Gründungs­finanzierung mit der Hausbank – so geht’s

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Wieder haben wir einen Gründungsexperten aus der Praxis für euch gewinnen können: Diesmal sprechen wir mit Werner Knöchel.

Er arbeitete 30 Jahre für die Bürgschaftsgemeinschaft (Bürgschaftsbank) in Hamburg – davon die letzten 25 Jahre als Leiter der Bürgschaftsabteilung – und ermöglichte mit seinen Mitarbeitern und den Banken in Hamburg und Umgebung Tausende von Gründungsfinanzierungen. Letztes Jahr hat er die Seiten gewechselt und unterstützt jetzt Existenzgründer und Unternehmer bei ihrer Gründungsfinanzierung oder Nachfolgeplanung. Er verrät euch, wie man an die optimale Bankfinanzierung kommt, welche typischen Finanzierungsfehler es zu vermeiden gilt, und warum er gerne mit SmartBusinessPlan arbeitet.

SmartBusinessplan: Herr Knöchel, jetzt sind auch Sie Kreditbittsteller bei der Bank. Wie fühlt es sich an auf der anderen Seite?

Werner Knöchel: Als Bittsteller habe ich meine Kunden früher nie gesehen. Und ich empfinde mich auch heute nicht so, wenn ich ein gut begründetes Vorhaben mit einem Kunden präsentiere und der Bank damit ein Geschäft anbiete. Mir gefällt es sehr, mit Gründern und Unternehmern zu arbeiten, um solide Gründungsfinanzierungen zu entwickeln. Da ich mich dabei mit den Banken abstimme, bin ich auch nicht auf der anderen Seite, sondern im selben Boot. Ich sitze nur jetzt neben dem Unternehmer, und nicht mehr gegenüber.

SmartBusinessPlan: Worauf kommt es bei einer Gründungsfinanzierung im Wesentlichen an? Können sie uns das in drei Sätzen erklären?

Werner Knöchel: Es ist nicht einfach, aber wichtig, rechtzeitig an alle finanziellen Folgen von Planungen zu denken. Auch weil sich diese noch während der Gründungsphase und danach ändern können. Deshalb ist die Vollständigkeit der Finanzierungsplanung mit ausreichenden Reserven entscheidend. Die Grundlage dafür, auch bei öffentlich geförderten Gründungskrediten, bildet immer noch ein angemessenes Eigenkapital. Es ist die stabile Basis der Gesamtfinanzierung – wie bei einer Pyramide.

SmartBusinessPlan: Welches sind aus ihrer Sicht die typischen Fehler bei der Gründungsfinanzierung?

Werner Knöchel: Der größte Fehler ist, ohne ausreichende Finanzplanung einfach anzufangen, weil dann das Geld im entscheidenden Moment nicht mehr reicht. In der Folge ist eine solche spontane und „selbst gestrickte“ Gründungsfinanzierung meist nicht vollständig Und sie ist oft zu kurzfristig, instabil und nicht ausreichend variabel, wenn es gilt, den Erfolg oder eine schwierigere Anlaufphase zu finanzieren. Auch haben Gründer, die mit ihrem Vorhaben schon angefangen haben, dann nicht mehr die Möglichkeit, für diese Phase öffentlich geförderte Kreditmittel zu bekommen, weil die Richtlinien das ausschließen.

SmartBusinessPlan: Und wie können sie helfen, Fehler zu vermeiden? Schreiben Sie den Businessplan samt Finanzplanung für den Gründer?

Werner Knöchel: Nein, ich schreibe den Plan mit dem Unternehmer. Gemeinsam entwickeln wir ein solides Zahlenmodell und daraus ein passendes Konzept für die Gründungsfinanzierung. Ich bringe meine langjährige Erfahrung ein, damit die typischen Finanzierungsfehler nicht passieren. Mit SmartBusinessPlan funktioniert diese Zusammenarbeit sehr partnerschaftlich: Wir können nacheinander oder gemeinsam am Bildschirm, online oder telefonisch am Businessplan arbeiten. Ihre realen Beispiele zeigen sehr anschaulich, wie unterschiedlich gute Pläne aussehen können. Das gibt eine erste Orientierung und spart dem Existenzgründer und mir viel Zeit.

SmartBusinessPlan: Und wenn der Businessplan samt Finanzplan überzeugend steht – was kann dann noch schief gehen auf dem Weg zum Bankkredit?

Werner Knöchel: Schief gehen kann die Kommunikation mit dem Finanzierungspartner, der Hausbank, wenn man sich nicht richtig vorbereitet, oder wenn die Bank negative Auskünfte bekommt, von deren Ursachen in der Schilderung der persönlichen Vorgeschichte nichts zu lesen war. Am besten holt man sich selbst eine Auskunft von der Schufa, die jeder unter meineschufa als „Datenübersicht nach § 34 Bundesdatenschutzgesetz“ kostenlos erhalten kann. Falls dort Unrichtiges über Sie steht, was auch durch Namensgleichheit oder andere Verwechselungen passieren kann, können Sie das korrigieren lassen. Sie haben aber auf jeden Fall die Chance, der Bank eine Erklärung dortiger Eintragungen im Vorwege zu liefern.

