereitung an: Ohne einschlägige Berufserfahrung und das nötige Fachwissen, kann die Verwaltung und die damit einhergehende Verantwortung für das Eigentum anderer kaum zu bewältigen sein. Um die Herausforderungen zu meistern, die als Hausverwalter auf dich zu kommen, ist es empfehlenswert einige Jahre Erfahrung in diesem Bereich gesammelt zu haben. Jedoch heißt das nicht, dass du alle rechtlichen, kaufmännischen und technischen Fragen im Detail beantworten können musst. Solange du offen bist, dir neue Fähigkeiten anzueignen und dich bei wichtigen Fragen von Experten, wie Anwälten oder Handwerkern, unterstützen zu lassen, steht dem Erfolg deiner Hausverwaltung nichts mehr im Wege.  

Ich bin bereit, ein neues Projekt mit SmartBusinessPlan zu starten.

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bhp