Manchmal mangelt es der Bank auch am Eigenkapital. Wobei sich in den letzten Jahren einige Chancen durch neue Förderprogramme ergeben haben. Ich erläutere das einmal am Beispiel Hamburg. In den meisten Bundesländern wird es etwas Ähnliches geben: Ab 7,5% kann man z.B. beim Hamburg-Kredit Gründung und Nachfolge bereits ein Darlehen bis zu 150 TEUR bekommen, das zudem sehr zinsgünstig und automatisch ohne Mehrkosten mit einer Bürgschaft der Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg gesichert ist. Bei größeren Kreditvolumina sind mindestens 15% Eigenkapital nötig. Das kann dann mit dem Darlehen Kapital für Gründung der KfW sogar auf bis zu 45% aufgestockt werden und die Kreditgrundlagen wesentlich verbessern.

Für alle diese Darlehen stellt die Hausbank die zentrale Drehscheibe dar und ist deshalb der wichtigste Finanzierungspartner für die Gründungsfinanzierung.

SmartBusinessPlan: Welche Tipps können sie Gründungswilligen geben, die richtige Hausbank für ihre Grünungsfinanzierung zu finden?

Werner Knöchel: Aus meiner Erfahrung ist für junge und kleine Unternehmen immer noch die Nähe zur nächsten Bank Filiale und zu kompetenten Ansprechpartnern entscheidend. Das schließt eine Gründungsfinanzierung mit entfernt liegenden oder nur online verfügbaren Banken aus. Dabei erhöht sich die Bereitschaft der Bank zur Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeit positiver Erfahrungen mit den Gründern – bei der Ansparung von Eigenkapital oder der Einhaltung von Absprachen im Rahmen der bisherigen Kontoführung.

SmartBusinessPlan: Sagen sie doch mal konkret: Lohnt es sich, mit einem Kreditbedarf von unter 200 TEUR, zu einer Geschäftsbank wie Commerzbank oder Deutschen Bank zu gehen? Sind Sparkassen oder Volksbanken die günstigeren?

Werner Knöchel: Wenn persönliche Kontakte aus der bisherigen Kontoverbindung vorhanden sind, sollten diese zuerst genutzt werden, egal bei welcher Bank. Alle genannten Banken und Sparkassen haben Gründungsfachleute. Die Sparkassen, Volksbanken und die Commerzbank in Hamburg haben sogar spezielle Gründungsteams, die mit allen Fragen vertraut und deshalb bereit sind, sich mit Gründungskonzepten ausführlich zu beschäftigen, und auch den günstigen Gründerkredit der KfW und regionaler Förderbanken zu vermitteln, bei denen sich die Konditionen nicht unterscheiden.

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SmartBusinessplan: Herr Knöchel, jetzt sind auch Sie Kreditbittsteller bei der Bank. Wie fühlt es sich an auf der anderen Seite?

Werner Knöchel: Als Bittsteller habe ich meine Kunden früher nie gesehen. Und ich empfinde mich auch heute nicht so, wenn ich ein gut begründetes Vorhaben mit einem Kunden präsentiere und der Bank damit ein Geschäft anbiete. Mir gefällt es sehr, mit Gründern und Unternehmern zu arbeiten, um solide Gründungsfinanzierungen zu entwickeln. Da ich mich dabei mit den Banken abstimme, bin ich auch nicht auf der anderen Seite, sondern im selben Boot. Ich sitze nur jetzt neben dem Unternehmer, und nicht mehr gegenüber.

SmartBusinessPlan: Worauf kommt es bei einer Gründungsfinanzierung im Wesentlichen an? Können sie uns das in drei Sätzen erklären?

Werner Knöchel: Es ist nicht einfach, aber wichtig, rechtzeitig an alle finanziellen Folgen von Planungen zu denken. Auch weil sich diese noch während der Gründungsphase und danach ändern können. Deshalb ist die Vollständigkeit der Finanzierungsplanung mit ausreichenden Reserven entscheidend. Die Grundlage dafür, auch bei öffentlich geförderten Gründungskrediten, bildet immer noch ein angemessenes Eigenkapital. Es ist die stabile Basis der Gesamtfinanzierung – wie bei einer Pyramide.

SmartBusinessPlan: Welches sind aus ihrer Sicht die typischen Fehler bei der Gründungsfinanzierung?

Werner Knöchel: Der größte Fehler ist, ohne ausreichende Finanzplanung einfach anzufangen, weil dann das Geld im entscheidenden Moment nicht mehr reicht. In der Folge ist eine solche spontane und „selbst gestrickte“ Gründungsfinanzierung meist nicht vollständig Und sie ist oft zu kurzfristig, instabil und nicht ausreichend variabel, wenn es gilt, den Erfolg oder eine schwierigere Anlaufphase zu finanzieren. Auch haben Gründer, die mit ihrem Vorhaben schon angefangen haben, dann nicht mehr die Möglichkeit, für diese Phase öffentlich geförderte Kreditmittel zu bekommen, weil die Richtlinien das ausschließen.

SmartBusinessPlan: Und wie können sie helfen, Fehler zu vermeiden? Schreiben Sie den Businessplan samt Finanzplanung für den Gründer?

Werner Knöchel: Nein, ich schreibe den Plan mit dem Unternehmer. Gemeinsam entwickeln wir ein solides Zahlenmodell und daraus ein passendes Konzept für die Gründungsfinanzierung. Ich bringe meine langjährige Erfahrung ein, damit die typischen Finanzierungsfehler nicht passieren. Mit SmartBusinessPlan funktioniert diese Zusammenarbeit sehr partnerschaftlich: Wir können nacheinander oder gemeinsam am Bildschirm, online oder telefonisch am Businessplan arbeiten. Ihre realen Beispiele zeigen sehr anschaulich, wie unterschiedlich gute Pläne aussehen können. Das gibt eine erste Orientierung und spart dem Existenzgründer und mir viel Zeit.

SmartBusinessPlan: Und wenn der Businessplan samt Finanzplan überzeugend steht – was kann dann noch schief gehen auf dem Weg zum Bankkredit?

Werner Knöchel: Schief gehen kann die Kommunikation mit dem Finanzierungspartner, der Hausbank, wenn man sich nicht richtig vorbereitet, oder wenn die Bank negative Auskünfte bekommt, von deren Ursachen in der Schilderung der persönlichen Vorgeschichte nichts zu lesen war. Am besten holt man sich selbst eine Auskunft von der Schufa, die jeder unter meineschufa als „Datenübersicht nach § 34 Bundesdatenschutzgesetz“ kostenlos erhalten kann. Falls dort Unrichtiges über Sie steht, was auch durch Namensgleichheit oder andere Verwechselungen passieren kann, können Sie das korrigieren lassen. Sie haben aber auf jeden Fall die Chance, der Bank eine Erklärung dortiger Eintragungen im Vorwege zu liefern.

Manchmal mangelt es der Bank auch am Eigenkapital. Wobei sich in den letzten Jahren einige Chancen durch neue Förderprogramme ergeben haben. Ich erläutere das einmal am Beispiel Hamburg. In den meisten Bundesländern wird es etwas Ähnliches geben: Ab 7,5% kann man z.B. beim Hamburg-Kredit Gründung und Nachfolge bereits ein Darlehen bis zu 150 TEUR bekommen, das zudem sehr zinsgünstig und automatisch ohne Mehrkosten mit einer Bürgschaft der Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg gesichert ist. Bei größeren Kreditvolumina sind mindestens 15% Eigenkapital nötig. Das kann dann mit dem Darlehen Kapital für Gründung der KfW sogar auf bis zu 45% aufgestockt werden und die Kreditgrundlagen wesentlich verbessern.

Für alle diese Darlehen stellt die Hausbank die zentrale Drehscheibe dar und ist deshalb der wichtigste Finanzierungspartner für die Gründungsfinanzierung.

SmartBusinessPlan: Welche Tipps können sie Gründungswilligen geben, die richtige Hausbank für ihre Grünungsfinanzierung zu finden?

Werner Knöchel: Aus meiner Erfahrung ist für junge und kleine Unternehmen immer noch die Nähe zur nächsten Bank Filiale und zu kompetenten Ansprechpartnern entscheidend. Das schließt eine Gründungsfinanzierung mit entfernt liegenden oder nur online verfügbaren Banken aus. Dabei erhöht sich die Bereitschaft der Bank zur Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeit positiver Erfahrungen mit den Gründern – bei der Ansparung von Eigenkapital oder der Einhaltung von Absprachen im Rahmen der bisherigen Kontoführung.

SmartBusinessPlan: Sagen sie doch mal konkret: Lohnt es sich, mit einem Kreditbedarf von unter 200 TEUR, zu einer Geschäftsbank wie Commerzbank oder Deutschen Bank zu gehen? Sind Sparkassen oder Volksbanken die günstigeren?

Werner Knöchel: Wenn persönliche Kontakte aus der bisherigen Kontoverbindung vorhanden sind, sollten diese zuerst genutzt werden, egal bei welcher Bank. Alle genannten Banken und Sparkassen haben Gründungsfachleute. Die Sparkassen, Volksbanken und die Commerzbank in Hamburg haben sogar spezielle Gründungsteams, die mit allen Fragen vertraut und deshalb bereit sind, sich mit Gründungskonzepten ausführlich zu beschäftigen, und auch den günstigen Gründerkredit der KfW und regionaler Förderbanken zu vermitteln, bei denen sich die Konditionen nicht unterscheiden.

Über den Autor
Dr. Jan Evers

Gründungsexperte Dr. Jan Evers ist Inhaber der Beratungsgesellschaft EVEREST in Hamburg. Für Ministerien, Banken und Wirtschaftsförderer entwickelt die EVEREST GmbH seit über 15 Jahren Konzepte und Lösungen, die Unternehmern das Gründen und die Selbstständigkeit erleichtern.

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bhp